Europa muss handeln
Europa vergibt wichtige Geschäftschancen, die das europäische Wirtschaftswachstum ankurbeln könnten.
Um dies zu ändern und europäischen Digitalanbietern und Start-ups mehr Gewicht zu verschaffen, haben die Experten von Internet Economy Foundation (IE.F) und Roland Berger in ihrer Studie „Fair Play in der digitalen Welt – Wie Europa für Plattformen den richtigen Rahmen setzt“ das Thema einer intensiven Analyse unterzogen und einen Zehn-Punkte-Plan mit Handlungsempfehlungen für die Politik entwickelt.
„Weniger als fünf Prozent des weltweiten Börsenwerts digitaler Plattformen entfallen heute auf europäische Unternehmen“
Dagegen vereinen allein Plattformbetreiber aus der Bay Area (Silicon Valley und Umgebung) über 50 Prozent der Marktkapitalisierung auf sich; und auch asiatische Anbieter wachsen rasant.
„Europa spielt in der Plattformökonomie derzeit fast nur als Absatzmarkt und Entwicklungsstandort für die US-dominierten App Stores und Softwareschmieden eine Rolle“
sagt Pflüger.
„Von der Wertschöpfung und dem Effekt auf die gesamte Volkswirtschaft kommt dagegen viel zu wenig hier an.“
Das liegt auch an ungleichen Voraussetzungen, wie einem starken Regulierungsgefälle, unter denen digitale Start-ups global operieren. So nehmen aktuell gerade an den zentralen Schaltstellen amerikanische Plattformen dominierende Wettbewerbspositionen ein.
Die Experten von IE.F und Roland Berger fordern daher eine für neue Wettbewerber offene Internetwirtschaft, die sich durch Innovationsstärke, hohe Wertschöpfung, fairen Wettbewerb, vertrauensvollen Umgang mit Daten und verantwortlich handelnde Unternehmen auszeichnet.
Eine eigenständige Plattformökonomie kann ihren Analysen zufolge die Wirtschaftsdynamik in Europa nachhaltig unterstützen.
Dabei müsse die Maxime gelten: So viel Markt wie möglich, so viele Regeln wie nötig.