Neues Denken in der Versorgungsbranche
Die digitale Transformation ist ein betriebswirtschaftlicher, organisatorischer und technischer Weg, den Industrie und Handel gehen werden. Die Betonung liegt auf „Transformation“, denn am Ende des Weges werden die meisten Aufbau- und Ablauforganisationen anders strukturiert sein. Jede Transformation wird ihren eigenen Charakter haben, aber jeder SAP-Bestandskunde kann von der Transformation des anderen lernen.
In den vergangenen 40 Jahren entstanden in der SAP-Community viel betriebswissenschaftliches Wissen und überragende Industrielösungen. Nun gilt es für diese Erkenntnisse und Lösungen, einen Weg zur Digitalisierung zu gehen.
Der Transformationsprozess einer SAP’schen Industrielösung mag viele Spezifika haben, aber sicher auch einen sehr großen Anteil an generischen Erkenntnissen, Tipps und Tricks. Eine der komplexeren Industrielösungen aus dem SAP-Angebot ist die „Versorgungswirtschaft“ und einer der führenden SAP-Partner ist Gisa. Somit war es ein logischer Schritt, gemeinsam mit Gisa eine Reportage zum Thema „Digitale Versorgung und Transformation“ zu erarbeiten.
In einer Studie von Futurum Research von November vergangenen Jahres schreiben die Analysten Daniel Newman und Fred McClimans, dass der Überbegriff „Versorgungswirtschaft“ jene Unternehmen bezeichnet, die die Versorgung mit Trinkwasser, Erdgas, Elektrizität aus Quellen jeder Art, das Sammeln und Aufbereiten von Abwasser und festen Abfallstoffen sowie Recycling übernehmen.
Ohne die Versorgungswirtschaft wäre ein zivilisiertes Leben gar nicht möglich, steht in der Futurum-Research-Studie, die in Zusammenarbeit mit SAP erarbeitet wurde. Das breite Angebot der Versorgungswirtschaft umfasst sowohl regionale als auch internationale Firmen, die sich auf Services für die Erzeugung, die Übertragung und Verteilung sowie die Verbrauchsmessung spezialisiert haben.
Es überrascht daher nicht, dass es zahlreiche Schnittpunkte mit anderen Branchen gibt: zum Beispiel mit der Chemie-, Konsumgüter-, Öl-, Gas- und Automobilindustrie sowie mit der industriellen Fertigung. Die Versorgungswirtschaft entwickelt sich rasant weiter.
Von Utilities zu S/4
„Die Transformation in Richtung S/4 Hana ist in allen Branchen angekommen. Das merken wir bei Gisa seit mehr als einem Jahr ganz stark an der Nachfrage“
beschreibt zu Beginn des Gesprächs Michael Krüger die Ausgangslage.
„Viele Unternehmen machen sich derzeit in strategischen Vorprojekten ein Bild über die anstehenden Veränderungen und Anforderungen. Dazu gehören auch Utilities. Die SAP-Roadmap bietet einen Leitfaden für den anstehenden Wechsel auf S/4.“
SAP hat angekündigt, im neuen S/4-Release (Ver. 1809) ersten Utilities-spezifischen S/4-Content auszuliefern.
„Also testen werden wir, nicht die Umgebung. Die Umgebung steht und der neue Content wird dort eingespielt“
sagte Geschäftsführer Krüger. Weiterhin spannend bleibt, wie die SAP-Cloud-Lösung zur Abbildung der regulierten Marktkommunikation aussehen wird und wie dementsprechend die Überführung der bisherigen Marktkommunikationsprozesse von Energieversorgern im SAP und Non-SAP auf das neue SAP-Produktportfolio aussehen kann.
„Es hilft uns auch, dass wir derzeit mit den Stadtwerken Pforzheim ein S/4-Hana-System einführen, bei dem wir auch mit unserem Branchenwissen punkten können. Kurz gesagt: Gisa ist für die Beratung von Utilities in Richtung S/4 sehr gut aufgestellt“
freut sich Michael Krüger.
Paradigmenwechsel
Auch die Analysten Daniel Newman und Fred McClimans kommen zu dem Ergebnis, dass ein echter Paradigmenwechsel ansteht, und es wird neu definiert, was ein Versorgungsunternehmen ist, wie es erworben wird und wie es in zehn Jahren aussehen soll.
