Eine Plattform für Kunden und Partner: Die Universalisten
Die IT-Szene hat sich vom Hardwarezauber und Softwarepionier zu einem Dienstleister und Serviceanbieter gewandelt. Der Erfolg von AWS lässt sich am besten mit diesem Servicegedanken erklären. Die Komplexität der digitalen Transformation wird zukünftig mit Kooperationen bewältigbar sein. Power of Three, eine Verbindung zwischen AWS, NetApp und PCG (Public Cloud Group) ist dafür der Beweis in der SAP-Community.
Gemeinsame Historie
AWS und SAP arbeiten seit 2008 in der Cloud zusammen. Viele SAP-Bestandskunden haben für ihre ERP-Infrastruktur die Cloud-Architektur von AWS gewählt. Mit Rise auf AWS können SAP-Bestandskunden sich auf ihr Geschäft konzentrieren, nicht auf die Migration. Ergänzt wird dieses S/4-Conversion-Service durch die SAP Business Technology Platform (BTP), die auch auf AWS zur Verfügung steht. Damit werden individuelle ERP-Daten verwaltet und Abap-Code aus vorangegangenen SAP-Releases während der Migration evaluiert. Das AWS-Partnernetzwerk, wie etwa NetApp und PCG, mit den weltweit führenden SAP-Beratern im Bereich Cloud steht für den Erfolg in der Cloud bereit.
Mit 15 Jahren Erfahrung in der Unterstützung von SAP-Anwendungen und Tausenden von SAP-Kunden bei der Implementierung in der Cloud können „Power of Three“ helfen, Risiken zu minimieren, Kosten zu senken und die Zeit bis zur Wertschöpfung zu verkürzen.
Rise und Grow sind wichtige Basisfunktionen für SAP-Bestandskunden, wie SAP-CEO Christian Klein Anfang April in einem Interview für die deutsche Computerwoche betonte. Meinem Kollegen Martin Bayer bei der CW Deutschland sagte Christian Klein: „Über diesen Basisbetrieb hinaus sind die Kunden gestaltungsfrei. Auch bei der Partnerwahl, mit dem die Kunden das Rise-Paket implementieren möchten, ist die SAP agnostisch.“
Die S/4-Conversion-Konzepte an die SAP-Community sind demnach die Herausforderung für Power of Three. Mit einem nachhaltigen Servicegedanken orchestrieren AWS, NetApp und PCG den Releasewechsel auf Hana, S/4 und BTP. Die Aufgabe sind die Transformation in eine kohärente Betriebsumgebung und das Customizing der SAP-BTP-Services. Können Hana, S/4 und BTP in derselben Cloud ausgeführt werden, dann reduzieren sich die Komplexität der ERP-Landschaft, die Probleme der Datenhoheit, Sicherheitslücken und Latenzzeiten. SAP selbst hat AWS als Cloud-Anbieter gewählt, um BTP-Services auszuführen. Die SAP Business Technology Platform ist für SAP-Bestandskunden von entscheidender Bedeutung, wenn es darum geht, ihre ERP-Kernsysteme mit den neuesten Funktionen auszustatten, um Innovationen voranzutreiben und ihr Geschäft zu transformieren – und kein anderer Cloud-Anbieter unterstützt BTP-Kunden so gut wie AWS in Zusammenarbeit mit NetApp und PCG. Mehr als 60 BTP-Services laufen auf AWS. So können Anwender auf Daten, Analysen, KI/ML, IoT und Anwendungsentwicklungsservices außerhalb ihrer SAP-Landschaft zugreifen und dabei dieselbe AWS-Infrastruktur nutzen, auf die sich Kunden für ihre geschäftskritischen SAP-Umgebungen verlassen. AWS unterstützt diese BTP-Services in neun Regionen weltweit und bietet damit derzeit eine umfassende regionale Abdeckung. AWS unterstützt auch BTP-Services, die bei anderen Cloud-Anbietern nicht verfügbar sind, darunter transformative Services wie SAP AI Core, SAP AI Launchpad, SAP Build Apps, Document Information Extraction und SAP Analytics Cloud Embedded Edition.
Big-Tech und ERP
Florian Böhme kam 2008 zu Amazon und leitete verschiedene Bereiche, bevor er im Juli 2016 eine Führungsrolle als Country Manager für Amazon Business in der D-A-CH-Region übernahm. Im August 2023 übernahm er als AWS-Account-Direktor für SAP eine globale Verantwortung. Florian Böhme hat einen MBA der Open University Business School und setzt sich leidenschaftlich für Vielfalt und Chancengleichheit im Unternehmen ein. Im E3-Interview erklärt er: „Bereits seit 2008 arbeiten SAP und AWS eng in der Cloud zusammen – die längste Partnerschaft aller Cloud-Anbieter. In diesen mehr als 15 Jahren hat AWS mit SAP zusammengearbeitet, um zahlreiche Neuerungen für Kunden bereitzustellen,
z. B. eine zertifizierte Infrastruktur für produktive SAP-Arbeitslasten im Jahr 2011, speziell entwickelte Instanzen für große In-memory-Datenbanken mit Hana und die Automatisierung von Softwareverteilung und Systemverwaltung. Viele SAP-Angebote laufen heute auf AWS, darunter Signavio, S/4 Hana Cloud, Concur, BTP und SAP Datasphere.“
SAP Hana Cloud ist kompatibel mit AWS-Graviton-Prozessoren, die Preis-, Leistungs- und Energieeffizienzvorteile bieten und es SAP-Bestandskunden ermöglichen, eine bis zu 35 Prozent bessere Rechenleistung für analytische Arbeitslasten zu erzielen. AWS hat außerdem eine Vorabversion von Amazon-EC2-High-Memory-U7i-Instanzen für große In-memory-Datenbanken mit bis zu 32 TB Speicher angekündigt. „Damit verbessern wir die Ausgangssituation für die größten SAP-Bestandskunden, um in die Cloud zu wechseln“, betont AWS-Manager Florian Böhme. Die von AWS vorangekündigte AWS European Sovereign Cloud ist ein weiteres Beispiel für die Unterstützung von SAP-Kunden, die in regulierten Branchen und im öffentlichen Sektor in einer unabhängigen Cloud-Umgebung arbeiten, die speziell für die Erfüllung strengster Sicherheits- und Compliance-Anforderungen entwickelt wurde.
