Erfolgreiche IT-Transformation
Diese Studie wurde in der gesamten IT-Szene durchgeführt. Sie zeigt jedoch auch die besonderen Herausforderungen der S/4-Conversion mit Greenfield, Brownfield oder selektiver Datentransformation. Die Herausforderungen sind bewältigbar, wenn sie von Experten begleitet werden. Experten wie NTT Data Business Solutions und Natuvion.
Die aktuelle Studie von NTT Data Business Solutions und Natuvion hat im Wesentlichen drei Schwerpunkte ergeben: Erstens, Unternehmen starten ihre IT-Transformation, um sich organisatorisch neu aufzustellen; zweitens, jedes dritte Unternehmen beklagt fehlendes Transformations-Know-
how in der eigenen Belegschaft; und drittens, Bestandskunden sehen die frühzeitige Zusammenarbeit mit externen Beratern als wesentlich für ihren Transformationserfolg.
Transformationsprozesse werden genutzt, um die eigene Aufbau- und Ablauforganisation zu reorganisieren. Business Process Reengineering ist aktuell kein Buzzword der IT- und SAP-Szene, aber die Bestrebungen gehen in diese Richtung und zeigen deutlich die alte Forderung des ehemaligen ETH-Zürich-Professors Niklaus Wirth: die Orchestrierung von Algorithmen und Datenstrukturen. Die internationale Studie von NTT Data Business Solutions und Natuvion zeigt die Notwendigkeit der Reorganisation von Geschäftsprozessen (Algorithmen) und dem Datenmanagement, siehe Grafik auf dieser Seite. Das E3-Magazin hat dazu zu einem Gespräch am virtuellen runden Tisch geladen: Die Aufzeichnung steht auf dem E3-YouTube-Kanal zur Verfügung.
Gleich zu Beginn des Gesprächs (YouTube-Marke 4:50: Was macht Natuvion in der SAP-Community und Motivation hinter der Studie mit NTT Data) sagt Patric Dahse von Natuvion: „Wir wollten wissen, wohin sich der Markt bewegt, um selbst und gemeinsam mit unserem Partner NTT Data Business Solutions zu sehen, wo die Herausforderungen liegen und was sich in der Szene verändert hat. Letztendlich geht es um die frühzeitige Erkennung von Trends, um unser Portfolio zeitgerecht anpassen zu können. Dahingehend haben wir die Studie nicht nur mit unseren Kunden gemacht, sondern mit der gesamten IT-Szene, um ganzheitlich die Erfahrungen zu sammeln und diese dann dem Markt bereitzustellen.“
Während des Transformationsprozesses unterschätzen Unternehmen vor allem die Kommunikation zwischen Abteilungen und Unternehmensbereichen sowie die ausreichende Bereitstellung von Ressourcen. In der SAP-Community lassen sich die S/4-Conversions meist in die drei Gruppen Greenfield, Brownfield und selektive Datentransformation einteilen. Dass solche Projekte meist komplexer und zeitaufwändiger sind als erwartet, belegen die aktuellen Zahlen der internationalen Transformationsstudie 2024. Die Studie liefert deskriptive Einblicke in die Transformationspraxis und ist damit auch eine wichtige Orientierung für die SAP-Community. Dafür wurden mehr als 1200 CEOs, CIOs und IT-Entscheider aus insgesamt fünfzehn Ländern zu laufenden oder bereits abgeschlossenen Transformationsprojekten befragt.
Laut einer Bitkom-Studie sehen derzeit 60 Prozent der deutschen Unternehmen ausgewählte Wettbewerber im Vorteil, die frühzeitig auf Digitalisierung gesetzt haben. Der Bedarf eines Transformationsprozesses ist somit nachweislich gegeben und der Bedarf nach Optimierung und Veränderung wächst. Vor einem Jahr waren es 52, vor fünf Jahren gerade einmal 37 Prozent. Gleichzeitig glauben 87 Prozent, dass die Nutzung digitaler Technologien eine entscheidende Rolle für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft spielt – doch 76 Prozent sagen, deutsche Unternehmen setzen sie zu wenig ein. Alleine diese Zahlen belegen: Die digitale Schere geht in deutschen Unternehmen immer weiter auseinander. Während Vorreiter ihren Vorsprung zunehmend vergrößern, bleiben Nachzügler immer weiter zurück.