Gleichzeitig suchen Verbraucher nach nachhaltigeren, innovativeren und kostengünstigeren Optionen für ihren Verbrauch. Viele Versorgungsunternehmen suchen intensiv nach einem für sie gangbaren Weg in dieser Umbruchphase.
Energieversorger werden auf eine wettbewerbsorientierte Zusammenarbeit setzen, um Kunden optimierte, attraktive Interaktionsmöglichkeiten zu bieten. Unternehmen, die es versäumen, sich auf die Kunden einzustellen und ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt zu stellen, laufen Gefahr, zu scheitern.
Der Schwerpunkt der Arbeit von SAP liegt momentan bei der SAP Cloud Platform, C/4 Hana und den zahlreichen SAP’schen Cloud-Töchtern: Fühlen sich die SAP-Bestandskunden aus der Versorgungswirtschaft noch wahrgenommen mit ihren ERP/ECC-6.0-basierten Systemen?
„Wir als Itelligence begleiten diese Entwicklung natürlich in erster Reihe mit und können unser Know-how innerhalb unseres Unternehmens und mit unseren Tochterunternehmen wie der Gisa aus erster Hand teilen“
erklärt Norbert Rotter, Vorstandsvorsitzender der Itelligence AG.
Und Rotter ist überzeugt, dass sich Cloud-Lösungen immer mehr im Produktgeschäft durchsetzen werden. Daneben wird es auch weiterhin die hybride Architektur geben, beide bieten ein starkes Potenzial.
„Es gibt zahlreiche Cloud-Ansätze, die Itelligence bereits als sogenannte Global Managed Services anbietet und umsetzt, in eigenen Rechenzentren oder auch in unserer Partnerschaft mit Amazon AWS“
beschreibt Norbert Rotter die aktuelle Situation.
„Die Frage ist nicht Cloud oder Nicht-Cloud, sondern wie die Teile in einer hybriden Landschaft miteinander verbunden werden. Diese Zusammenhänge evaluieren wir mit unseren Kunden im Vorfeld gemeinsam in Workshops, und sie entscheiden, welche S/4-Strategie und -Roadmap-Betrachtungen berücksichtigt werden sollen. So schaffen wir die notwendige Transparenz.“
Wenn von digitaler Transformation und Paradigmenwechsel gesprochen wird, muss auch gefragt werden: Welche Vorteile bringt ein Wechsel auf SAP S/4 Utilities?
Was bringt S/4?
„Der Wechsel in die S/4-Welt bringt vor allem den Vorteil, dass Unternehmen so für das Zeitalter der Digitalisierung gerüstet sind“
erklärt Michael Krüger.
„Wer Big Data, Analytics, IoT, KI oder Augmented Reality nutzen und auch vernetzt nutzen will, braucht dafür in erster Linie eine leistungsfähige IT und die dafür passenden Prozesse.
Versorger werden in Zukunft noch stärker als bisher gefordert sein, neue innovative Geschäftsmodelle anzubieten. Gleichzeitig werden infolge des Smart-Meter-Roll-outs eine Vielzahl von Daten generiert. Es liegt auf der Hand, dass die IT hier ein wesentlicher Strategiebestandteil ist.“
Aber Gisa-Geschäftsführer Krüger hat auch berechtigte Wünsche und Forderungen: „Dennoch wünschen wir uns von der SAP, dass deren Strategie für Versorger transparenter wird – gerade in ihren Vorteilen. Dann können Stadtwerke und Energiedienstleister auch weiter mit SAP-Software für ihre IT-Strategie planen.“
Auch die Futurum-Research-Studienautoren kommen zu ähnlichen Erkenntnissen: „Innovation an sich ist allerdings nicht die entscheidende Herausforderung, denn innovative Bereiche gibt es in fast allen Unternehmen – extrem erfolgreichen und großartig gescheiterten.
Die wirkliche Herausforderung besteht darin, Innovationen im gesamten Unternehmen umzusetzen. Dazu braucht man Mechanismen, die dafür sorgen, dass diese Innovationen mit anderen geteilt werden können, nachhaltig sind und bis in den Kern des Unternehmens hinein eine Wertschöpfung bewirken.“
Die Digitalisierung der Geschäftsprozesse ist ein wichtiges Thema für die Versorgungswirtschaft. SAP steht mit dem digitalen Werkzeugkasten „Leonardo“ bereit. Norbert Rotter auf die Frage, mit wem die Versorger in diesem Transformationsprozess kooperieren sollen:
„Idealerweise mit einem Beratungshaus, das sowohl in der Lage ist, die technologischen Anforderungen aus dem Bereich Security, IoT, Smart- Meter-Szenarien umzusetzen, als auch über die entsprechende Branchenkompetenz verfügt.
