RAP und CAP
RAP ist modern und populär. Auf dieser Seite wirbt der Lebensmitteldiskonter Billa mit RAP. Billa steht für Billigladen und ist in Österreich ein Pendant zu Aldi, Hofer, Edeka, Migros, Coop oder Rewe.
Sehr wahrscheinlich meinte das Billa-Marketing nicht RAP, also RESTful Application Programming, sondern Rap, einen rhythmischen, markanten und meist schnellen Sprechgesang in der populären Musik und Teil der Kultur des Hip-Hops. To rap deutet die Art der Musik und des Sprechgesangs an, wie Wikipedia weiß.
Also rappen wir nach unserem Geschmack ein paar Programming-Modelle zusammen, um zu erahnen, was nach einem R/3-Abap-Ansatz auf die SAP-Community zukommen könnte. CAP (Cloud Application Programming) weist naturgemäß Unterschiede zu RAP (RESTful Application Programming Model) auf und ist vielmehr Java-Script-Laufzeitumgebung als SAP Abap.
Open Source
CAP vereint sowohl bekannte SAP-Techniken als auch Open- Source-Produkte in einem und hier ist vorrangig Node.js gemeint, eine plattformübergreifende Open-Source-JavaScript-Laufzeit-umgebung, die JavaScript-Code außerhalb eines Webbrowsers ausführen kann. Damit kann zum Beispiel ein Webserver betrieben werden.
Mit an Bord sind die sogenannten Core Data Services, CDS, eine universelle Modellierungssprache für Services und Domänenmodelle und standardmäßig Teil von SAP CAP. Die CDS sind seit Hana die Infrastruktur für SAP-Datenmodellierung. Aus technischer Sicht ist entscheidend, dass die CDS die Datenmodelle direkt im Hana-Arbeitsspeicher und nicht auf dem ERP-App-Server definieren. JavaScript ist gebräuchlich, es lassen sich aber viele weitere Open-Source-Sprachen verwenden.
Kein billiges Framework
SAP Cloud Application Programming Model ist somit kein billiges Framework. Es vereinfacht Programmierern die Erstellung von Cloud-Anwendungen. Das Framework liefert relevante Bibliotheken und Sprachen, nicht nur Node.js. Warum aber CAP? SAP-Partner Snap Consult hat die Antwort: Ausschließlich der SAP-Cloud gehört die Zukunft. Neu- oder Weiterentwicklungen im SAP-Kontext sollen zukünftig nur mittels Cloud-Techniken durchgeführt werden, womit die SAP Business Application Platform (BTP) und CAP zum neuen natürlichen Lebensraum werden. Schöne neue Welt. Ist wirklich die ganze Welt in der Cloud? Rappen wir!
RESTful
SAP RAP, RESTful Application Programming, ist das von erfahrenen Programmierern bevorzugte Modell für Abap in der Cloud. RAP eignet sich sowohl für On-prem-Lösungen als auch für Cloud-Services. Es eignet sich in erster Linie für Schnittstellen in der Abap-Anwendungsschicht. Die zugrunde liegende Datenbank ist Hana. CAP ist Cloud only mit Open Source und SAP-Stacks auf Java oder Node.js. RAP wiederum ist die Lösung für Abap in der Cloud, deren UI über Cloud Foundry oder NEO bereitgestellt wird und als Steampunk umgangssprachlich verortet wird.
Embedded Steampunk ist demnach Abap-Cloud. Ein Vorteil von Embedded Steampunk ist die enge Koppelung an S/4 im Vergleich zu loseren Erweiterungen wie bei Steampunk auf der SAP Business Technology Platform. Bei der Abap-Cloud handelt es sich um einen Oberbegriff, der Embedded Steampunk in der Public Cloud und Private Cloud (On-prem) zusammenführt. SAP plant, mit der Abap-Cloud die effizientesten Abap-Werkzeuge aus den vergangenen zehn Jahren bereitzustellen wie etwa CDS, Eclipse, freigegebene APIs und RAP. Jetzt wird klar, warum der Billigladen rappt.
Steampunk auch als Synonym für zukünftige S/4-Add-ons und Erweiterungen wird die SAP-Community noch viele Jahre begleiten und fordern.
1 Kommentar
Werner Dähn
Die Schlussfolgerung verstehe ich nicht:
“[..]Weiterentwicklungen im SAP-Kontext sollen zukünftig nur mittels Cloud-Techniken durchgeführt werden, womit [..] CAP zum neuen natürlichen Lebensraum werden”
Das würde voraussetzen, dass CAP (und SAP BTP) die einzige Lösung wäre, um RestFul APIs zu implementieren oder zu benutzen. Aber RestFul APIs sind ein Industriestandard – jeder verwendet Webservices. Es gibt sogar Firmen die Amazon-WebServices heißen, weil man sie komplett per RestFul benutzt.