Erfolgsfaktor ganzheitliche Prozessbetrachtung
Störungen in der globalen Supply Chain durch Trendwenden oder Marktturbulenzen geopolitischer, ökologischer, sozialer oder wettbewerblicher Natur gehören mittlerweile zur Tagesordnung. Um diesen Herausforderungen effektiv zu begegnen, benötigen Anwender passende Lösungen, die ihnen eine End-to-End-Transparenz über die gesamte Lieferkette hinweg bieten. Zwar beseitigen die digitalen Werkzeuge nicht die Hürden, doch helfen sie dabei, die Risiken entlang der gesamten Wertschöpfungskette realistisch einzuschätzen und so transparent und steuerbar zu machen.
Diese optimale Balance zwischen Reaktions- und Lieferfähigkeit, Beständen, Durchlaufzeiten, Nachhaltigkeit (Circular Economy) und Kundenzufriedenheit ermöglicht eine proaktive Reaktion auf den volatilen Markt. Eine mächtige Lösung, die bei der Bewältigung dieser Herausforderungen hilft, ist SAP Integrated Business Planning (IBP).
Doch die Planung ist in der Fertigung nur die halbe Miete. Die Materialien müssen auch in der richtigen Menge am richtigen Ort sein, um wirtschaftlich zu produzieren. Dieser Herausforderung lässt sich mit SAP Extended Warehouse Management (EWM) begegnen. SAP EWM ist ein standardisiertes, modular aufgebautes Lagerverwaltungs-/Lagersteuerungssystem, das sämtliche Abläufe der Intralogistik abbildet. Als wichtiger Bestandteil der SAP S/4-Digital-Supply-Chain lassen sich mithilfe von SAP EWM im Zusammenspiel mit weiteren SAP-Modulen die Geschäftsprozesse innerhalb der gesamten Logistikkette organisieren und optimieren. Das bedeutet: Mit SAP EWM lassen sich auch komplexe und hoch-performante Prozesse im Lager flexibel gestalten und hoch automatisierte Logistikanlagen steuern.
Erfahrene Partner wie CONSILIO haben bei der Konzeption und Implementierung einer passenden Lösung stets die gesamte Supply Chain im Blick – von der Planung über die Fertigung bis zur Logistik.
Was ein Planungstool können muss
Ein Industrieunternehmen kann nur erfolgreich agieren, wenn es Werkzeuge besitzt, die IT-unterstützte Planungs- und Steuerungsprozesse in allen Bereichen und Horizonten ermöglichen. Das fängt bei einer langfristigen strategischen Planung der Supply-Chain-Struktur an und erstreckt sich über das Produktportfolio, Sourcing-Strategien, Budgets und Investitionsentscheidungen.
Doch damit nicht genug, die Absatzprognosen bilden die Grundlage für die Planung der nächsten Monate und Jahre und sollten daher möglichst präzise sein, was unter anderem durch den Einsatz moderner Algorithmen der Einbeziehung historischer sowie aktueller Daten aus Marketing, Finance, Vertrieb oder den Kunden erreicht werden kann. Dieses Vorgehen trägt zum Ausgleich zwischen gegenläufigen Zielen wie Service-Leveln und Bestandskostenreduzierung bei und ermöglicht es den verantwortlichen Planern, eine mehrstufige Optimierung von Sicherheitsbeständen auf Basis fehlerarmer Prognosen zu realisieren. Die guten Prognosen und sinnvollen Zielbestände bilden dann die Grundlage für die Optimierung des Distributions-, Produktions- und Beschaffungsnetzwerkes.
Die SAP-Supply-Chain-Planungslösung IBP (Integrated Business Planning) bildet all diese Funktionen systemgestützt ab. Doch eine erfolgreiche Einführung dieser komplexen Planungslösung erfordert einen starken Beratungspartner, der IBP in verschiedenen Unternehmen und Branchen bereits implementiert hat und damit eine tiefgehende Expertise für all die oben genannten Planungsthemen vorweisen kann.