Gisa gemeinsam mit Itelligence und zusammen mit den Schwesterunternehmen der NTT-Data-Gruppe sind optimal aufgestellt und abgestimmt, um unsere Kunden gesamtheitlich und auf internationaler Ebene zu beraten.
Dazu gehört auch, dass wir unternehmensübergreifend für die verschiedenen Innovationsthemen bereits Teams etabliert haben und länder- sowie branchenübergreifend unser Wissen austauschen. Das ist für unsere Kunden ein echter Vorteil.“
Für die SAP-Community gibt es ein Etappenziel: 2025. Ob bis dahin eine umfassende S/4-Versorgerlösung vorliegt, ist kaum zu beantworten.
„Wir können uns hier nur an den Vorgaben vonseiten der SAP orientieren“
meint Michael Krüger.
„Ich halte es auch für nicht glücklich, darauf zu spekulieren, ob es Verzögerungen gibt. Der Umstieg auf S/4 und Hana bringt viele Vorteile. Und auch mit dem derzeitigen Zeithorizont ist ein geordneter Umstieg gut machbar. Dass wir uns von SAP für die Branche Utilities mehr Kommunikation wünschen, hatte ich schon gesagt. Vielleicht werden wir auf den DSAG-Tagen dieses Jahr in Leipzig mehr erfahren.“
Unausgereiftes Leonardo
Ein Analysten-Statement, veröffentlicht von der DSAG, gesteht Leonardo nur mangelhaften Reifegrad zu. Wie sieht man bei Itelligence die Situation?
„Leonardo ist kein fertiges ‚Set‘ von Standardsoftware, sondern eine flexible Umgebung, die entsprechende Services für die Aktivierung bereitstellt“
erklärt Norbert Rotter und ergänzt:
„Im Gegensatz zu den bisherigen Möglichkeiten des Customizings ohne Codierung setzt Leonardo gezielt auf die Nutzung von Services und Bausteinen, die auch anbieterübergreifend kombiniert werden können.
Es handelt sich also um eine offene Umgebung mit flexiblen Einsatzmöglichkeiten, die auch den Ansatz verfolgt, den Aufwand der Mitarbeiterausbildung zu optimieren.“
Aus ganzheitlicher SAP-Bestandskundensicht: Was sind die Anforderungen an einen S/4-Transformationspartner wie Gisa und Itelligence: technische Hana- und S/4-Expertise, Branchen-Know-how, Unabhängigkeit und Anzahl an Beratern, betriebswirtschaftliches Wissen, Abap-Know-how?
„In erster Linie erwarten Kunden eine neutrale und kompetente Beratung für die auszuwählenden Transition-Szenarien“
beschreibt Rotter den aktuellen Zustand in der SAP-Community.
„Viele wenden sich dabei an uns mit der Frage zum idealen Zeitpunkt und zur ‚richtigen‘ Umstellungsmethode. Deshalb bietet Itelligence den Kunden Strategieworkshops mit unterschiedlichen Ansätzen an.
Hier erarbeiten wir gemeinsam und sehr individuell die Anforderungen an eine Transition in einer Roadmap. Auf Basis dieser gesicherten Fakten lässt sich das geeignetste Szenario entwickeln.“
Doppelaufwendungen vermeiden
„Entsprechend den Ergebnissen der Voruntersuchung bzw. Readiness-Checks ist es essenziell, sich als Kunde die Dimensionierung des Vorhabens insbesondere auch im Kontext anderer bereits geplanter Projektvorhaben auf eine Roadmap zu legen“
erklärt Michael Krüger die Voraussetzungen für eine erfolgreiche S/4-Digitalisierung. Er betont, dass sich durch Strategieworkshops häufig potenzielle Engpässe identifizieren und gegebenenfalls sogar Doppelaufwendungen vermeiden lassen.
„Versorger, die neu in die SAP-Welt einsteigen, werden sicher den Greenfield-Ansatz wählen“
definiert der Gisa-Geschäftsführer. Aktuell begleitet Gisa die Stadtwerke Pforzheim auf diesem Weg.
