Boom um künstliche Intelligenz: Deutscher KI-Markt wächst um ein Drittel
Der aktuelle Boom rund um künstliche Intelligenz führt zu einer stark steigenden Nachfrage im deutschen Markt. Die Ausgaben für KI-Software, -Dienstleistungen und entsprechende Hardware sind 2023 auf 6,3 Milliarden Euro gestiegen. Das ist ein Plus von 32 Prozent verglichen mit 2022, als 4,8 Milliarden Euro für künstliche Intelligenz ausgegeben wurden. Dies teilte der Digitalverband Bitkom auf Grundlage von Daten des Marktforschungsunternehmens IDC mit. „Der Start von ChatGPT vor einem Jahr war eine Initialzündung für den KI-Einsatz. ChatGPT hat vielen Menschen erstmals vor Augen geführt, was KI heute schon leisten kann“, sagt Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. „Für Unternehmen war es noch nie so einfach und kostengünstig wie heute, KI einzusetzen und erste Erfahrungen zu sammeln. Diese Chance gilt es jetzt zu nutzen.“
2024 sollen die Ausgaben erneut um 30 Prozent auf dann 8,2 Milliarden Euro steigen. Die Marktentwicklung hängt sehr stark vom Regulierungsrahmen ab. Wintergerst: „Anbieter und Anwender von KI brauchen einen sicheren Rechtsrahmen, deshalb ist richtig, dass sich die EU um einen AI Act bemüht. Allerdings müssen wir darauf achten, dass der Schuss anders als bei der Datenschutz-Grundverordnung nicht nach hinten losgeht. In das Zentrum des AI Act gehören kritische KI-Anwendungen und nicht die sogenannten Foundation Models als Basistechnologie.“
Viele Menschen haben in diesem Jahr erstmals direkten Kontakt mit künstlicher Intelligenz gehabt, seit am 30. November 2022 ChatGPT öffentlich zugänglich geworden war. Laut einer aktuellen Bitkom-Befragung unter 1004 Personen in Deutschland ab 16 Jahren haben 34 Prozent den KI-Chatbot schon einmal ausprobiert. 66 Prozent glauben, dass ChatGPT und ähnliche Anwendungen unser Leben grundlegend verändern werden.