CFO: Vertrauen in SAP-Finanzzahlen
Vertrauen ist von jeher ein großes Gut, das leichter verspielt als gewonnen ist. Laut einer aktuellen Studie, die das Marktforschungsinstitut Censuswide im August 2023 im Auftrag von BlackLine weltweit durchgeführt hat, haben 58 Prozent der Unternehmen volles Vertrauen in ihre Finanzdaten.
Auf deutsche Unternehmen bezogen ist das Vertrauen im Vergleich zum Vorjahr sogar um sieben Prozent gestiegen und liegt jetzt bei 64 Prozent und damit durchaus signifikant über dem internationalen Durchschnitt. Spannend sind dabei vor allem die unterschiedlichen Einschätzungen der C-Suite sowie der F&A-Professionals: Hatten im vergangenen Jahr noch 69 Prozent der Führungskräfte vollstes Vertrauen in ihre Zahlen, lag der Wert 2023 nur noch bei 67 Prozent. Gegenläufig dazu sind die Angaben der F&A-Professionals. Deren Vertrauen lag 2022 lediglich bei 46 Prozent. Heute sind es 61 Prozent, die von der Validität ihrer Unternehmenszahlen überzeugt sind.
Denn sie wissen, was sie tun
Kann es sein, dass heute eher diejenigen den Finanzdaten trauen, die täglich konkret damit arbeiten? Und wenn ja, was hat sich geändert? Es liegt nahe, dass nach und nach die positiven Effekte der Digitalisierung der Accounting-Prozesse zu beobachten sind. Kontinuierliche Accounting-Workflows setzen sich zunehmend durch und verdrängen manuelle Buchhaltungsprozesse. Auch wenn diese Veränderung noch längst nicht überall stattgefunden hat und vielfach digitale Flickenteppiche entstehen, sind ihre positiven Auswirkungen bereits spürbar – zumindest für die F&A-Professionals. Das wiederum sorgt dafür, dass deren Vertrauen in die Zahlen zunimmt.
Ob es sich dabei um ein weltweites Phänomen oder eher um vereinzelte Phänomene handelt, lässt sich nicht pauschal beantworten. In den USA vertrauen aktuell zwei Drittel der C-Suite und F&A-Professionals ihren Ergebnissen. Bei den europäischen Nachbarn dagegen überwiegt die Skepsis. In Großbritannien ist das Vertrauen mit 44 Prozent vergleichsweise niedrig und auch in Frankreich sind nur 49 Prozent von der Richtigkeit ihrer Finanzdaten überzeugt.
Stay save
Auf Echtzeitanalysen setzen und sich für die Zukunft wappnen: Echtzeitdaten und -informationen können das Vertrauen stärken. Warum? Weil sie den Verantwortlichen früher als sonst Einblick in die aktuelle Unternehmenssituation gewähren. Das wiederum gibt diesen eher die Möglichkeit, Anpassungen oder Kurskorrekturen vorzunehmen.
Kein Wunder also, dass weltweit jedes zweite Unternehmen davon überzeugt ist, mittels Echtzeitdaten besser auf ein unerwartetes Ereignis reagieren zu können. In den USA sehen das sogar 58 Prozent so – in Deutschland dagegen nur 40 Prozent. Das mag vielleicht daran liegen, dass man in den USA im Umgang mit Echtzeitdaten erfahrener ist als in Europa, wo Frankreich mit 45 Prozent zu den Spitzenreitern gehört.
Doch Echtzeitanalysen allein reichen nicht aus, um sich auf die Zukunft vorzubereiten. Vielmehr scheint es die Fähigkeit zu sein, strategisch zu denken – das sieht zumindest mehr als ein Drittel der verantwortlichen F&A-Professionals und Führungskräfte so. Sie sind auch der Auffassung, dass die Fähigkeit, komplexe Finanzinformationen an verschiedene Interessengruppen (Stakeholder) weiterzugeben, eine wichtige Rolle spielt, wenn man eine Organisation zukunftssicher ausrichten will.
Augen auf und durch
Diese Erkenntnisse, gepaart mit Eindrücken aus der Praxis in den Finanz- und Buchhaltungsabteilungen, stimmt zuversichtlich, was die Zukunftsfähigkeit der weltweiten Wirtschaft betrifft. Unabhängig von den Krisen und Herausforderungen unserer Zeit sind wichtige Weichen gestellt und Voraussetzungen geschaffen, dass Unternehmen sich agil auf geänderte Rahmenbedingungen einstellen können.