„Aufgrund vieler individuell ausgeprägter IS-U-Systeme könnte man meinen, dass Versorger vielleicht mehr in Richtung Brownfield tendieren. Solche Einschätzungen sind derzeit aber noch ganz und gar verfrüht“
meint Krüger. Jedem S/4-Projekt gehen umfangreiche Vorarbeiten vor allem auf der Prozessseite voraus. Tatsächlich sind es weniger technische, sondern vielmehr organisatorische und prozessuale Fragen, die vor einer Transformation beantwortet werden müssen.
„Und so wird auch jede Strategie individuell gewählt“
sagt Michael Krüger. Wie groß ist seinem Erkenntnisstand nach das Vertrauen der Versorger in die Datenbank Hana?
„Wir waren bei Gisa für Hana ein Entwicklungspartner und haben so sehr früh Erfahrungen zuerst mit der neuartigen Datenbank, dann mit der Plattform und jetzt mit S/4 machen können.
Versorger haben wir von Anfang an beraten und auch gemeinsam Hana-Strategien entwickelt. So hat beispielsweise die enviaM bereits in einer sehr frühen Phase ihr BW-System on Hana transformiert. Die Erfahrungen waren positiv“
so Krüger.
„Derzeit entwickeln wir mit mehreren Versorgern Hana-Strategien, um deren IT fit für die Anforderungen der Zukunft zu machen. Die Hana-DB ist mittlerweile mit einem hohen technischen Reifegrad und hoher Akzeptanz am Markt etabliert.
SAP hat Hana mit entsprechenden strategischen Anreizen versehen, was einige IT-Abteilungen zur Betrachtung der Ablösung ihrer bisherigen Non-SAP-Datenbanken veranlasst“
berichtet Michael Krüger auf Basis vieler Kundengespräche.
Ausweg aus dem ERP-Dilemma
Zum Ende des Gesprächs die fast schon obligatorische Frage nach dem Cloud Computing: Ein Ausweg aus dem „ERP-Dilemma“ – wie aktuell in einer Umfrage die DSAG den Zustand der SAP-Community beschreibt – kann Cloud Computing sein.
Wie hoch ist die Akzeptanz im Versorgermarkt für On-demand-Lösungen? Bei Hana, S/4 und Analytics?
„Die Utilities-Branche ist traditionell geprägt, hinzu kommen sehr hohe Sicherheitsanforderungen“
erklärt Michael Krüger vorab.
„Die Akzeptanz von On-premise- Lösungen ist also nachvollziehbar hoch. Bei Analytics-Lösungen wie beispielsweise der Gisa-eigenen Predictive-Analytics-Lösung zur Bestimmung von Kundenwert und Kündigerwahrscheinlichkeit, die auf Hana basiert, verwenden wir für Tests unsere Systeme und auch später können Kunden auf unsere Systeme zugreifen – also eine ,Private Cloud‘-Lösung. Für S/4-Utilities ist eine Reihe von Cloud- Funktionalitäten im Gespräch. Wenn diese sinnvoll sind, wird es auch eine Akzeptanz geben.“
Es gibt aber noch weitere Parameter, wie Krüger beschreibt:
„Prinzipiell beobachten wir bei Kunden, dass sie sich im Zuge des steigenden Fachkräftemangels, der rasanten technologischen Veränderung und der Skalierungseffekte auch die Möglichkeiten von SAP aus der Cloud anschauen.
Gisa kann sich dabei als SAP-zertifizierter Cloud-Anbieter vielfach gut platzieren. Spannend wird darüber hinaus, wie das Cloud-Angebot von SAP-Partnern oder der Eigenbetrieb von SAP bei einzelnen Kunden im hybriden Betrieb mit den SAP-Public-Cloud-Elementen integriert wird und betreibbar bleibt.
Gisa investiert bereits seit geraumer Zeit in die Weiterentwicklung der entsprechenden Komponenten und Services für solche hybriden SAP-Cloud-Landschaften.“
SAP versucht, die digitale Transformation des ERP mit innovativen Ideen zu beleben, die im Werkzeugkasten „Leonardo“ zusammengefasst sind. Wie relevant sind folgende Themen aus Sicht von Gisa und Itelligence für die Versorgungswirtschaft?
Michael Krüger über Blockchain und andere Leonardo-Komponenten:
„Die Möglichkeiten der Blockchain werden bei Gisa derzeit evaluiert. Mit einem Strategiepartner betrachten wir derzeit in einem Kooperationsprojekt, welche Ideen und Geschäftsmodelle die Energiebranche mit Blockchain verwirklichen möchte.
