Blick zurück und weiter nach vorn
Die Virtualisierung auf SAN- und NAS-Basis, die der Intel–Virtualisierung im SAP-Enterprise-Umfeld voranging, galt um den Jahrtausendwechsel als die Innovation.
Die Intel–Server–Virtualisierung steckte damals noch in den Kinderschuhen; Bladeserver-Infrastrukturen waren das höchste der Gefühle – mit einem seinerzeit geringen Hardwarefootprint.
Kein echter Meilenstein einer wirklichen Server–Virtualisierung damals.
Die Möglichkeit, SAP-Services vom eigentlichen OS zu entkoppeln, stand im Mittelpunkt.
Vor allem Storage-Virtualisierung ermöglichte diese Entwicklung. Sie bildete quasi einen Fixpunkt, um alle Informationen zentrisch zu halten.
So waren die SAP-Services in der Lage, gleichberechtigt auf die Server zuzugreifen.
Ziel des Konzepts: lokale Änderungen, die am OS notwendig waren, zentral zu halten wie LDAP oder die Mount-Logik.
Alles, was eine SAP-Anwendung benötigt, wurde in einem zentralen Punkt gelagert; war damit vom eigentlichen OS entkoppelt.
Der Effekt: ein verschiebbarer Workload auf jeden Server, integriert in einer SAP-Infrastruktur. Und zwar mit dem Vorteil einer Vereinfachung sowie Reduzierung des Aufwands von SAP-Systemaustausch, OS-Updates, Hardwarewartung, Systemkopienerstellung oder System-Cloning.
Logische statt physikalische Einheiten
Durch die Intel–Virtualisierung wurde auf den physikalischen Servern über VMware ein weiterer Freiheitsgrad gewonnen.
Dadurch wurden dem Ansatz des SAP Adaptive Computing – in gewisser Hinsicht eine Art Vorläufer des SAP Cloud Computing – weitere Fähigkeiten hinzugefügt wie Live-Migration.
Ehedem war man bei der Hardwarewartung angehalten, die SAP-Services herunterzufahren.
Klar deshalb: Die Ressourcengewinnung folgte aus dem Mehrwert der Intel–VMware–Virtualisierung.
Denn: Das System ist nicht mehr abhängig von physikalischen, sondern nunmehr von logischen Einheiten.
In der jetzigen Welt ist faktisch die Virtualisierung mit VMware intrinsisch mit hinein entwickelt worden.
SAP intern wurden Suse und VMware mit eingebunden, um die Hardware-Virtualisierung mit voranzutreiben – auch vor dem Hintergrund des SAP Cloud Computing mit verschiedenen Cloud-Computing-Ausprägungen wie SAP Private Cloud.
Warum gerade die Einbindung von Linux?
Thematisch muss man sehen, dass es immens wichtig ist, die Entkoppelung der SAP-Anwendungslogik vom OS oder dem Betriebssystem als Standardfunktionalität nutzen zu können.
Bei Unix/Linux ist sie von vornherein eingebaut.
Das Mit-Schritthalten entsprechend den Anforderungen war und ist somit bei Verwendung von Linux ein relativ leichtes Unterfangen.
Dies betrifft auch die Implementierung – gerade im Hinblick auf die Aufgabenstellungen: initiales Aufsetzen, Erhaltung der Flexibilität oder Patching-Minimierung.
High-Availability- Cluster-Integration
Man kann sagen: Das Konzept von LVM und Linux passen in idealer Art und Weise zusammen; wenn man so will: ein perfektes Tandem.
Wogegen bei Windows eher der Ansatz heißt: Es werden Ressourcen lokal vorgehalten. Weil bei Windows ursprünglich der Desktop im Mittelpunkt der Überlegungen stand.
Konkret hält beispielsweise die Registry Anwendungen lokal vor – mit der Konsequenz: bei Konzepterstellung, Implementierung, Betrieb und Wartung sind mitunter massive Aufwendungen vonnöten, um zu den Goodies zu gelangen, die Linux sozusagen schon im Bauch hat.
Und um eine entsprechende High Availability in beispielsweise der SAP Private Cloud sicherzustellen, hat das SAP Linux-Lab die Referenzarchitektur der Shared Lib entwickelt.
Der Fokus hier: eine HA-Cluster-Integration in SAP LVM. Auch dabei hat Suse maßgeblich mitgewirkt mit der HA Extension.
Kunden können auf eine Clusterlösung zurückgreifen, die der von SAP festgelegten Referenzarchitektur folgt – und die darüber hinaus die SAP-LVM-Integration aufweist sowie über den SAP Solution Manager unterstützt wird.
Fazit: Seit mehr als zehn Jahren begleitet Suse Linux vom ACC über LVM und damit das Cloud Computing von heute und morgen aktiv.
Damit fällt SAP-Bestandskunden, die auf Linux setzen, die Verwendung des SAP Cloud Computing leicht.