Bitkom-Branche wieder auf Wachstumskurs
Schon in den Schlussmonaten des vergangenen Jahres hat sich das Geschäftsklima überwiegend positiv entwickelt. Mit 19,7 Punkten kletterte der Bitkom-ifo-Digitalindex im Dezember auf den höchsten Stand seit Februar 2020. Das gab der Digitalverband Bitkom zum Jahresauftakt in Berlin bekannt.
Das Segment der Informationstechnik wird 2021 nach vorübergehenden Einbußen wieder stärker an Gewicht gewinnen und seine Bedeutung als größtes Branchensegment ausbauen. Die Umsätze steigen nach Bitkom-Berechnungen 2021 um 4,2 Prozent auf 98,6 Milliarden Euro. Am stärksten wächst die IT-Hardware – also insbesondere Computer, Server und Peripheriegeräte – mit einem kräftigen Plus von 8,6 Prozent auf 31,6 Milliarden Euro.
Zurück auf Wachstumskurs ist auch der Markt für Software. Er wächst mit plus 4,1 Prozent auf 27,0 Milliarden Euro stärker als der Branchendurchschnitt. Das Geschäft mit IT-Services, wozu unter anderem die IT-Beratung gehört, dreht mit 1,1 Prozent wieder ins Plus und steigt auf 40,0 Milliarden Euro.
Die Telekommunikation verzeichnet voraussichtlich ein moderates Wachstum. 2021 soll der Markt nach zwei Jahren der Konsolidierung um 1,0 Prozent auf 67,4 Milliarden Euro zulegen. Mit Telekommunikationsdiensten werden nach Bitkom-Berechnungen 48,7 Milliarden Euro umgesetzt, das entspricht einem leichten Plus von 0,3 Prozent. Das Geschäft mit Endgeräten wächst auf 11,6 Milliarden Euro (+2,8 Prozent).
Die Investitionen in die Telekommunikationsinfrastruktur steigen deutlich um 3,2 Prozent auf 7,1 Milliarden Euro, Die Unterhaltungselektronik befindet sich weiter auf Talfahrt. Laut Bitkom-Prognose fallen die Umsätze 2021 im vierten Jahr in Folge, wenn auch weniger stark als zuletzt. Dieser kleinste ITK-Teilmarkt schrumpft voraussichtlich um 2,0 Prozent auf 8,3 Milliarden Euro.
Das zuvor kräftige Beschäftigungswachstum flacht im Zuge der Coronakrise leicht ab. 2021 werden voraussichtlich 20.000 zusätzliche Jobs geschaffen, nachdem die Zahl der Arbeitsplätze im vergangenen Jahr geringfügig um 8000 auf 1,2 Millionen zurückgegangen war. 2019 waren noch 58.000 neue Jobs entstanden. Im globalen Maßstab spielt der deutsche ITK-Markt allerdings eine untergeordnete Rolle. Der Marktanteil liegt 2021 voraussichtlich bei 3,9 Prozent.
Die Tendenz ist rückläufig, weil die Investitionen und Ausgaben in anderen Ländern schneller wachsen, besonders im asiatischen Raum. Wachstumsspitzenreiter sind Indien (+13,5 Prozent) und China (+7,1 Prozent). Um die Digitalisierung in Deutschland voranzutreiben, fordert Bitkom im Superwahljahr 2021 mit Urnengängen im Bund und sechs Bundesländern eine neue digitalpolitische Agenda mit den Schwerpunkten digitale Teilhabe, digitale Souveränität, digitale Nachhaltigkeit und digitale Resilienz.