Respekt, ein Akt der Höflichkeit
Die E3-Texterstellung und unsere Sorgfalt sind der Respekt gegenüber der SAP-Community. Für die E3-Redaktion und -Grafik ist es ein Akt der Höflichkeit, gegenüber dem Leser ein Maximum an Korrektheit, Qualität und Information zu erzielen.
Mit großem Erstaunen und Verwunderung vernahmen wir den Wunsch einer Agentur, den eingereichten Text ohne Veränderungen ins Magazin zu bringen. Wir produzieren das E3-Magazin seit 25 Jahren und haben uns viel Wissen und Erfahrung erarbeitet. Wir wissen nicht mehr als die vielen und erfolgreichen SAP-Partner, aber wir beherrschen die Sprache der SAP-Community und wissen um die Bedeutung von gutem Layout, grammatikalisch richtiger Schreibweise und letztendlich Lesefreundlichkeit.
Die Textagentur bestand aber im Auftrag des SAP-Partners auf wortgetreue Übernahme des eingereichten Textes und so beginnt das Interview mit: „Hallo, Martin Mustermann (Name von der Redaktion geändert), haben Sie als CEO von XYZ einen Status quo der IT-Sicherheit für uns?“
Mit „Hallo“ werden Freunde begrüßt und ich verwende es sehr gerne als Einstieg für ein E-Mail oder WhatsApp, aber ich würde kein C-Level-Interview oder ein offizielles Anschreiben damit beginnen. Und wer ist uns? Ein „Du“ unter Freunden und guten Arbeitskollegen ist mittlerweile sehr gebräuchlich. Eine Verschwesterung und Verbrüderung mit anonymen Lesern empfinde ich als unpassend. Hier fehlt Respekt, es fehlt der Akt der Höflichkeit, wenn es in der Einstiegsfrage heißt: Was haben Sie für uns? Was gibt es Neues? Was machen wir gemeinsam?
Der Respekt ist naturgemäß von der journalistischen Form und dem Umfeld abhängig. Ein Kommentar in einem Fachmagazin darf sehr wohl eine gewisse Verschwesterung und Verbrüderung verwenden. Hier schreibt meist ein Betroffener für andere Leidensgenossen. Das Kommentieren von gemeinsam Erlebtem ist Grund genug für ein umschließendes „Uns“. Ein Interview für ein C-Level-Management sollte eine passende Distanz und Seriosität beinhalten und beibehalten.
Ein weiterer Akt der Unhöflichkeit und des fehlenden Respekts gegenüber dem Leser findet sich in dieser E3-Ausgabe. Ein sehr erfolgreicher SAP-Partner bestand auf den Umstand, seinen Firmennamen jeweils in Versalien – also in Großbuchstaben – zu schreiben, weil es die eigene CI (Corporate Identity) so verlangt.
Das E3-Magazin ist eine Kommunikationsplattform für den Informationsaustausch und die Wissensvermittlung. Wir sind kein Unternehmensmagazin mit einem CI-Auftrag. Zum Leidwesen der SAP schreiben wir den Datenbanknamen so, wie er ausgesprochen wird: Hana. Auch für Firmennamen gilt die Namensregel der deutschen Rechtschreibung. Und abgesehen von einer CI, die in einem unabhängigen Magazin nichts verloren hat, zerstören die vielen Großbuchstaben in einem Fließtext das Schriftbild, was das Lesen erschwert.
Der berühmte Gründungsherausgeber des Focus, Helmut Markwort, hat den Spruch geprägt: „Fakten, Fakten, Fakten und an die Leser denken!“ Wer wirklich an die Leser denkt, für den ist Respekt ein Akt der Höflichkeit und eine Selbstverständlichkeit.