Zwei Welten, ein Copytool
Bei der Peri Group mit Stammsitz in Weißenhorn bei Ulm gibt es für die Erstellung von SAP-Systemkopien faktisch seit jeher zwei Treiber oder Anlässe: einerseits einen eher technischen. Nämlich, bevor Updates eingespielt werden, eine möglichst aktuelle oder produktivnahe SAP-Systemkopie für den Fall der Fälle parat zu haben.
Andererseits einen eher businessmäßigen. Und zwar eine SAP-Systemkopie zu dem Zweck zu verwenden, dass ein dezidiertes Test- oder QA-System immer möglichst aktuelle Daten aufweist.
Der SAP-Einsatz reicht beim weltweit größten Hersteller von Schalungen und Gerüsten bis ins Jahr 1999 zurück. Erste internationale Rollouts erfolgten bereits ein Jahr danach. Und mittlerweile arbeitet das Gros der Peri-Niederlassungen rund um den Globus mit SAP.
Die SAP-ERP-ECC-6.0-Kernapplikationen (auf IBM-Power-AIX-Systemen mit der Datenbank DB2) decken dabei praktisch alle Geschäftsfelder ab, bis auf den Vertrieb (Sales and Distribution), für den eine ERP-Eigenentwicklung (Peri Sales and Distribution, PSD) eingesetzt wird.
Zudem wird von Peri SAP NetWeaver BW verwendet, und zwar seit 2014 zusammen mit der SAP-In-memory-Datenbank SAP Hana (BW on Hana) auf Hitachi- (HDS)-Hana-Hardware (inklusive Storage-Systemen).
Ausgelegt ist die Hana-In-memory-Hardware auf 2 TB RAM. Rund 800 ERP- und circa 3.500 BW-onHana-User arbeiten mit der SAP-Systemumgebung bei Peri täglich.
Über 70 Systemkopien wurden bislang erstellt
Nach einer Marktsondierung entschied sich die Peri-Unternehmens-IT Anfang 2010 für das Automationstool BlueSystemCopy von Empirius. „Bis heute haben wir mit der Automationslösung mehr als 70 SAP-Systemkopien durchgeführt.
Sowohl SAP-Systemkopien von unterschiedlichen ERP-ECC-6.0-Komponenten, wie etwa HCM/HR, FI, CO, PP, MM und andere mehr, als auch vom BW-System; anfänglich vom BW-System auf DB2-Basis, ab 2014 vom BW-on-Hana-System“, erklärt Dominik Brosa, Team Lead SAP Competence Center bei der Peri Group IT.
Dabei läuft jede mit BlueSystemCopy erstellte SAP-Kopie hochautomatisiert ab. Doch nicht nur das. Dieser Prozess ist standardisiert und beinhaltet eine gleichbleibend hohe Qualität.
Wobei auch individualisierte Templates in BlueSystemCopy angelegt wurden und zum Einsatz kommen. Dadurch wird der besonderen Nutzung des jeweiligen Systems Rechnung getragen.
Grundsätzlich besteht mit dem Tool und der nutzbaren intuitiven Oberfläche (GUI) die Möglichkeit, vor der eigentlichen SAP-Systemkopie Simulationen durchzuführen.
So zum Beispiel um nachzuprüfen, ob tatsächlich alle Einstellungen erfolgt sind oder berücksichtigt wurden. Wobei das Vorab-Resultat detailliert aufgezeigt wird.
Als Pluspunkt wertet man bei Peri die Tatsache, dass „wir bei BW-on-Hana-Systemkopien denselben Funktionsumfang respektive Komfort nutzen können wie beim Systemcopying in der ERP-ECC-6.0-Welt mit DB2“.
Die Automationslösung von Empirius lässt sich übrigens in der ERP-ECC-6.0-Welt in Verbindung mit allen gängigen Datenbanken einsetzen. Wie im Falle von Peri mit DB2, gleichfalls aber auch zusammen mit Oracle-DB, MaxDB, Microsoft SQL oder SAP ASE.
Zeit- und Kosteneinsparungen
Die Zeitreduktion und damit auch die Kosteneinsparungen durch das eingesetzte Automationstool sind erheblich. SAP-CC-Leiter Brosa dazu:
„Beispielsweise sind wir damit in der Lage, eine normale Systemkopie durchaus in weniger als einem Tag zu realisieren. Früher benötigten wir hierfür manuell rund fünf Tage. Vor allem der vielen händisch durchzuführenden Vor- und Nacharbeiten wegen.“
Zur Bereitstellung der Daten aus dem zentralen SAP-Produktivsystem verwendet Peri drei Verfahren: Zum einen wird die Back-INT-Schnittstelle vom produktiven Hana-System genutzt, zum anderen Redirected Restore und Flash Copy Manager (IBM-Storage-Tool).
Die beiden zuletzt genannten unterscheiden sich dadurch, dass bei Redirected Restore die Datenbereitstellung Stunden dauert, hingegen beim Flash Copy Manager nur Sekunden.