Über den Tellerrand
Florian Böhme betont im E3-Gespräch, dass die Beziehung zu SAP über AWS hinausgeht und somit die Möglichkeit bietet, gemeinsam mit weiteren Partnern – siehe Power of Three – Innovationen voranzutreiben. Amazon-Unternehmen wie Twitch, Zappos.com und Zoox setzen ebenfalls auf SAP-Software und auf AWS, um ihre weltweiten und lokalen Prozesse zu verwalten. SAP hat eine Partnerschaft mit Amazon Business geschlossen, die es SAP-Anwendern ermöglicht, direkt aus SAP-Ariba-Lösungen heraus auf Hundertemillionen von Artikeln auf Amazon Business zuzugreifen. Und schließlich arbeiten SAP und Amazon im Bereich Nachhaltigkeit zusammen, indem sie sich mit der Unterzeichnung des Climate Pledge dazu verpflichten, bis zum Jahr 2040 die jährlichen Kohlendioxidemissionen auf null zu reduzieren. Ein für SAP-Vorstand Thomas Saueressig sehr wichtiges Thema.
Derzeit sind nur wenige SAP-Bestandskunden an einem Lift und Shift ihrer bestehenden geschäftskritischen Anwendungen interessiert, da es im Kern um eine digitale Transformation geht, die einen nachhaltigen Wert für zukünftige Geschäftsprozesse liefern muss. Diese Modernisierung der Geschäftsanwendungen bei SAP-Bestandskunden und die Neugestaltung der Geschäftsprozesse sind die primären Ziele der meisten SAP-Anwender.
Seit der Einführung von SAP S/4 Hana im Jahr 2015 arbeitet AWS mit SAP auf der ERP-Seite zusammen, um bestehende Kunden bei der Migration zu S/4 als Teil ihrer digitalen Cloud-Transformation zu unterstützen. Dies begann mit den ersten Instanzen, die speziell für die Ausführung von In-memory-Anwendungen auf Basis von SAP Hana entwickelt wurden.
„Jetzt konzentrieren wir uns darauf, unseren Kunden die Rise-Transformation so einfach und reibungslos wie möglich zu gestalten, und das in enger Abstimmung mit SAP und unseren Partnern“, beschreibt Florian Böhme abschließend das künftige Aufgabenportfolio. „Mit Rise auf AWS erhalten SAP-Bestandskunden nicht nur S/4 Hana, sondern auch Services für die Migration von ihren aktuellen ERP-Systemen und Cloud-Anwendungen – alles auf der sichersten, zuverlässigsten und umfangreichsten Cloud-Infrastruktur der Welt – in einem Vertrag.“
Bei der Migration zu S/4 in der Cloud geht es nicht nur darum, ERP und Infrastruktur auf den neuesten Stand zu bringen, sondern auch darum, die Unternehmen der SAP-Bestandskunden zukunftssicher und belastbarer zu machen und die neuesten Funktionen in den Bereichen generative KI, IoT, Analytics und Automatisierung zu nutzen.
Partner und Kunden
SAP-Bestandskunde Siemens und Amazon Web Services bauen ihre Partnerschaft aus, um es Unternehmen jeder Größe und Branche zu erleichtern, Softwareanwendungen mit generativer künstlicher Intelligenz (KI) zu erstellen und zu skalieren. Experten aus Bereichen wie Entwicklung, Fertigung, Logistik, Versicherungen oder Finanzen können mit generativer KI neue Softwareanwendungen entwickeln und bestehende verbessern. Dazu integriert Siemens Amazon Bedrock in das eigene Low-Code-Framework, eine Siemens-Low-Code-Plattform und Teil des Siemens-Xcelerator-Portfolios. Bedrock ist ein Service, das leistungsstarke KI-Basismodelle über eine einzige Schnittstelle bereitstellt, zusammen mit den erforderlichen Sicherheits- und Datenschutzanwendungen sowie integrierter verantwortungsbewusster KI.
Fazit
Führende Unternehmen modernisieren ihre ERP-Landschaften mit Rise with SAP. Um den Wert der Rise-Conversion auf der AWS-Plattform zu maximieren und die Transformationsziele zu erreichen, benötigen SAP-Bestandskunden nicht nur einen Cloud-Anbieter, der nachweislich die Leistung, Zuverlässigkeit, Sicherheit und Innovationsfähigkeit bietet, sondern ein Netzwerk aus Spezialisten.
Power of Three ist eine organische Zusammenarbeit von SAP-Experten, wo jeder sein spezifisches Wissen in Ergänzung zu den anderen Mitspielern einbringt. Power of Three ist der Beweis, dass der Satz, das Ganze ist mehr als die Summe der Einzelteile, in der SAP-Community seine Berechtigung hat. Die Summe der Dienstleistungen von AWS, NetApp und PCG kann dem SAP-Bestandskunden eine erfolgreiche S/4-Conversion bringen.