Rise with SAP: Herausforderungen durch proaktives Lizenzmanagement meistern
Welche Auswirkungen hat Rise with SAP auf das Lizenzmanagement und Audits? Welche Chancen bietet das neue FUE-Modell wirklich? Welche Optimierungsmöglichkeiten haben Kunden? Wenn ECC-Bestandskunden eine Migration zu SAP Cloud unter Nutzung des Rise-Programms in Erwägung ziehen, sollten sie zuvor einige Faktoren sorgfältig prüfen. Denn zweifelsohne hat Rise erhebliche Auswirkungen, die nicht übersehen werden dürfen.
Es geht um mehr als nur die Umstellung auf S/4 Hana – um die Ermöglichung einer kontinuierlichen digitalen Transformation mit Cloud-fokussierten Lösungen, Services und Werkzeugen. Ursprünglich umfasste das Angebot fünf Kernelemente: S/4 Cloud, Business Process Intelligence (BPI), Business Technology Platform (SAP BTP), Zugang zum SAP Business Network sowie integrierte Services.
Service Level Agreement
Rise funktioniert auf Abonnementbasis mit einem Service Level Agreement (SLA), welches die Komponenten zu einem einzigen Paket zu einem Festpreis bündelt. SAP übernimmt den Betrieb der Lösung und die Fehlerbehebung. Für das Hosting der Infrastruktur stehen SAP oder Hyperscaler wie Google Cloud, Amazon Web Services oder Microsoft Azure zur Verfügung. Laut SAP können mit Rise die Gesamtbetriebskosten im Vergleich zu einer S/4-Hana-Implementierung vor Ort um bis zu 20 Prozent gesenkt werden, einschließlich der Migrationskosten. Rise with SAP steht in engem Zusammenhang mit der strategischen Ausrichtung in Richtung Cloud Computing, insbesondere der S/4 Hana Cloud.
Unternehmen können auf Lösungen wie S/4 Cloud Public Edition und S/4 Cloud Private Edition auch ohne „Rise“ zugreifen. Darüber hinaus gibt es seit Anfang 2023 das kommerzielle Paket Grow with SAP, das sich insbesondere an Neukunden im Mittelstand richtet. Über Grow können sich Unternehmen für die S/4 Cloud Public Edition entscheiden, bei der die Infrastruktur und die Softwarefunktionen des Cloud-ERPs von SAP-Kunden gemeinsam genutzt und direkt von SAP verwaltet werden.
Wahrscheinlich bekannt sind die verschiedenen Nutzertypen bei S/4 On-prem. SAP unterscheidet sechs Anwendungsszenarien: Developer Use, Professional Use, Functional Use und Productivity Use (als die wichtigsten Use Types) sowie Engine Use und Technical Use.
Das neue FUE-Modell bei Rise ist anders. Mit Rise und S/4 Cloud hat SAP einen Schritt in Richtung Benutzerlizenzierung gemacht, der das Lizenzmanagement erleichtern soll. Anstatt eine exakte Anzahl bestimmter Nutzerlizenztypen zu erwerben, können SAP-Kunden sogenannte FUEs (Full Use Equivalents) erwerben. FUEs ist eine fiktive Zahl, die der theoretischen Anzahl von Personen entspricht, die dazu berechtigt sind, auf den vollen Funktionsumfang der Lösung zuzugreifen. Personen mit weniger Berechtigungen werden berücksichtigt, indem der entsprechende FUE mithilfe eines Umrechnungsfaktors berechnet wird. Und dieser wird wie folgt definiert: Ein FUE entspricht einem S/4 für Advanced Use, fünf S/4 für Core Use oder 30 S/4 für Self-Service Use.
Full Use Equivalents
Das FUE-Modell ist eine flexible Möglichkeit, Nutzerlizenzen für verschiedene Nutzungsarten einzusetzen. Bei einem Rise-with-SAP-Vertrag muss die Beziehung zwischen den verschiedenen Nutzungsarten nicht festgelegt werden. Es bietet große Flexibilität: Einsparungen können ohne Rekonfigurationsrechte oder Vertragsneuverhandlung erzielt werden. Das FUE-Modell ist in verschiedenen Stufen, abhängig von der Benutzeranzahl, erhältlich. Beispiel: 1001 bis 2000 Benutzer: 164 Euro pro FUE pro Monat (Private Edition) oder 135 Euro für Public Edition. Eine solide Analyse der zuvor genannten Nutzerlizenzen ist erforderlich, um keine unnötigen Kosten zu verursachen. Eine Preisgestaltung ohne kontextbezogene Analyse der Lizenztypen kann die Höhe der erworbenen FUEs drastisch beeinflussen.
Mit SAM-for-SAP-Software-Werkzeug von Usu lassen sich die berechneten FUE-Werte auf einer speziellen Ergebnisseite bequem anzeigen. SAP-Nutzerlizenzen sind ein wesentlicher Bestandteil der mit S/4 verbundenen Kosten. Die Verwaltung von SAP-Lizenzen stellt viele SAP-Bestandskunden vor große Herausforderungen, egal ob in der traditionellen On-premises-Welt oder in dynamischen Cloud-Umgebungen. Standardverträge von Rise with SAP beinhalten eine Lizenzierung, die auf Berechtigungen (Authorization) anstelle der Nutzung (Usage) basiert. Dies hat Auswirkungen auf den Preis: Die berechtigungsbasierte Lizenzierung ist durchschnittlich 50 bis 150 Prozent teurer als die nutzungsbasierte Lizenzierung.
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