Gisa entwickelt gerade erste Anwendungen. Auch IoT wird evaluiert und in ersten Entwicklungen auch umgesetzt. Ebenso widmen wir uns auch vielfältig den Möglichkeiten von KI und entwickeln hier bereits erste Anwendungen, auch für die Energiebranche.
Design Thinking kommt bei Gisa als Methodik seit Jahren zum Einsatz. Im Feld Analytics und Big Data sind wir mit Kunden in verschiedenen Feldern erfolgreich. Eines davon ist die schon beschriebene Predictive-Analytics-Lösung zur Kundenbindung.
Bei Licht betrachtet muss sich Leonardo inhaltlich und technologisch erst noch anfassbar bzw. nutzbar darstellen. Gefühlt ist die Darstellung bisher noch überwiegend sehr theoretisch und weniger nutzen- und anwendungsorientiert.“
Norbert Rotter zu IoT:
„Smart Meter ist nicht wirklich etabliert. Nach wie vor gibt es kein zertifiziertes Gerät. Etabliert sind aber sicher der Gedanke von Smart Meter und die technischen Voraussetzungen, die Versorger bereits geschaffen haben.
Die spannende Kombination für die Zukunft liegt in der Verknüpfung der Technologie auf der Anwender- und Erzeugerseite. In Kombination von IoT mit Blockchain und Security lassen sich hierfür nun interessante Business-Modelle erarbeiten.
Zum Beispiel wenn das Thema ,Steuerung‘ der Endgeräte und der Einsatz von Batterien von einer passiven Rolle in eine aktive Rolle gewandelt wird, werden wir völlig neue Möglichkeiten zur Netzüberwachung und Steuerung erhalten, ohne negativen Einfluss für die Anwender. Itelligence ist hier bereits in Forschungsprojekten aus dem Bereich E-Mobility aktiv.“
Michael Krüger zu KI mit Machine/Deep Learning und RPA:
„Bevor die Themen Deep Learning und KI umfassend eingesetzt werden, sehen wir aktuell den Zwischenschritt aus dem Bereich RPA, Robotic Process Automation, in dem auf einfache Art und Weise wiederkehrende Arbeitsabläufe erkannt und in die automatische Abwicklung eingebunden werden, mit der Konsequenz, bestehende Prozesse zu automatisieren und zu verschlanken.
Die Herausforderung im Bereich Deep Learning und KI liegt darin, notwendige Algorithmen und die entsprechenden Parameter im Vorfeld – vor dem Anwendungsfall – zu identifizieren. Hier zeigt sich die Stärke von ,Analytics & Big Data‘ anschaulich.
Die Basis all dieser Ansätze sind ausreichende Daten, auf deren Basis dann Data Scientists erste Modelle ableiten können. Auch ,Fraud Detection‘ ist hier ein Thema, wodurch Manipulation oder Fehler im Netz erkannt werden können.“
Michael Krüger über Design Thinking:
„Die Design-Thinking-Methode setzen wir themen- und rollenübergreifend ein zur Identifizierung von Innovationsideen – und das hat sich bewährt. Design Thinking und der Ansatz über schnelle Prototypen und Acceleratoren bilden die Basis, um Ideen zu generieren, auszuprobieren, weiterzuverfolgen oder zu verwerfen; sie sind bereits ein fester Bestandteil in unserem Innovationsmanagement.
Um für unsere Kunden möglichst schnell den Praxisbezug zu schaffen, unterstützen uns hier Prototypen und Acceleratoren. So können wir unseren Kunden frühzeitig erste Erkenntnisse ableiten und bessere Entscheidungen treffen.“
Michael Krüger zu Analytics und Big Data:
„Aus meiner Sicht wird die Bedeutung des Satzes ,Daten sind das Öl, der Treibstoff der Zukunft‘ heute noch nicht in seiner vollen Bedeutung verstanden. Wir stehen am Beginn einer Datengesellschaft. Eine entsprechende Datenbasis ist speziell für die Identifikation und Simulation neuer Geschäftsmodelle zwingend erforderlich.
Ebenso bilden Daten die Basis für zukünftige Ansätze im Bereich KI/ML und Deep Learning. Wichtig ist, dass Daten so erhoben und gepflegt werden, dass sie auch unkompliziert ausgewertet werden können – sowohl in Bezug auf die Datenqualität als auch auf die Einhaltung des Datenschutzes.