SuccessFactors-Systemstandards individuell erweitern
SAP-HCM-Kunden mit langjähriger Erfahrung aus den klassischen Modulen wünschen größtmögliche Flexibilität für individuelle Systemausprägungen und entscheiden sich daher durchaus auch gegen Software-as-a-Service-Lösungen wie SuccessFactors. Denn statt dem Motto „Geht nicht gibt’s nicht“ gelten mit dem Wechsel zu Cloud-Technologien neue Leitplanken, wie Standardprozesse out of the box oder Zugänge nur für zertifizierte Berater im Back-End-System.
Auch das Customizing verändert sich: Es wird ohne Programmierung, kundenindividuelle Anpassungen oder definierte Integrationsszenarien gearbeitet. Die SAP Cloud Platform bietet SuccessFactors-Kunden aber Möglichkeiten, durch eigene Prozesse und neue Features umfangreiche Individualisierungen in die SuccessFactors-Standardwelt einzubinden. Prozesse und Formulare, kundeneigene Infotypen oder Felder sowie eigene Anwendungen stehen in sogenannten Extensions zur Verfügung und können individuell aufgesetzt werden.
Praktische Beispiele
Mit SuccessFactors Recruiting will es SAP in Zeiten des Fachkräftemangels und demografischen Wandels leichter machen, die besten Talente zu finden, um sie anschließend von ihrem Unternehmen zu überzeugen. SuccessFactors Recruiting bietet eine tolle Möglichkeit, mittels Career Site Builder eine externe und eine interne Karriereseite aufzusetzen, um Kandidaten zielgerichtet anzusprechen und zur Bewerbung zu motivieren.
Leider scheitert es aber oft an dem Bewerbungsprozess, denn dieser ist aus Nutzersicht häufig zu aufwändig. Zudem kann ohne ein aktives Benutzerkonto keine Bewerbung gestartet werden. Diese Hürde ist abschreckend, kann aber mit einer Extension über die SAP Cloud Platform beseitigt werden. Mit der Erweiterung wird eine Schnellbewerbung ohne Kandidatenkonto ermöglicht und somit die Akzeptanz der Anwendung erhöht.
Im SAP SuccessFactors Learning Management wiederum bietet der Systemstandard nur rudimentäre und hinsichtlich der Usability wenig überzeugende Möglichkeiten für Mitarbeiter, die Teilnahme an externen Schulungen zu beantragen. Eine Nachbearbeitung und -verfolgung durch die Führungskräfte und das Schulungsmanagement steht im Standard ebenfalls nicht zur Verfügung.
Auch in diesem Szenario helfen individuelle SCP-Extensions dabei, Leistungsfähigkeit und Akzeptanz von SuccessFactors unmittelbar zu erhöhen, denn pauschale Verweise auf die Roadmap der SAP und den halbjährlichen Release-Zyklus inklusive möglicher Software-Add-ons helfen im laufenden Projekt nicht weiter.
Durch die Möglichkeit der SCP-Extension kann die Akzeptanz für das neue System bei Mitarbeitern und Kandidaten (ein elementarer Erfolgsfaktor) unmittelbar erzielt werden. SuccessFactors bietet mit einer Fülle an oData-APIs und in Kombination mit der Entwicklungsumgebung der SAP-Cloud-Integration eine zeitgemäße und zukunftsweisende Ausrichtung der SAP in Richtung des digitalen Personalwesens.
Damit dies gelingt, sollte eine konkrete Planung und Konzeptionierung die Grundlage bilden, gefolgt vom Prototyping und der Umsetzung in einem iterativen Ansatz. Die individuellen Anwendungen können anschließend in SuccessFactors eingebunden und aufgerufen werden. In diesem Zusammenhang hilft der Identity Authentication Service (IAS) als neues zentrales Werkzeug für die Nutzerautorisierung (Identity-Management-System) über die unterschiedlichen Systemwelten hinweg.
Ob Anmeldung via Azure AD, Google Identity und anderen oder direkt per IAS – im Sinne einer Corporate Identity identifiziert der IAS die User zentral über sämtliche SAP-Anwendungen (Concur, Qualtrics, People Analytics etc.) hinweg und ermöglicht eine durchgängige User Experience.
SuccessFactors wird mit diesem Ansatz zügig zu einer vollumfänglichen Human-Experience-Management-Suite ohne zusätzliche Anmeldungen und mit schlüssiger Nutzerführung durch die Systemumgebung in Kombination mit individuellen Erweiterungen und SCP-Extensions.