Offene Horizonte statt enger Grenzen
Jede Änderung am Geschäftsmodell, an der Unternehmensstruktur, an den Prozessen, an den Produkten und Services findet ihren Widerhall in Anpassungen am SAP-System. An sich ist das nichts Neues.
Und doch bringt die Digitalisierung für viele etablierter Unternehmen und Branchen durch neue digitale Geschäftsmodelle einen entscheidenden Wandel mit sich: die im Vergleich zu früher ungleich höhere Änderungsgeschwindigkeit.
Chance: Agilität
An sich sind höhere Taktzahlen auch in der Entwicklung nichts Neues mehr. Agile Entwicklungsmethoden gehören hier schon fast zum Standardrepertoire. Entwicklungsaufträge werden in kleine Portionen aufgeteilt, in fest institutionalisierten Feedbackschleifen auf Fehler und Qualität getestet und schließlich in kurzen Abständen ausgeliefert.
Ein permanentes Miteinander in iterativen Prozessen mit horizontal verteilten Verantwortlichen statt einem Nebeneinander in logisch aufeinanderfolgenden, aber klar abgetrennten Schritten und hierarchischen Strukturen ist heute in vielen IT-Abteilungen Alltag.
DevOps stellt eine Kombination aus agiler Entwicklung, einer Kultur der Zusammenarbeit zwischen gleich verantwortlichen Teammitgliedern und schließlich den dazu passenden Automatisierungswerkzeugen dar.
Der Vorteil: Statt viel Zeit und personellen Aufwand auf Nacharbeiten zu verwenden, lässt sich die Entwicklung konsequent nach vorne, auf die aktuellsten Geschäftsanforderungen ausrichten. Unternehmen werden insgesamt flexibler und agiler, während die IT ihre strategische Rolle auch im Digitalisierungszeitalter voll ausspielen kann.
Risiko: Komplexität
Warum ist diese schöne neue Welt noch nicht in allen SAP-Teams Realität? SAP-Systeme sind hoch komplex und die einzelnen Funktionen weisen eine fast unüberschaubare Anzahl von Abhängigkeiten auf, auch mit Drittsystemen, sodass es völlig rational ist, einen rigiden, auf möglichst lückenlose Kontrolle ausgelegten Ansatz zu wählen und zu verfolgen.
In dieser komplexen Welt, in der auch kleine Fehler katastrophale Auswirkungen haben können, scheint es am besten zu sein, erst die Entwicklung abzuschließen, dann auf Herz und Nieren zu testen und schließlich die SAP-Transporte perfekt zu orchestrieren.
Jedoch wird immer mehr SAP-Bestandskunden bewusst, dass sie sich um wichtige Wertschöpfungspotenziale bringen, wenn sie diesen rigiden Ansatz nicht durch DevOps ersetzen.
Gerade für Unternehmen, die eine S/4-Migration planen, bietet sich eine Gelegenheit dazu. S/4 ist nicht nur ein Tool, sondern Katalysator zur Digitalisierung.
Hier geht es nicht nur um Technologien, sondern auch um Prozesse und darum der Kultur der digitalen Wirtschaft in Sachen Agilität, Flexibilität und Geschwindigkeit gerecht zu werden.
Hier ist DevOps das Mittel der Wahl in SAP-Entwicklung und -Betrieb. Das trifft auch für SAP-Bestandskunden zu, die ihre bisherigen Systeme weiterbetreiben. Die Kultur der digitalen Wirtschaft gilt für alle gleich.
Vorteil: Automatisierung
Damit DevOps gelingt, bedarf es einer weitgehenden Automatisierung der Abläufe, insbesondere beim Testen der Änderungen und der Orchestrierung der SAP-Transporte.
Kundenprojekte zeigen, dass sich bis zu 95 Prozent aller manuellen Eingriffe automatisieren und sich Änderungen bis zu 50 Mal schneller ausliefern lassen. Gleichzeitig steigt die Qualität.
Kunden berichten von bis zu 70 Prozent weniger Ausfällen und Stillstandszeiten in den Produktivsystemen. Das ist bereits Realität. SAP-Bestandskunden wie P&G, BP und Honda bestätigen diesen Automatisierungstrend.
DevOps ist die Zukunft in den SAP-Abteilungen und führt die digitale Transformation der SAP-Bestandskunden sowie ihre Migration auf S/4 zum Erfolg. Lesen Sie in der Oktober-Ausgabe über die Tragweite einer integrierten Auslieferungskette und wie sich die Lücken im SAP-Delivery-Prozess schließen lassen.