DataOps & DevOps
Laut dem Forschungs- und Beratungsunternehmen 451 Research planen Unternehmen auf der ganzen Welt bedeutende Investitionen in dem Bereich DataOps. Diese und weitere wichtige Erkenntnisse gehen aus der neuen Studie „DataOps Lays the Foundations for Agility, Security and Transformational Change“ hervor, die sich mit den Strategien zur digitalen Transformation 2019 befasst.
In der Umfrage gaben 86 Prozent der Teilnehmer an, ihre Investitionen in DataOps-Strategien und -Plattformen innerhalb der nächsten zwölf Monate zu erhöhen. 92 Prozent erwarten, dass die DataOps-Technologie einen nachhaltig positiven Einfluss auf den Geschäftserfolg ihres Unternehmens haben wird.
DevOps beschreibt eine abgestimmte Vorgehensweise und ein Set von Methoden, das unterschiedliche Ressourcen aus Business, Entwicklung, Testing, Deployment und Betrieb zu einem Team vereint, das gemeinsam und miteinander Lösungen entwickelt, betreibt und modernisiert.
„Bei DevOps geht es weniger um neue Tools, sondern vielmehr um einen neuen Blick auf etablierte Vorgehensweisen und um neue Prozesse. DevOps verlangt ganz klar eine Änderung der IT-Kultur“
sagt Matthias Zacher, Manager Research und Consulting bei IDC und Projektleiter der DevOps-Studie.
„Das ist gerade für IT-Organisationen mit ihren oftmals starren und strukturierten Vorgehensweisen eine große Herausforderung.“
Alte Prozessstrukturen und Verfahrensanweisungen sowie überholte Aufbau- und Ablauforganisationen bremsen die Forderungen der Fachabteilungen nach Agilität, Schnelligkeit und Flexibilität bei der Softwarebereitstellung aus.
Das bringt erhebliche Risiken für die Wettbewerbsfähigkeit mit sich. Die Gründe sind vielfältig: Zum einen haben viele Organisationen nach wie vor ein unzulängliches Wissen darüber, was DevOps eigentlich ist und was DevOps alles kann. Es mangelt also schlicht und ergreifend an Know-how.
Zahlreiche Unternehmen haben das Konzept zwar verstanden, scheuen aber die weitreichenden Veränderungen, die DevOps für die Prozesskette Anwendungsentwicklung–Testing–Deployment–Betrieb mit sich bringt.
Matt Aslett, Research Vice President, Data, AI und Analytics bei 451 Research, beschreibt die andere Seite von X-Ops: DataOps als „die Koordination von Menschen, Prozessen und Technologien, um agile und automatisierte Ansätze für das Datenmanagement in Unternehmen zu fördern und so Geschäftsziele zu erreichen.
Das Ziel ist, den Zugriff auf Unternehmensdaten zu erleichtern, um die Anforderungen der beteiligten Interessengruppen in der Datenlieferkette von Entwicklern, Datenwissenschaftlern, Business-Analysten, DevOps-Experten usw. zu erfüllen und eine breite Palette von Anwendungsfällen zu unterstützen.“
Aus der 451-Studie geht hervor, dass die befragten Führungskräfte auf DataOps- Strategien setzen, um diese Herausforderungen zu meistern und um der Konkurrenz immer einen Schritt voraus zu sein.
Die Ergebnisse zeigen, dass globale Unternehmen davon ausgehen, dass DataOps zur Lösung von Compliance- und regulatorischen Herausforderungen, der Beschleunigung entscheidender Initiativen zur digitalen Transformation sowie zur Steigerung ihres Wettbewerbsvorteils in der heutigen digitalen Wirtschaft beitragen wird.
„Daten gleichzeitig sicher und zugänglich zu machen erweist sich als größte Hürde im digitalen Zeitalter“
so Ashvin Parma, Vice President bei Capgemini.
„Wir sind uns einig, dass viele Unternehmen unterschiedlichster Branchen mit einem DataOps-Ansatz datenbezogene Herausforderungen meistern können, in einer Geschwindigkeit, die wettbewerbsfähig ist.“
Der X-Ops-Vorteil von DevOps kommt vor allem dann zum Tragen, wenn IT und Business ihre Ziele klar definiert haben. Nach ihrer Motivation befragt, gaben 46 Prozent an, die Entwicklerproduktivität erhöhen zu wollen.
Für 43 Prozent stehen eine hohe Qualität und Konsistenz der Softwareentwicklung und für 41 Prozent die schnellere Bereitstellung der Anwendungen im Fokus. Diese Vorhaben lassen sich allerdings nur dann umsetzen, wenn Entwickler und Administratoren an einem Strang ziehen.