Die Befragten aus der Studie von NTT Data Business Solutions und Natuvion erklärten, dass neue Techniken wie zum Beispiel künstliche Intelligenz das zweithäufigste Transformationsmotiv sind. Bitkom hat aber erhoben, dass 70 Prozent der Unternehmen in Deutschland KI in den nächsten zehn Jahren nicht einsetzen werden. Die Forderung: Die IT muss im Jahr 2024 die angewandten technischen Fähigkeiten für innovative Technologien wie KI, Big Data und Cloud ausbauen, damit Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Dann kann sie auch das Business gezielt beraten, wie Wettbewerbsvorteile zu erzielen sind. Begleitend sind Mitarbeiter im Business als digitale Vorreiter weiterzubilden und die IT muss mitverantwortlich für den Geschäftserfolg sein. Gemischte Teams aus Business und IT fördern dabei die notwendige Kulturveränderung im Unternehmen, um von Digitalisierung und KI zu profitieren.
In der heutigen komplexen, sich ständig verändernden Business-Welt sind individuelle Anwendungen gefragt, die auf jeden Use Case speziell angepasst werden. Der dafür nötige Aufwand ist aufgrund des zunehmenden Kosten- und Wettbewerbsdrucks kaum noch manuell zu stemmen. Doch vor ihrem Einsatz müssen Unternehmen im ersten Schritt ihre klassische heterogene IT- und Datenarchitektur konsolidieren. Sie benötigen eine einheitliche, umfassende Infrastruktur- und Datenplattform als Basis für den Einsatz von KI. Entsprechende Pilotprojekte müssen spätestens 2024 initiiert werden.
Prozess-Know-how und Daten
Im E3-Gespräch betont Florian Sackmann von NTT Data Business Solutions, zuerst die Prozesse anzuschauen und die Daten zu konsolidieren, bevor die KI zum Einsatz kommt (YouTube-Marke 13:36). Es zeigt sich, dass die Grundlage für den zukünftigen Einsatz von neuen Techniken die Orchestrierung der vorhandenen Geschäftsprozesse und Datenstrukturen ist. „Die SAP propagierte auf der Sapphire in Orlando, USA, und Barcelona natürlich sehr stark das Thema KI. Es geht aber auch um die Frage, mit der S/4-Transformation eine Grundlage für diese KI-Möglichkeiten zu schaffen“, so Florian Sackmann im YouTube-Video (9:58).
Erstmals wurde in der Studie die Frage gestellt: Welche Rolle hat die Einführung und Nutzung von KI in Ihrem Transformationsprojekt gespielt? Für etwa ein Viertel aller Unternehmen war KI ein entscheidender Treiber für die Transformation. Aber mehr als ein Drittel aller Befragten beurteilte das Thema Datenschutz als relevanten Treiber für die Transformation und bewertete es damit signifikant höher als das Thema KI. Keine Rolle im Rahmen des Transformationsprojektes hat KI für jedes fünfte befragte Unternehmen gespielt. Erstaunlich ist, dass der Datenschutz damit als Grund für die Transformation bisher noch höher bewertet wird als die vielen neuen, vielversprechenden Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz.
Aber die Einführung von KI erfordert deutlich mehr Vorbereitung als die Bereitstellung neuer Software-Versionen. So müssen bereits vor dem Einsatz von KI Schwächen im Unternehmen identifiziert und beseitigt werden. Um eine ausreichende Infrastructure Readiness zu erreichen, müssen Architektur und Services aufgeräumt, Cloud Readiness hergestellt und ein IT Target Operating Model entwickelt werden. Dieses legt fest, wie die IT mit dem Business für Use Cases zusammenarbeitet. Im Rahmen der Data-Transformation werden dann sukzessive die Qualität, Pflege und Architektur der Daten optimiert. Nur so wissen Unternehmen, wo die richtigen Daten liegen und wie sie darauf zugreifen können. Das heißt: Die IT muss technologisch, prozessual und auch organisatorisch fit sein, bevor der Einsatz von KI unternehmerisch sinnvoll ist. Das wiederum setzt ein klares Commitment der Geschäftsleitung voraus.
Hannes Frischmann ist SAP-Verantwortlicher bei BizLink Industry (YouTube-Marke 16:18) und erklärt im E3-Gespräch seine Herausforderungen und den spezifischen Lösungsansatz des SAP-Bestandskunden BizLink. Seine Abteilung ist ein unverzichtbarer Bestandteil der digitalen Transformation, denn sie bildet das Fundament, als Competence Center die vernetzte IT-Welt zu orchestrieren. Angesichts der rasanten technischen Entwicklung und des exponentiellen Datenwachstums müssen SAP-Abteilungen jedoch flexibel, skalierbar und sicher sein.
