Digitale Technologieförderung in Europa muss gestärkt werden
Ob die EU ihren selbstgesteckten Zielen einer Stärkung des Digitalstandorts Europa allerdings tatsächlich gerecht wird, muss sich erst noch zeigen. Aktuell wird über das Budgetvolumen des EU-Forschungsrahmenprogramms Horizon Europe verhandelt.
Das Förder-Cluster „Digital, Industry and Space“ spielt hier eine entscheidende Rolle. Hier sollen all die vieldiskutierten und notwendigen IT-Technologien und -Innovationen wie etwa KI, Blockchain, Cloud Computing und Big Data im Zusammenschluss von Wirtschaft und Forschung gefördert werden.
Alexander Rabe, Mitglied in der strategischen Plattform IKT des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und Geschäftsführer des eco – Verband der Internetwirtschaft e. V., appelliert in diesem Zusammenhang an die EU-Mitgliedsstaaten:
„In den nächsten Wochen werden im Rahmen der Verhandlungen des Förderrahmens Horizon Europe die Weichen für die Zukunft des Digitalstandorts Europa gestellt. Wir erwarten, dass der strategischen Bedeutung der Internet- und Digitalwirtschaft sowie dem Stellenwert dieser Technologien und Innovationen auch in den dafür veranschlagten Budgets Rechnung getragen wird.“
Den vielen Ankündigungen und Beteuerungen auf europäischer Ebene hinsichtlich einer Stärkung der digitalen Leistungsfähigkeit und Souveränität müssten nun auch konkrete Impulse in der Förderpolitik folgen.
Nur so könne der Digitalstandort Europa international fit für die Zukunft gemacht werden, so Rabe weiter. „Europa muss sich im Bereich digitaler Technologien mit Märkten in Übersee und Asien messen. Das muss sich auch in den zur Verfügung gestellten Fördervolumina der relevanten Cluster widerspiegeln.
Ein europäisches Fördervolumen im Bereich ,Digital, Industry and Space‘ von mindestens 15 Mrd. Euro ist hier eher noch die untere Schwelle, um auf Augenhöhe mit den internationalen Wettbewerbern zu agieren.
In Anbetracht der aktuellen Herausforderungen wäre eine Aufstockung der Mittel hier wünschenswert. Überdies würde eine solche Förderung auch ein starkes Signal an die europäischen IT-Fachkräfte senden, dass es sich lohnt, am Standort Europa zu Themen wie künstliche Intelligenz, High Performance Computing, Blockchain, Big Data oder Cloud Computing zu forschen und Innovationen zu entwickeln.“