Dass das nicht immer ohne Reibungen klappt, liegt häufig an einem mangelnden Verständnis der Anforderungen und Arbeitsweisen des jeweils anderen IT-Bereichs. Die IT ist kein Selbstzweck, sondern ein Teil der Wertschöpfungskette von Unternehmen.
Und genau hier setzt DevOps an. Eine stärkere Kommunikation und Zusammenarbeit hilft, die Belange des Gegenübers zu verstehen und gemeinsame Ziele zu formulieren.
Aus Sicht von IDC sollten auch immer die Fachbereiche involviert werden, denn sie sind letztlich die internen Kunden der IT und damit Teil der Wertschöpfungskette und tragen ihrerseits mit Business-Innovationen und Agilität zum Geschäftserfolg bei.
In den 451-Befragungen ergaben sich insbesondere die Schwerpunkte Compliance und Sicherheit: Fast drei Viertel der Befragten gaben diese als wichtigste Vorteile von DataOps an.
Die Teilnehmer erwarten, dass neue DataOps-Technologien die Brücke zwischen dem Innovationsdruck auf der einen und den Anforderungen durch die DSGVO, CCPA oder andere Datenschutzbestimmungen auf der anderen Seite schlagen können.
Aslett und sein Team resümieren, dass DataOps fester Bestandteil einer modernen Datenstrategie sein muss. Wenn Unternehmen mittels der Entwicklung und Bereitstellung datenbasierter Anwendungen oder Entscheidungsfindung einen Business-Nutzen schaffen wollen, werden agilere und automatisierte Herangehensweisen an die Provisionierung von Datenbanken sowie das Datenmanagement benötigt.
„Jede Firma ist heute ein Datenunternehmen. Die Fähigkeit, mit den sich ständig ändernden Kundenanforderungen Schritt zu halten, ist der Schlüssel, um auf dem Markt zu bestehen“
erklärt Chris Cook, CEO von Delphix.
„Wir sehen eine steigende Nachfrage nach DataOps-Plattformen von einigen der größten Unternehmen der Welt, um die Bereitstellung von Daten schnell und sicher gewährleisten zu können und so kontinuierliche Innovationen und Erfolge in der digitalen Wirtschaft zu fördern.“
Mit dem fortschreitenden Reifegrad von DataOps werden Unternehmen zusätzliche Vorteile nutzen können. Diese ergeben sich aus der Fähigkeit ihrer Entwicklerteams, Reibungsverluste im Datentransfer zu vermeiden und die von der digitalen Wirtschaft geforderte Agilität für Innovationen zu erreichen.
Mit modernen Software-Defined-Infrastrukturen, PaaS, hybriden Lösungen, Deployment- und Verteilungs-Tools wie Cloud und Containern sowie Werkzeugen für DevOps verfügen Entwickler, Tester und Administratoren über ein komplexes Set an Technologie, das im Rahmen eines gesamtheitlichen Vorgehens in die Prozesse eingebunden werden muss.
Der Baukasten für DevOps umfasst u. a. Collaboration, Requirements, Source Code Management, Built, CI/CD, Testing, Delivery und Orchestration, Deployment, Operations und Security.
Erklärtes Ziel von DevOps ist eine höhere Automatisierung. Allerdings verfügt derzeit weniger als ein Viertel der Befragten über eine Prozessautomatisierung, die mehr als 50 Prozent der Prozesse der Build-, Testing- und Deploy-Pipeline umfasst.
Die meisten Unternehmen haben folglich derzeit nur Teilprozesse automatisiert. IDC empfiehlt, die Lücken in der Prozessautomatisierung schrittweise zu schließen, denn nur ganzheitliche DevOps-Prozesse führen zum gewünschten Erfolg.
DataOps und DevOps erfordern eine Abkehr von bisherigen Vorgehensweisen. Dabei sollten die X-Ops-Technologien niemals als Selbstzweck, sondern als eine Antwort auf das sich fundamental verändernde technologische und geschäftliche Umfeld verstanden werden.
Das Change Management hin zu DevOps sollte laut IDC-Empfehlungen daher eher Evolution statt Revolution sein. Ein radikales Umdenken ist erforderlich, und zwar in dem Sinne, dass alle am Prozess Beteiligten gleichermaßen für den Erfolg oder Misserfolg verantwortlich sind. Das Potenzial von X-Ops ist enorm und kann nur von allen Stakeholdern gemeinsam gehoben werden.