Disruptive Techniken
Ziel der Partnerschaft von NTT Data Business Solutions und Natuvion ist es, Unternehmen und speziell SAP-Bestandskunden umfassende Unterstützung bei der Bewältigung neuer disruptiver Techniken, wichtiger regulatorischer Änderungen und der S/4-Conversion zu bieten. Die wichtigste Erkenntnis aus der Studie ist die zunehmende Bedeutung eines umfassenden Managements von Prozessen und Daten, siehe YouTube-Video 20:46. Angesichts dieser einschneidenden Veränderungen benötigen SAP-Bestandskunden kompetente Unterstützung, um sich auf die Veränderungen in der SAP-Community vorzubereiten. Die Erfahrung und die technische Kompetenz von NTT Data Business Solutions und Natuvion im Bereich Geschäftsanalyse und Projektmanagement decken sowohl die vor- als auch die nachgelagerten Phasen von Projekten zur digitalen Transformation ab.
Das vorhandene Geschäftsmodell beinhaltet das Momentum, alle Arten von Transformationsprozessen effizient zu orchestrieren und zu verwalten. Angesichts der komplexen Herausforderungen, die mit der Integration moderner Geschäftsprozesse (End-to-End) und Datenstrukturen verbunden sind, ist es für SAP-Bestandskunden unerlässlich, mit qualifizierten Anbietern zusammenzuarbeiten. Der ganzheitliche Ansatz und die breite funktionale Abdeckung sind wesentliche Erfolgsfaktoren, damit das Potenzial einer S/4-Conversion voll ausgeschöpft wird, siehe auch YouTube-Marke 23:27: Was notwendig ist beim Datenmanagement.
Das ERP-System bildet bei SAP-Bestandskunden die Grundlage für beinahe jede Digitalisierungsstrategie. Dies ist eine Schlüsselerkenntnis aus der aktuellen Studie von NTT Data Business Solutions und Natuvion. Aber eine große Bremse auf dem Weg zu einer neuen, innovativen und leistungsfähigen IT scheint das fehlende Transformations-Know-how zu sein. Überrascht hat die Verantwortlichen die fehlende Erfahrung ihrer Teams, siehe auch YouTube-Marke 42:41: Frühzeitige Kommunikation ist wichtig für eine erfolgreiche Transformation. So ist es kaum verwunderlich, dass die Teilnehmer der Studie auf die Frage, welche organisatorische Maßnahme im Transformationsprozess von entscheidender Bedeutung war, den Aufbau neuer Kompetenzen mit weitem Abstand an erste Stelle wählten.
Nur logisch, dass mehr als ein Drittel aller Befragten „Frühzeitig Berater engagieren“ als zweitwichtigste organisatorische Maßnahme bewertet. Das ist ein Wert, der sich im Laufe der vergangenen zwei Transformationsstudien immer weiter nach vorne verschoben hat. Es hat sich wohl auch schon international herumgesprochen, dass transformationserfahrene Berater noch seltener sind als gutes IT-Fachpersonal. Im SAP-Markt gibt es sogar Analysen, die behaupten, dass Berater in sechsstelliger Zahl fehlen, um die von SAP angestrebte Migration auf S/4 Hana bis 2027 zu bewerkstelligen.
Während ständig neue Themen wie Cloud oder jüngst KI gehypt werden, sind weite Teile der SAP-Community mit der Lösung von Problemen befasst, die aus SAP-Sicht als erledigt gelten.
Viele SAP-Bestandskunden beklagen Medienbrüche zwischen dem IT-System und dem tatsächlichen Betriebsgeschehen. Wenn das ERP-System den Schlüssel zum Erfolg bei der Digitalisierung darstellt, dann soll es auch frei sein von Medienbrüchen. Typischerweise ergibt sich aus der Bestandserfassung und Analyse der Systeme und Daten ein Migrationspfad. Nicht selten steht der aber mit SAP S/4 schon fest, ohne die Antwort nach dem besten Weg in den Datenbeständen und Systemen gesucht zu haben.