Das macht einen guten Partner aus
Doch wie erkennt man einen geeigneten Partner? Neben einer langjährigen Implementierungs- und Prozessberatungserfahrung sollte er auch ein in der Praxis bewährtes Vorgehensmodell anbieten können. So empfiehlt beispielsweise CONSILIO zur Einführung eine Mischung aus klassischer Konzeptphase mit Workshops, Mock-ups und PoCs zusammen mit einer agilen Implementierungsumsetzung in Sprints zu nutzen. Dabei ist vor allem die frühzeitige Verwendung von frischen Produktivdaten bei Tests, Trainings und Schulungen essenziell, um die Key-User und IT von Anfang an mit realistischen Szenarien mitzunehmen. Dieses Vorgehen ist oftmals entscheidend, wenn es darum geht, Stamm-, Bewegungsdaten- und Performanceprobleme sowie Fehler und mangelnde Prognose- und Planungsergebnisqualität frühzeitig zu erkennen und zu beheben, etwa um Probleme bei und nach dem Go-live so weit wie möglich zu reduzieren.
Hinzu kommt, dass eine gute lang- und mittelfristige Supply-Chain-Planung nie isoliert betrachtet werden sollte, da sie mit anderen Planungsprozessen und IT-Lösungen verzahnt ist, deren Rahmen sie definiert. Dabei ist es wichtig, ein ganzheitliches Konzept für Supply-Chain-Planung und Produktionssteuerung mit S/4HANA MP&S (ePP/DS) u. a. unter dem Stichwort „Synchronized Planning“ zu betrachten. Beispiel: Das Zusammenspiel von Supply Chain und Produktionsplanung mit der Kundenauftragsbestätigung im ATP oder aATP ist essenzieller Bestandteil eines ganzheitlichen, erfolgreichen Planungsansatzes.
Auf den Punkt gebracht: Der Umfang und die Komplexität all dieser Anforderungen an die Supply-Chain-Planung erfordert die Begleitung durch einen erfahrenen Beratungspartner, der das gesamte Spektrum der nötigen Geschäftsprozesse und IT-Lösungen abdeckt, denn die Planung und Steuerung muss am Ende mit den richtigen logistischen Prozessen und IT-Lösungen in die Tat umgesetzt werden. Hier ist einer der wichtigsten nachgelagerten Prozesse eine effiziente Lagerverwaltung mit einer entsprechenden Lösung wie SAP EWM.
Von Anfang bis Ende gedacht
Eine optimale Fertigungsausführung lässt sich ohne ein effizientes Warehouse Management nicht realisieren. Das Lagerverwaltungssystem muss sowohl die Versorgung der Fertigung sicherstellen als auch auf kurzfristige Änderungen flexibel reagieren können. Mit EWM adressiert die SAP diese Herausforderungen. Dafür spricht die enge Integration der Lösung in S/4HANA und der permanente Zuwachs an neuen, innovativen Funktionen.
Bei der Implementierung von SAP EWM liegt der Fokus auf der Abwägung, welche der vorhandenen Möglichkeiten die passendste für das eigene Szenario ist. So sprechen etwa in einem Fall gute Gründe für die Verwendung der lieferbasierten Produktionsintegration, während sich in einem anderen Fall durch die Verzahnung mit einem MES-System die erweiterte Produktionsintegration anbietet. Darüber hinaus gibt es im Bereich der Produktionsintegration eine Vielzahl an weiteren Themen, welche im Implementierungsprojekt zu definieren sind, angefangen von der Modellierung einer detaillierten Organisationsstruktur über eine mögliche Abbildung von Ware in Arbeit bis hin zu Verbrauchsbuchungen von Materialien sowie dem Wareneingang aus Produktion, möglicherweise unter Nutzung der synchronen Warenbewegung. Nur durch eine ganzheitliche Prozessbetrachtung und mithilfe langjähriger Erfahrung in Produktions- und Intralogistikthemen, wie sie CONSILIO vorweist, ist gewährleistet, dass sich das Warehouse Management nahtlos in die Fertigungsausführung einfügt.
Die Fertigung ist ein wichtiger Bereich, mit dem das Warehouse Management zusammenspielt, jedoch sind in einem Implementierungsprojekt noch weitere Themenbereiche relevant, dazu gehören unter anderem: Einkauf, Qualitätsmanagement, Versand oder Transportmanagement.
Um für alle Herausforderungen, denen sich die Logistik gegenübersieht, gewappnet zu sein, müssen Lagerprozesse und deren Abbildung in SAP EWM von Anfang bis Ende – also ganzheitlich – gedacht und konzipiert werden.
