Warum nicht auf Bewährtes vertrauen?
Vielfach bewährte Open-Source-Technologien, Cloud-native Entwicklungsmodelle und auch die Open-Source-Kultur sowie deren Konzepte bieten dabei die optimale Unterstützung.
Ein Rückblick: Noch um die Jahrtausendwende gab es aus Unternehmenssicht durchaus Vorbehalte gegenüber Open Source. Die Situation hat sich aber geändert. Inzwischen gehören Enterprise-Open–Source-Lösungen und -Technologien zum Standard in den meisten Unternehmen, gerade auch in geschäftskritischen Bereichen etwa bei Banken, Versicherungen oder in der Automobilindustrie.
Open Source ist in der modernen Zeit der Innovations-Enabler schlechthin: Prominente Beispiele sind Cloud Computing, Internet der Dinge, autonomes Fahren, Big Data, künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen oder völlig neue Softwarearchitekturen. Die Vorteile von Open Source reichen von der Flexibilität über die Unabhängigkeit bis hin zur Nutzerkontrolle. Open Source mit seinen standardisierten, offenen Schnittstellen ist auch die Basis für die Vernetzung von Unternehmen. Auch hinsichtlich Sicherheit und Stabilität haben sich ursprüngliche Bedenken inzwischen ins Gegenteil verkehrt. Sicherheitslücken werden bei Open Source durch die gemeinsamen Anstrengungen der Anwender, Partner und Community schnell geschlossen.
Aber wie betreffen die Entwicklungen rund um Open Source konkret die SAP-Welt? Die Open–Source-Nutzung ist auch hier längst kein Experiment mehr, sondern eine vielfach bewährte Strategie. Um Innovationen und neue Ende-zu-Ende-Prozesse mit SAP zu integrieren und Abap-Eigenentwicklungen zu migrieren, sind Open Source und die agile Nutzung moderner Cloud-nativer Entwicklungsmodelle wichtige Komponenten. Mit einer intelligenten Code-Modernisierung und einer adäquaten Zielarchitektur für SAP- und Nicht-SAP-Workloads – einer offenen Hybrid-Cloud-Umgebung – kann ein Unternehmen auch komplexe Transformationsprojekte relativ einfach, schnell und kostenoptimiert durchführen.
Natürlich mag beim ersten Blick auf Open -Source die Vielfalt der Projekte für potenzielle Nutzer abschreckend wirken, etwa im Hinblick auf einen Cloud-nativen Stack mit Hunderten von Frame-works. Dabei muss allerdings ein Missverständnis ausgeräumt werden. Open Source bedeutet nicht, dass ein Nutzer alles selbst konfektionieren und pflegen muss. Gerade hinsichtlich der Infra-struktur- und Technologiebasis sind Enter-prise-ready-Lösungen verfügbar, die aufeinander abgestimmte und gehärtete Software beinhalten sowie Support und SLAs (Service Level Agreements) ergänzen. Dies betrifft für SAP etwa das Linux-Betriebssystem und eine hybride Multi-Cloud-Architektur für die neue SAP-Basis auf vielen Zielplattformen. Beispiele hierfür sind Red Hat Enterprise Linux und die Enterprise-Kubernetes-Plattform Red Hat OpenShift.
Mit Sicherheit!
Dass Enterprise-Open-Source-Lösungen im SAP–Umfeld zunehmend an Relevanz gewinnen, zeigt gerade auch die Red Hat Ansible Automation Platform. Die Lösung wird inzwischen nicht mehr nur für die Automatisierung der SAP-Infrastruktur – etwa bei Hana-Deployments und -Konfigurationen – genutzt, sondern auch in der täglichen Verwaltung und Pflege, bis in die SAP-Anwendungsebene selbst. Seit Ende Januar ist dazu vom SAP Linux Lab gemeinsam mit Partnern wie Red Hat ein offizielles, neues Open-Source-Projekt gestartet worden, um die Aktivitäten und Inhalte zu bündeln. Die Integration von SAP- und Non-SAP–Lösungen in hybriden Ende-zu-Ende Prozessen schneller umzusetzen wird eine der Hauptaufgaben von SAP-Organisationen in den nächsten Jahren sein. Und das Open-Source-Ökosystem wird dabei eine entscheidende Rolle spielen, standardisiert und sicher. Wer die technischen Aspekte dazu vermisst: Sie kommen in der nächsten Kolumne – mit Sicherheit!