Streckenprozesse
Mit der Strategie Digital Transformation 2025 hat der SAP-Bestandskunde Telegärtner die Weichen gestellt, um auch in Zukunft wirtschaftlich erfolgreich zu sein und zu expandieren. Ein Kernziel der Transformation ist, die Digitalisierung und Automatisierung der Prozesse signifikant zu steigern, um den Kunden noch stärker in den Mittelpunkt des unternehmerischen Handelns zu stellen.
Die Kernkompetenz der inhabergeführten Telegärtner-Gruppe, deren Herzstück die Telegärtner Karl Gärtner in Steinenbronn ist, ist die Entwicklung und Herstellung innovativer und qualitativ hochwertiger koaxialer Steckverbinder. Das Familienunternehmen zählt zu den Marktführern auf diesem Gebiet und produziert mehrere Millionen koaxialer Steckverbinder pro Jahr – vom Kleinststeckverbinder für Elektronikgeräte bis zum Präzisionssteckverbinder für Labormessgeräte. Zu den ersten Adressen gehört die Telegärtner-Gruppe mit ihren knapp 700 Beschäftigten an weltweit elf Standorten auch im Bereich der Kabelkonfektionierung sowie bei Netzwerkkomponenten, Kunststoffspritzgussteilen und Industrieelektronik.
Harmonisierte Stammdaten
Voraussetzung dafür sind einheitliche Systeme und harmonisierte Stammdaten, in der Gruppe wie auch hin zum Kunden. Mit der Einführung von S/4 Hana (Version 1909) bei Telegärtner ist ein Grundstein für die Harmonisierung der IT-Landschaft gelegt. Mit dieser modernen, integrierten ERP-Suite, die neueste SAP-Technik nutzt und eine in die Jahre gekommene Multi-ERP-Landschaft ersetzt, sollen in Zukunft die Daten aus allen Telegärtner-Gesellschaften zentral zusammengeführt und verwaltet werden. Der Roll-out in die weiteren Gesellschaften in Deutschland (Telegärtner Gerätebau und Telegärtner Kunststofftechnik), Großbritannien, Slowakei sowie in den USA und in Japan soll nach und nach erfolgen.
„Mit S/4 Hana sind wir in der Lage, die digitale Transformation aktiv zu gestalten. Doch auch in dieser ERP-Suite tun sich Prozesslücken auf, zum Beispiel bei der Streckenabwicklung mit unserer Schwestergesellschaft Telegärtner Gerätebau. Die schließen wir durch den Einsatz SAP-basierter Add-ons“, sagt Alexander Voss, Head of IT bei Telegärtner.
Im Standard modifikationsfrei
Im Fall der Streckenabwicklung übernimmt das die Lösung Speedi-Strecke von WSW-Software, die die S/4-Standardfunktionen modifikationsfrei erweitert. Die Vorzüge der Lösung zeigten sich bereits kurz nach der Inbetriebnahme. Die Streckenprozesse der Schwestergesellschaft werden nun komplett integriert und IT-gestützt und somit sehr effizient, transparent und sicher in S/4 abgewickelt.
„Wir führen das Streckengeschäft mit Kundeneinzelaufträgen durch statt mit SAP-Lieferplänen und verarbeiten täglich zwischen 70 und 100 Aufträge, daher ist das ein geschäftskritischer Faktor“, erläutert Alexander Voss. Die Abwicklung mit Einzelaufträgen ist deshalb erforderlich, weil Telegärtner Gerätebau die Kabel, Kabelsysteme und -baugruppen gemäß den Kundenanforderungen konfektioniert beziehungsweise herstellt. Aus diesem Grund gibt es eine Vielzahl von Produktvarianten, die Telegärtner in SAP S/4 in der klassischen Variantenkonfiguration (LO-VC) verwaltet.
Als große Herausforderung bei der Implementierung von Speedi-Strecke erwies sich die Neuausrichtung des Streckenprozesses von auftragsbezogen zu lieferbezogen. Aufgrund der Umstellung veränderten sich auch die Arbeitsabläufe der End-User und sie benötigten zusätzliche Schulungen. Der hierfür nötige Know-how-Transfer erfolgte kaskadiert, zunächst von der WSW-Software an das Inhouse Consulting, das dann die internen Schulungen in Eigenregie durchführte. Dieser Aufwand hat sich gelohnt, denn die lieferbezogene Fakturierung der Aufträge in Speedi-Strecke bietet eine Reihe von Vorzügen. Die Software berücksichtigt bei der Fakturierung der Aufträge -automatisch das Datum der Leistungserbringung, auf dem manche Kunden bestehen. Im alten ERP-System mit seiner auftragsbezogenen Fakturierung musste es noch von Hand auf jedem einzelnen Beleg und jeder Rechnung ergänzt werden. Für die Beschäftigten bedeutete das einen zusätzlichen Arbeitsaufwand von vier bis sechs Stunden pro Woche. Da der nun wegfällt, haben sie mehr Zeit für ihre -eigentlichen Kernaufgaben – ein großes Plus.
Transparenz und Agilität
Sämtliche Auftragsfortschritte im Streckenprozess lassen sich zudem jederzeit nachvollziehen, was früher nur mit hohem Aufwand möglich war. Dafür genügen jetzt wenige Mausklicks und die gewünschten Informationen sind verfügbar. Dank dieser Transparenz können wichtige Fragen – Wo steht der Kundenauftrag gerade? Wann kann er fakturiert werden? Was ist mit dem Lieferschein? – rasch und zufriedenstellend beantwortet werden.
Alexander Voss beurteilt den Einsatz der Speedi-Lösung durchweg positiv: „Wir wickeln damit die Streckenprozesse mit unserer Schwestergesellschaft komplett integriert, durchgängig und damit effizient und schnell in S/4 Hana ab.“ Das reibungslose Zusammenspiel von Speedi und der ERP-Suite gewährleistet ein spezielles Transition Package von WSW-Software, sodass Investitionssicherheit garantiert ist.