Neben Suse Linux und OpenStack: Software Defined Storage für Hana
Es ist etwas mehr als zwei Jahre her, als Suse die allgemeine Verfügbarkeit seiner Enterprise-Storage-Lösung auf Basis der Open-Source-Technologie namens Ceph ankündigte.
Immer wieder kam von Kunden und Partnern aus der SAP-Community bei Suse die Frage auf, wann SES auch für den SAP-Einsatz und speziell für die Hana-Nutzung zur Verfügung steht.
Jetzt ist es so weit. Seit dem Dezember 2016 gibt es Suse Enterprise Storage (for SAP) in einer Controlled Availability, die auf Sicht in eine General Availability überführt wird.
Erster Partner ist Lenovo, der die Suse-Speicherlösung in seine „Storage Solution for Hana“ integriert hat mit dem Zusatz „Powered by Suse Enterprise Storage“.
Dass weitere Hana-Hardwareanbieter mit der Suse-Enterprise-Storage-Lösung als Kernkomponente für ein vorteilhaftes und neuzeitliches Software-Defined-Storage-Management aufwarten und Appliancies oder „Komplett-Engineered-Systems“ offerieren, davon kann man ausgehen.
Was zeichnet SES im Vergleich zu herkömmlichen, proprietären Storage-Systemlösungen für den SAP-Hana-Einsatz aus?
Zum einen ist von Bedeutung, dass jede Storage Solution for Hana mit SES als Basis in Form einer TDI-Lösung (Tailored-Data-Center-Integration) Verwendung finden kann und von SAP zertifiziert wird.
Grundsätzlich handelt es sich wie im Falle von Lenovo um ein verteiltes und Software-Defined-Storage-Cluster für (derzeit) Hana-Daten- und -Log-Files.
SES lässt sich aber auch für Massendateneinsätze verwenden, wie etwa für IoT-Anwendungen oder Big Data. Dabei sind SES und Suse Linux Enterprise Server for SAP Applications eng miteinander verwoben.
SES ist ferner mit den berücksichtigten Design-Prinzipien hinsichtlich eines verteilten Storage-Clusters inklusive redundanten Storage-Nodes in der Lage, virtuell eine praktisch unlimitierte Skalierung von Terabytes bis hin zu Petabytes sicherzustellen, obendrein mit einer ausgeprägten High Availability.
SES auf der Basis von Ceph vereint in einer intelligenten Software-basierten Lösung Block-, Objekt und Dateispeicher. Und: Mit Suse Enterprise Storage lassen sich kostengünstige Standardhardware-Systeme (Server mit x86-64-Architektur, RAID-Plattensysteme) verwenden; außerdem Mixed-Storage-Typen wie NVMW, SSD oder HDD.
In einer traditionellen RAID-Implementierung wird XFS als File-System unterstützt. In einer SAP-Hana-Applikationsumgebung NFS-Share.
SES auf der Basis von Ceph beinhaltet in Form von Software eine Art Selbstmanagement und selbstkorrigierende oder „selbstheilende“ Mechanismen. Dies wird zum einen durch intelligente Algorithmen sichergestellt.
Zum anderen wird der Auslastungsgrad einer derartigen Software-Defined-Storage-Cluster-Umgebung quasi permanent überwacht. Auch findet ein kontinuierliches Datenspeicherungs-Balance-Steuerungsmanagement mit gleichzeitiger Optimierung der Systemperformance statt.
Das alles automatisch – was bedeutet, dass sich Storage-Teams nicht ständig mit Monitoring- oder Managementaufgaben zu beschäftigen haben. By the way beinhaltet SES ein modernes GUI. Gemäß der Devise: „Klicken statt scripten.“
Marktbeobachter wie etwa Gartner prognostizieren, dass bereits bis 2021 über 80 Prozent aller Unternehmensdaten in Scale-out-Speichersystemen in Firmen- sowie Cloud-Rechenzentren gespeichert werden. Heute sind es demnach rund 30 Prozent.
Ein Treiber hierfür: Mit Software-Defined-Storage-Systemen wie Suse Enterprise Storage lassen sich teils signifikante Kosteneinsparungen mit reduzierten CAPEX und OPEX gegenüber klassischen proprietären Storage-Systemen erzielen, neben Agilitätsvorteilen.
Gerade im Hana-Umfeld können teure proprietäre Storage-Systeme eine Art Showstopper darstellen, beispielsweise bei einem an und für sich anvisierten Umstieg auf S/4 Hana.
Storage Solutions for SAP Hana powered by SES auf der Grundlage der innovativen Open-Source-Technologie Ceph haben das Zeug, um etwa S/4-Migrationsprojekte in monetärer Hinsicht bedarfsgerecht im Zaum zu halten.