Enge Ketten gesprengt
Der Abgesang auf die SAP-Lösung Business One für den kleinen Mittelstand wurde schon des Öfteren angestimmt. Doch Totgesagte leben bekanntlich am längsten.
Im Windschatten der vielleicht prominenteren Lösungen Business Suite (BS) oder den darauf basierenden All-in-One-Mittelstandslösungen (AiO) hat sich Business One, kurz: B1, ziemlich prächtig entwickelt.
Bereits vor rund zwei Jahren nannte SAP 30.000 B1-Installationen. Wobei berücksichtigt werden muss, dass Business One nicht nur von kleinen Mittelstandsfirmen eingesetzt wird, sondern auch in stetig steigender Zahl von international tätigen Mittelstandsfirmen und Großunternehmen.
Und das vor allem in deren ausländischen Niederlassungen oder Tochterunternehmen – in aller Regel mit Anbindung an ein zentrales SAP-System (BS oder AiO). B1 gibt es heute in nicht weniger als rund 40 Landessprachen!
SAP, aber anders
Architekturseitig basiert B1 nicht auf der Business Suite beziehungsweise auf der klassischen 3-Tier-Architektur; ist – wenn man so will – als 2-Tier-Konstrukt einfacher gestrickt.
Praktisch mit im Gepäck hat die auf den kleinen Mittelstand oder Tochterunternehmen ausgerichtete ERP-Lösung stets das Betriebssystem MS Windows und die Datenbank MS SQL Server.
Allerdings: Die Zeiten ändern sich, und die allzu engen Ketten werden gesprengt. Mehr Wahlfreiheit ist angesagt. Hana macht’s möglich. Schon heute sind B1-Anwender in der Lage, von der schnellen In-memory-Datenbank zu profitieren, etwa durch FI/CO-Simulationen – in Verbindung mit Suse Linux, der bislang einzigen von SAP zertifizierten Betriebssystemplattform in Verbindung mit Hana.
Was zu tun ist
B1-Kunden, die mit Hana und Suse Linux liebäugeln, benötigen Unterstützung, um den Architekturwechsel ohne große Unrundungen zu meistern und schnell die Möglichkeiten von In-memory mit einer innovativen Betriebssystemplattform zu ihrem Vorteil einzusetzen.
In aller Regel hilft hier der angestammte B1-Partner weiter, vorausgesetzt, er verfügt über Hana-, Linux- und Integrations-Know-how oder kooperiert mit einem Partner, dessen Angebot das eigene ergänzt.
So wie im Fall des B1-SAP-Partners Versino und dem Infrastruktur- und Integrationsexperten von Fujitsu-Partner Ines. Ines ist unter anderem in der Lage, neben der Konfiguration der Netzwerkschnittstellen und der Hardware-seitigen Serverüberwachung für die automatische Benachrichtigung bei Ausfall von Hardwarekomponenten die Anpassung diverser Linux-Konfigurationsdateien nach Vorgabe von SAP durchzuführen – um ein optimales Zusammenwirken einer Hana-Lösung in einem vorhandenen Kundennetzwerk zu gewährleisten.
Der eigentliche B1-Implementierungspartner findet somit eine Plattform vor, um die SAP-Anwendungslösung bedarfsgerecht den jeweiligen Kundenanforderungen anzupassen oder für das Go-Live maßzuschneidern.
Bedarfsgerechte, an der Zielgruppe ausgerichtete Hana-B1-Lösungen gibt es jedenfalls. Etwa von Fujitsu, der Hana mit SAP-zertifizierten Infrastrukturlösungen und -Services unterstützt.
Die Hana-Lösungen für B1 sind auf Wunsch vorinstalliert und getestet mit dem Suse-Linux-Betriebssystem und werden mit dem kompletten Hana-Software-Stack angeliefert.
Darüber hinaus bieten Fujitsu und Suse mit zielgerichteten Initiativen B1-Partnern oder SAP-Lösungshäusern die Möglichkeit, in Sachen Hana und Linux-Know-how aufzurüsten.
Schließlich hatten Kunden bislang noch wenige Berührungspunkte sowohl mit In-memory als auch mit Linux, das in größeren oder großen Unternehmen praktisch zur Selbstverständlichkeit geworden ist. Als Suse-Linux-Schulungsanbieter im B1-Umfeld ist zum Beispiel das Unternehmen B1-Systems tätig.
Neue vorteilhafte Anwendungen
Man muss kein Prophet sein – auch im Business-One-Umfeld wird Hana seinen Weg machen, und damit ebenso der Linux-Einsatz. Wie bei der Business Suite respektive bei All-in-One werden in einem ersten Schritt Side-by-Side-Lösungen in Form von SAP Business One Analytics zum Zuge kommen.
Dass die Business Suite ausschließlich mit Hana (für OLTP- und OLAP-Anwendungen) eingesetzt werden kann – eben ohne die klassischen relationalen Datenbanken –, ist bereits Realität. Tatsache auch, weil von SAP angekündigt: dass die All-in-One-Lösungen folgen. Fehlt eigentlich nur noch Business One.