Jeder fünfte Teilnehmer der Transformationsstudie würde beim nächsten Mal eine andere Migrationsstrategie wählen, siehe YouTube-Marke 16:18 und 19:40 im Statement des SAP-Bestandskunden BizLink. Das trifft gehäuft bei denjenigen zu, die den Greenfield-Ansatz wählten. Brownfield-Umzügler würden das deutlich seltener tun und am seltensten würden diejenigen ihren Transformationspfad wechseln, die sich für eine selektive Datentransformation entschieden haben, was auch Hannes Frischmann von BizLink Industry bestätigt.
Interessant ist auch, dass Greenfield-Anwender im Durchschnitt eher ältere Systeme einsetzen. Brownfield-Anwender hingegen zeichnen sich oft durch die modernsten Systeme im Haus aus. Es ist jedoch nur logisch, dass man, wenn man gerade eine Umstellung mit all ihren Kosten und Herausforderungen hinter sich hat, den schnellsten und einfachsten Weg wählt. Diejenigen, die nach dem Brownfield-Ansatz migrieren, investieren weniger Geld und überschreiten die Budget- und Zeitvorgaben etwas seltener als ihre Greenfield-Kollegen. Sie haben auch ein deutlich kleineres Migrationsfenster bzw. können sich keine oder nur minimale Unterbrechungen des Geschäftsbetriebs leisten. Hervorzuheben ist auch, dass bei Greenfield-Projekten der Go-live am häufigsten verschoben wird. An zweiter Stelle dieser unrühmlichen Liste stehen die Brownfield-Nutzer. Die wenigsten Verschiebungen gibt es bei selektiven Datentransformationen.
Organisation der Kommunikation
Ein zentrales Ergebnis der Transformationsstudie 2024 ist, dass Unternehmen die Herausforderungen ihrer IT-Transformation vielfach unterschätzen – allem voran die Organisation der Kommunikation zwischen Abteilungen und Unternehmensbereichen während des Prozesses. Besonders auffällig ist auch der Mangel an vorhandenem Transformationswissen in den Unternehmen. Im direkten Vergleich zum Vorjahr nahm die Zahl derer, die einen Mangel an Transformations-Know-how im eigenen Unternehmen ausmachten, sogar um fünf Prozent zu. „Die Studie zeigt deutlich, dass vor allem fehlendes Know-how und Fachkräftemangel die Transformation von Unternehmen bremsen. Eine innovative und leistungsfähige IT ist aber entscheidend, um wettbewerbsfähig zu bleiben“, erklärt Norbert Rotter, Vorstandsvorsitzender der NTT Data Business Solutions. „Die strategische Steuerung von Transformationsprojekten wird daher für Unternehmen weltweit immer relevanter. Wir binden Führungskräfte und Mitarbeitende frühzeitig in den Change-Prozess ein und sorgen mit unserer 35-jährigen Expertise dafür, dass unsere Kunden ihre Transformationsziele im avisierten Zeit- und Budgetrahmen erreichen.“
Mehr als die Hälfte der Unternehmen gibt an, im Zuge der Transformation mehr Cloud-Dienste zu nutzen. Aus anderen Studien ist bekannt, dass diese Zahl in der SAP-Community nicht ganz so hoch ist. Aber bei allen untersuchten IT-Bereichen sind höhere Flexibilität und schnellere Anpassungsmöglichkeiten die Hauptgründe für die Cloud-Nutzung. Weitere Gründe für die verstärkte Cloud-Nutzung sind die Beschleunigung von Geschäftsprozessen sowie abermals der schnellere und leichtere Zugang zu technischen Innovationen wie zum Beispiel Automatisierung. Auch die bessere Skalierbarkeit und eine höhere Datensicherheit sind für die Cloud-Nutzung von herausgehobener Bedeutung.
Die zentrale Wichtigkeit der Datenqualität für Transformationsprojekte hebt Patric Dahse, Geschäftsführer von Natuvion, die seit August 2022 ein Teil von NTT Data Business Solutions ist, hervor: „Gute Daten waren schon immer die Grundlage und der Treibstoff für innovative Prozesse und im Zeitalter von KI nimmt deren Bedeutung weiter zu. Die Studienergebnisse bestätigen dies und zeigen: Nur wer seine Daten in entsprechender Qualität harmonisiert und zentral verfügbar hält, wird auch in Zukunft die Segnungen technischer Entwicklungen optimal nutzen können.“ Denn eines ist spätestens 2024 klar: Digitalisierung und KI sind Chefsache – und nicht nur ein IT-Projekt.
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