Buchtipp: SAP auf Hyperscaler
Die Cloud ist in keinem Unternehmen mehr weg-zudenken. Viele Unternehmen sind bereits vor Jahren mit ersten Anwendungen oder Applikationen in eine Cloud gegangen oder haben Cloud-Anwendungen an ihre bestehende Applikation angebunden.
Die Zeiten, in denen SAP-Systeme on-prem installiert werden, sind schon lange vorbei. Immer weniger Unternehmen haben ein eigenes Rechenzentrum, oftmals werden schon jetzt die Systeme in zentralen Rechenzentren gewartet oder sind bereits teilweise in einer Cloud installiert.
Der Vorteil hierfür liegt klar auf der Hand, Hardware wird nur noch selten für mehrere Jahre angeschafft, bis sie abgeschrieben ist. Es ist viel wichtiger, zeitnah und flexibel auf die Anforderungen des eigenen Business und der Kunden reagieren zu können und die Server-Größe entsprechend ändern zu können, egal ob die Server größer werden oder kleiner werden sollen. Dies bringt zum einen eine große Kostentransparenz und Einflussnahme auf die aktuellen Betriebskosten mit sich, die Zeiten von überdimensionalen Systemen nur für den Fall der Fälle ist vorbei.
Auf der anderen Seite wird das Thema Nachhaltigkeit immer wichtiger, was eine Cloud-Migration und die Abschaltung des eigenen Rechenzentrums oder eigener Server schon im Rahmen der für das Notfall-Szenario bereitgestellten Dieselanlagen beziehungsweise Batterien für einen eventuellen Stromausfall mit sich bringt.
Leider weiß man nur selten, wo man bei dem Thema anfangen soll und wie man am besten zielorientiert und strukturiert an das Thema Cloud und Cloud-Migration herangehen soll.
Allein einen Überblick über die verschiedenen Hosting-Modelle zu erlangen und was in welchem Hosting-Modell enthalten ist und was nicht, stellt oft eine erste Herausforderung dar. Vor allem, da das Hosting-Modell oftmals beinhaltet, dass auch die Verantwortlichkeiten im eigenen Unternehmen umgestellt werden müssen. Dies bringt oft eine Änderung der Organisation des Betriebes sowie des Umgangs mit Change-, Release- und Ticket-Management mit sich, da sich die Verantwortlichkeiten ändern und die Überschneidungen und Kommunikation zwischen den Providern bis hin zum Kunden definiert und geklärt sein muss.
SAP auf Hyperscaler-Clouds gibt einen Überblick über die wichtigsten Aufgaben beim Betrieb der Cloud-Infrastruktur und ihres SAP-Systems. Es werden verschiedene Plattformen aufgezeigt und mithilfe eines Kriterienkatalogs kann der potenzielle Anwender selbst herausfinden, welche Plattform am besten passt oder ob ein hybrides Szenario am besten ist.
Das Buch hilft als eine Art Taschenlampe, um von Projektbeginn über die Durchführung bis hin zum späteren Betrieb Licht ins Dunkel zu bringen. Es soll helfen, dass man „blinde Flecken“ nicht übersieht, die ein Migrationsprojekt zum Scheitern bringen können oder den späteren Betrieb enorm belasten können.
Dies kann schnell passieren, es muss nur ein Add-in nicht von allen Providern nach der Migration freigegeben sein oder es fehlt eine Schnittstellenliste und nach der Migration können nicht mehr alle Umsysteme miteinander reden, weil im Design der neuen Umgebung die Latency nicht berücksichtigt worden ist.
Beide Autoren beraten seit Jahren alle Kunden-Segmente und unterschiedlichste Branchen zum Thema Cloud, Migration und SAP. Dabei gibt es nichts, was es nicht schon gab. Steffi Dünnebier arbeitet seit über 20 Jahren im SAP-Umfeld und hat schon vor der Cloud viele Systeme migriert und transformiert.
Laut ihrer Erfahrung wird gerne das große Ganze übersehen und der spätere Betrieb vernachlässigt. Ihrer Erfahrung nach geht die Herausforderung und die Arbeit nach einer erfolgreichen Cloud-Migration erst los. Die Cloud-Migration ist oft der erste Schritt in ein agiles Umfeld, es müssen danach auch die Betriebsprozesse und die eigene Organisation sowie die Zusammenarbeit mit den neuen Providern aufgebaut, erstellt, umgestellt, etabliert und gelebt werden. Dabei darf eines nie vergessen werden, der Mitarbeiter des eigenen Unternehmens, die Kunden, die Stakeholder und die Führungsebene müssen auf dieser Reise immer mitgenommen werden, denn ohne den Support und das Wissen aus den eigenen Reihen werden eine Cloud-Migration und eine Überführung in neue Betriebsprozesse und Abläufe niemals erfolgreich werden.
Steffi Dünnebier,
Managing Enterprise-Architektin, Capgemini
Uwe Zabel,
Microsoft Cloud Capability Manager, Capgemini