E-Commerce Digitalisierung
Der Digitalverband meldete Mitte November, dass vier von zehn Händlern eine zentrale Strategie für die Digitalisierung verfolgen. Der einen Monat vorher stattgefundene E-Commerce Round Table des E-3 Magazins mit SAP-Partnern und Analyst Frank Niemann von Teknowlogy zeigte ebenfalls eine hohe Dynamik in der Branche – aber auch fast unübersehbare Themen und Herausforderungen.
Am E-3 Round Table wurden überwiegend B2B-Szenarien diskutiert: Von den Erkenntnissen ist nicht nur der klassische Handel betroffen, sondern auch die produzierende Industrie, die für den Vertrieb auf Web-Shops und CRM setzt. Dementsprechend breit ist auch das Themenspektrum des vorliegenden E-3 Extra.
Die Trends scheinen jedoch im B2B- wie auch B2C-Bereich ähnlich zu sein, womit sich die hier dargelegten Erkenntnisse zu einer B2B2C-Roadmap zusammenfassen lassen. In der SAP-Community findet man die zwei Ausprägungen „Front- vs. Back-End“ sowie „Fachabteilung vs. IT“.
Front-End versus Back-End ist die Diskussion um schnell entwickelte und attraktive Apps zum Vor- oder Nachteil eines stabilen und konsistenten Datenmanagements im Back-Office.
Es ist eine komplexe Diskussion, weil letztendlich die eine Seite ohne die andere nicht leben kann: Verkaufserfolge mit einer attraktiven App bleiben ein Pyrrhussieg, wenn der Lieferprozess und die Rechnungslegung nicht Schritt halten können.
Das beste Hochregal und Warenmanagement bleiben nutzlos, wenn der Web-Shop nicht skalierbar ist. Im E-3 Round Table rangen die Diskussionsteilnehmer um eine ganzheitliche Strategie zwischen Front- und Back-Office.
Das Ergebnis: Nur gemischte und agile Teams aus Anwendern und Anbietern können Lösungswege finden. Vielleicht noch nie zuvor waren SAP-Bestandskunden und SAP-Partner so stark aufeinander angewiesen.
Fachabteilung versus IT-Abteilung ist ein traditionelles Spannungsfeld. Im Bereich B2B2C kommt zur unterschiedlichen Sichtweise und Sprache jedoch auch der Druck hinzu, dem beide Enden eines End-to-End-Prozesses ausgesetzt sind.
Die Fachabteilung steht im Markt in einem dynamischen Konkurrenzkampf. Die IT-Abteilung muss die digitale Transformation und den SAP’schen S/4-C/4-Hana-Releasewechsel mit allen technischen, organisatorischen und lizenzrechtlichen Aspekten gewinnen.
Beratung via Chat, Lieferung bis an die Haustür oder Click and Collect im Geschäft: Die Digitalisierung hat dem Handel online wie offline zahlreiche neue Möglichkeiten eröffnet.
Dabei geht es nicht nur um einzelne Services, die den Kunden angeboten werden, sondern auch um die Entwicklung ganz neuer Geschäftsmodelle auf der B2B2C-Strecke.
„Die Ansprüche der Kunden haben sich mit der Digitalisierung massiv verändert – nicht nur beim Online-Shopping, sondern auch in stationären Ladengeschäften, wo zunehmend smarte und digitale Services erwartet werden. Wichtig ist, dass der Handel mit diesen Erwartungen Schritt hält“
sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder.
„Viele Unternehmen haben diese Notwendigkeit bereits erkannt. Händler, die bislang noch nicht aktiv wurden, sollten ihr Geschäftsmodell jetzt dringend auf den digitalen Prüfstand stellen. Dadurch werden die Unternehmen nicht nur serviceorientierter, sie bleiben vor allem wettbewerbsfähig.“
Alle Artikel aus dem Special Dezember 2018/Januar 2020:
- Services, IT-Architektur, Touchpoints, Webshops, Back-End und Front-Office
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- Customer Journey ist eine 7-mal-24-Stunden-Aufgabe
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