Extended Warehouse Management S/4 Migration
Die große Mehrheit der Unternehmen ist den Weg von SAP WM nach EWM gegangen. Aber viele haben den Schritt nach S/4 Hana nicht gewagt und betreiben ihr EWM auf Basis von SCM. Obwohl SAP die Wartung der Business Suite 7 bis 2027 zugesichert hat, ist es dennoch ratsam, die EWM-Migration nach S/4 frühzeitig anzugehen.
Wer sein EWM nicht überstürzt, sondern planvoll migriert, kann von Anfang an alles richtig machen und verfällt nicht in Hektik. Die technische Migration lässt sich vom Prozess-Reengineering entkoppeln, wodurch man sich nach der erfolgreichen Migration individuell auf die Prozessgestaltung konzentrieren kann. Zudem verfügen Unternehmen häufig über historisch gewachsene Systemlandschaften, die den Betrieb aufwändig machen. Die Migration zu S/4 EWM bietet hier die Gelegenheit der Konsolidierung.
Die Komplexität von Migrationsprojekten ist allerdings nicht zu unterschätzen. Vor Kurzem migrierte Leogistics etwa in der Rolle des Projectleads mit einem Kunden ein SAP-9.5-EWM-System mit zwei 24/7-Lagern in ein bestehendes S/4-EWM-System mit vier produktiven Lagern. Dabei wurden diverse technologische Hürden, wie etwa die globale Harmonisierung von mehr als 1000 Enhancements im System, überwunden. Der Go-live geschah mit minimaler Downtime, um den laufenden 24-Stunden-Betrieb nicht zu stören. Damit dies reibungslos gelingen konnte, waren umfangreiche Vorbereitungen notwendig.
Migration ist kein Problem, sondern ein Prozess
Leogistics verwendet einen eigens entwickelten EWM-S/4-Migrationsservice. Dieser strukturiert Migrationsprojekte innerhalb einer Roadmap und gewährleistet reibungslose Abläufe. Dabei kann Leogistics vollumfänglich entlang der gesamten Migrations-Roadmap unterstützen, genauso wie in einer Expertenrolle bei bestimmten technischen Themen.
Zunächst wird eine Migration Pre-Study durchgeführt, die eine umfassende Analyse der aktuellen Ist-Situation sowie der -bestehenden Systemlandschaft beinhaltet und eine fundierte Entscheidungsgrundlage schafft. Es werden unterschiedliche Migrationsvarianten erstellt, begleitet von einem detaillierten Zeitplan und einer Road-map. Ziel ist es, die geschätzten Aufwände für das eigentliche Migrationsprojekt zu ermitteln.
Im nächsten Schritt erfolgt die umfassende Analyse aller zu migrierenden Objekte im SCM-EWM-System. Dies dient der ersten Einschätzung, wie viel Aufwand für verschiedene Phasen beziehungsweise Arbeitspakete benötigt wird, so kann etwa vorab schon ein S/4-Readiness-Check durchgeführt werden, um so den Scope für die Custom Code Migration abzustecken.
Danach erfolgen die Migration und Anpassung des Custom Codes, um ihn auf die Anforderungen und Gegebenheiten des S/4-Systems vorzubereiten. Dabei werden auch etwaige Quick Wins identifiziert und umgesetzt. Parallel dazu wird das Customizing für die Migration angepasst, um die bestmögliche Integration in das S/4-System zu gewährleisten.
Die Migration der Stammdatenschnittstelle von CIF auf ALE/DRF und das Einrichten der neuen Stammdaten-Schnittstelle beziehungsweise die Kopplung der Systeme stehen im Fokus des nächsten Abschnitts. Bestehender Custom Code in den CIF-Schnittstellen wird verifiziert, an die richtigen Stellen verschoben und angepasst. Zusätzlich wird mit Tools der SAP, wie der Custom Fields App, die Stammdatenschnittstelle fit für S/4-Hana gemacht.
Der finale Schritt beinhaltet die eigentliche Migration. Diese wird entweder durch das Migrationsteam des Kunden oder durch Leogistics durchgeführt. Damit im entscheidenden Moment alles glatt läuft, benötigt man ein routiniertes und eingespieltes Team. Ein detaillierter Cut-over-Plan dient als Drehbuch für die Migration.
Fallstricke der EWM-Migration
Fallstricke lauern in jedem Projekt – insbesondere bei einer Systemmigration. Wir haben diese systematisch erfasst und Best Practices entwickelt. Oft werden etwa Custom Code und die Stammdatenschnittstellen-Migration zu spät angegangen, diese können aber idealerweise schon vor -dem eigentlichen Migrationsprojekt geplant werden. Die von SAP angebotenen Tools helfen frühzeitig den entsprechenden -Scope und die Aufgaben zu planen. Zudem werden häufig zu wenige Testmigrationen durchgeführt und dadurch schwerwiegende Fehler und Hürden übersehen. Das rächt sich dann während der eigentlichen Migration. „Testen, testen, testen“, lautet die Devise. Auch wenn es heißt, aus Fehlern werde man schlau – das Klügste ist, von vornherein keine Fehler zu machen.