Auf dem Weg in die S/4-Welt
Um die Transformation zu beschleunigen, setzt das Unternehmen auf die Instant Platform der KPS. Das Kaufhaus des Westens (KaDeWe) ist eine feste Größe in der deutschen und internationalen Retailwelt und befindet sich weiterhin auf Wachstumskurs. Auch im Online-Bereich ist die Gruppe stark gewachsen.
Bei der KaDeWe Group wird ein ERP-System abgelöst, das nicht aus dem SAP-Universum stammt. Vor dem Hintergrund verstärkter Digitalisierung an der Schnittstelle zum Kunden, laufend neuer Business-Anforderungen und der Eröffnung zweier neuer Standorte soll der Umstieg auf S/4 möglichst schnell erfolgen. Hierfür benötigt der Luxury Lifestyle Department Store eine zukunftskompatible Plattform, die diesen Anforderungen flexibel gewachsen ist.
„Für uns ist zentral, dass das Kerngeschäft möglichst schnell und sauber abgebildet wird“, so Michael Peterseim, Geschäftsführer für Finanzen, Operations und Digitalisierung bei KaDeWe. „Die Business Continuity muss gewährleistet sein, während gleichzeitig Omnichannel-Qualitäten ausgebaut, Touchpoints über alle Kanäle hinweg harmonisiert sowie die Customer Experience optimiert werden.“
Zusammenführung der IT
Mit dem S/4-Umstieg sollen die IT-Landschaft und Prozesse der Häuser von KaDeWe und der Magazine von Globus in der Schweiz harmonisiert werden. Die unterschiedlichen Ausgangssituationen – Globus ist bereits SAP-erfahren, während dies für die IT-Verantwortlichen bei KaDeWe bisher Neuland war – stellen eine zusätzliche Herausforderung an die eigentliche Transformation und das Change Management dar.
Aus diesem Grund setzt die KaDeWe Group auf die Instant Platform und das Beraterteam der KPS. Mit ausschlaggebend für diese Entscheidung war die Geschwindigkeit, die der Plattformansatz von KPS verspricht: Da ein Großteil der Geschäftsprozesse in den meisten Unternehmen ähnlich abläuft, können diese bereits auf der Plattform einsatzbereit zur Verfügung gestellt werden. Die Verantwortlichen beider Unternehmen können auf Basis der bereits im System implementierten Prozesse hands-on und praxisnah über das optimale Setup sprechen, anstatt bei null zu beginnen – ohne gemeinsame Vorstellung oder Zielrichtung. Dadurch erfolgt das sogenannte Frontloading der Entscheidungen und kostspielige Änderungen in einer späteren Phase der Transformation werden vermieden. Den Teams beider Unternehmen gelang es, die Vorbereitung in nur fünf Monaten abzuschließen – normalerweise dauert diese Projektphase nicht selten ein Jahr oder länger.
Advokatenkonzept
Auf Basis der Plattform gilt die Prämisse, dass Prozess- oder IT-Verantwortliche begründen müssen, wann eine Anpassung der Standardprozesse nötig ist. Dafür arbeitet die KaDeWe Group mit einem Advokatenkonzept, das dem Prinzip der Beweislastumkehr folgt. „Wenn ein Verantwortlicher, der eine Individualisierung der Software wünscht, eine Recherche durchführt, eine Wirtschaftlichkeitsrechnung aufstellt und die Geschäftsleitung überzeugt, dann wird die Individualisierung auch umgesetzt“, so Dr. Peterseim. Mithilfe dieses Vorgehens evaluiert das Unternehmen, welche Abläufe tatsächlich zur Marktdifferenzierung beitragen und eine Abweichung vom Standard rechtfertigen.
Der Umstieg auf S/4 soll weitere Potenziale im Omnichannel-Retail eröffnen. Die Customer Journey wird zunehmend komplexer, hat bei über 70 Prozent aller Transaktionen weit mehr als einen Touchpoint und Kundinnen und Kunden bewegen sich häufig zwischen On- und Offline-Kanälen hin und her. Hinzu kommt, dass die KaDeWe-Gruppe sich bereits auf einen Generationenwechsel einstellt.
Digital Natives haben hohe Ansprüche an digitale Inhalte und die unterschiedlichen Touchpoints sowie eine vergleichsweise kurze Aufmerksamkeitsspanne. Die KaDeWe Group setzt daher auf sehr relevanten, personalisierten Content, um für diese Zielgruppen attraktiv zu bleiben, gleichzeitig müssen aber natürlich auch langjährige Stammkunden entsprechend informiert werden. Um diese hochpersonalisierte Customer Journey abbilden zu können, muss die IT daher ein ungleich größeres Volumen an Stamm- und Bewegungsdaten zum Kunden verarbeiten können. Diese Daten müssen analysiert, strukturiert, den einzelnen Kunden oder Kundengruppen zugeordnet und an den einzelnen Touchpoints in Echtzeit zur Verfügung gestellt werden. Diese B2C-Schnittstelle soll bei der KaDeWe Group in den kommenden Jahren kontinuierlich ausgebaut und optimiert werden.
Zur KaDeWe Group gehören die drei Luxury Department Stores KaDeWe in Berlin, der Oberpollinger in München sowie das Alsterhaus in Hamburg. Alle drei Warenhäuser sind seit über 100 Jahren Institution und Einkaufsdestination für internationale, nationale und lokale Kunden im Luxussegment. Eigentümer der Gruppe sind die thailändische Central Group und die österreichische Signa Holding im Joint Venture.