Agenda 2022
Herr Bayer, was motiviert Sie, sich so intensiv ehrenamtlich in der SAP-Community zu engagieren?
Frank Bayer: Meine feste Überzeugung ist es, dass sowohl im Geschäftsleben generell als auch insbesondere in der IT-Branche ohne neue Zusammenarbeitsmodelle die Bewältigung von Themen wie IoT, Industrie 4.0 oder digitale Transformation nicht möglich ist.
Vor allem mittlere und kleine Unternehmen können das notwendige Spezial-Know-how in seiner Breite und Tiefe nicht ausreichend vorhalten. Daher setzen sie auf die Kooperation mit anderen Unternehmen.
Die IA4SP als Verband für Unternehmen, die ihr Business hauptsächlich auf das SAP-Umfeld ausrichten, will eine Plattform zur Verfügung stellen, die den Unternehmen einen sehr effektiven Weg anbietet, wie sie in der Community solche Kooperationen finden und ausbauen können.
Am Ende des Tages ist auch das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder der IA4SP auf den geschäftlichen Erfolg des eigenen Arbeitgebers ausgerichtet. Wenn das nicht im Einklang steht, hat das Ehrenamt ein signifikantes Problem.
Vor welchem Hintergrund wurde der Verband vor zehn Jahren gegründet?
Bayer: Die Hauptmotivation für die Gründung 2007 war die Tatsache, dass mehrere Partnerunternehmen jeweils vor Herausforderungen standen, die vermeintlich nur in der bilateralen Beziehung zu SAP bestanden.
Im Austausch mit anderen erkannte man jedoch, dass diese Herausforderungen sehr vergleichbar waren. Bei dem Versuch, einen Arbeitskreis innerhalb der DSAG zu gründen, folgte die klare Empfehlung der DSAG, einen eigenen internationalen Verband ins Leben zu rufen: Das war die Initialzündung für die Gründung der International Association for SAP Partners.
Wie ist die IA4SP heute aufgestellt?
Bayer: Die IA4SP umfasst aktuell 140 Mitglieder, hauptsächlich im DACH-Raum, einzelne Mitglieder auch außerhalb. Dabei sind alle Partnertypen gemäß der aktuellen SAP-Nomenklatur, also SELL – SERVICE – BUILD – RUN, repräsentiert. Im Grunde werden alle Branchen- und alle Technologieschwerpunkte abgedeckt
Wer kann Mitglied werden?
Bayer: Wir haben bewusst in der Satzung definiert, dass jedes Unternehmen Mitglied werden kann, das sein Geschäftsmodell auf das SAP-Ecosystem ausgelegt hat, unabhängig davon, ob es einen offiziellen Partnerstatus hat oder nicht.
Was sind die wesentlichen Ziele des Verbandes?
Bayer: Es geht um die Verbesserung und Sicherung der Geschäftschancen unserer Mitglieder im SAP-Ecosystem. Das bedeutet unter anderem die Verbesserung der Planungssicherheit durch Abstimmung mit der SAP u. a. in den Bereichen Vertrieb, Marketing, Entwicklung, Beratung, Support und Training, aber auch die Mitwirkung an der Weiterentwicklung des SAP Partner Ecosystems.
Außerdem fördern wir neue Geschäftschancen von Partnern und unterstützen Start-ups.
In diesem Jahr besteht der Verein zehn Jahre. Wie werden Sie dieses Jubiläum begehen?
Bayer: Es ist eine Veranstaltung für unsere Mitglieder im Rhein-Neckar-Raum geplant. Dazu kommen interessierte Partnerunternehmen, Sponsoren und Pressevertreter.
Das E-3 Magazin ist Hauptmedienpartner. Auch die SAP ist eingeladen.
Was erwartet die Besucher genau?
Bayer: Die Vorträge, Diskussionen und Workshops drehen sich um die Themen digitale Transformation und disruptive Geschäftsmodelle im SAP-Umfeld.
Gemeinsam mit Experten werden wir die Möglichkeiten der Wertschöpfung für die Zukunft ausloten und möchten neue Perspektiven und Strategien entwickeln. Auch das Networking kommt nicht zu kurz.
Ganz neu wird die Verleihung eines Awards sein. Dieser wird in den Kategorien „Best Partner Project“ und „Most Innovative Project“ verliehen. Die erste Kategorie enthält KPIs wie beste Prozessoptimierung, größte Kosten- und Zeitersparnis oder auch Beschleunigung von Geschäftsprozessen.
Der zweite Award wird Einreichungen zum Thema innovative Geschäftsmodelle und/oder innovative Anwendung von SAP-Technologien enthalten. Es kann sich jedes Mitglied bewerben.
Wo sehen Sie den Verband im Jahr 2022?
Bayer: Wir müssen im Sinne einer weiteren Professionalisierung dem enormen ehrenamtlichen Engagement einen hauptamtlichen Geschäftsführer zur Seite stellen, der sich zu 100 Prozent in seiner Arbeitszeit mit konkreten Projekten und v. a. dem Ausbau des Verbandes beschäftigen kann.
Ich stelle mir die IA4SP als DIE Institution im SAP Ecosystem vor, die maßgeblich Lobby, Plattform und letztlich ein Zuhause für v. a. mittelständische und kleine Unternehmen im SAP Ecosystem darstellt.