Erfolgreich implementieren: So geht’s
Da SAP WM zum Ende 2025 abgekündigt wurde und oftmals gleichzeitig ein notwendiger Wechsel auf SAP S/4HANA vorgesehen ist, stehen viele Kunden vor der Frage, wie ein Umstieg auf SAP EWM erfolgen kann. Spezialisten wie CONSILIO unterstützen bei der Strategie der Umstellung sowie bei der damit verbundenen Wahl der richtigen Deployment-Option (Embedded EWM vs. dezentrales EWM oder Public vs. Private Cloud), indem beispielsweise funktionale Unterschiede aufgezeigt und evaluiert werden.
Auch bei einer Ablösung eines Drittanbieter-LVS durch SAP EWM gilt es, den Umstieg richtig zu planen. Bei der Einführung von SAP EWM empfiehlt sich grundsätzlich die SAP-Activate-Vorgehensweise. CONSILIO hat sie aufgrund der langjährigen EWM-Implementierungserfahrung angepasst und auf die jeweilige Kundensituation zugeschnitten – „Tailored by CONSILIO“. Darunter fallen beispielsweise in der Explore-Phase eigens definierte Best-Practice-Prozesse, die die Grundlage für die Sollprozesskonzeption bilden.
Ein zentraler Punkt bei der Implementierung ist, dass der Kunde sehr früh im System aktiv ist, um die neuen Prozessabläufe kennen zu lernen und sie gegen die Geschäftsanforderungen zu validieren. An dieser Validierung müssen neben Lageristen auch weitere Personen aus anderen Unternehmensbereichen involviert werden. Denn wie bereits erwähnt ist die Lagerverwaltung integrativer Bestandteil von Prozessabläufen im Unternehmen und so muss sich beispielsweise eine Person aus der Qualitätskontrolle mit einem neuen Prozessablauf vertraut machen, der die Möglichkeit bietet, einen Teilmengenentscheid im Rahmen einer Qualitätsprüfung auf Handling-Unit-Ebene durchzuführen. Zusätzlich zum integrativen Aspekt ist die Nutzung von pragmatischen Lösungen, die auf die spezifische Kundensituation angepasst sind, von Bedeutung. So hat beispielsweise die Lagerphysik einen entscheidenden Einfluss auf die Prozessabläufe. Ein „One-size-fits-all“-Ansatz kann deshalb schnell an seine Grenzen stoßen. Bei der Konzeption von Lösungen verfolgt CONSILIO daher den Ansatz, die Standardfunktionalitäten so weit wie möglich auszureizen. Sollte keine Standardfunktionalität verfügbar sein, entwickeln die EWM-Spezialisten kundenindividuelle, innovative Lösungen, die die Abwicklung von Lagerprozessen verbessern – dazu gehört beispielsweise die Hands-free-Kommissionierung mithilfe einer sogenannten Smartwatch.
Der enge Austausch des Partners mit der SAP ist ebenfalls von Vorteil, denn dadurch kann er abschätzen, ob eine Anforderung eventuell durch eine geplante Standardfunktionalität abgedeckt werden kann und sich ein geplanter Entwicklungsaufwand vermeiden lässt. Darüber hinaus hat er aber auch die Möglichkeit, über das Customer-Influence-Programm Kundenanforderungen in den Standard einzubringen, wie es beispielsweise CONSILIO bei der exakten Mengenberechnung im Rahmen der erweiterten Produktionsintegration mit Produktionsmaterialanforderungen erreicht hat.
Theorie und Praxis vereint
Konzipierte Lösungen müssen in der Praxis funktionieren. Damit die Produktivsetzung von SAP EWM reibungslos funktioniert, muss der Partner sowohl bei der Planung als auch bei der Umstellung unterstützen. Dabei ist es vorteilhaft, wenn er – wie CONSILIO – einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt, also nicht nur die technische Umstellung oder die Lagerprozesse im Blick hat, sondern mit dem Kunden auch alle weiteren Themen betrachtet, die von der Umstellung betroffen sind – angefangen bei der IT-Strategie über die Implementierung bis hin zum Applikationssupport nach Produktivstart. Um sicherzustellen, dass die Prozesse robust sind, sollten die Experten des Partners mit Stresstests die implementierten Prozesse im Lager live vor Ort testen. Durch diese Strategie wird eine erfolgreiche Implementierung gewährleistet und der Kunde kann ab Tag eins – nach der Inbetriebnahme – von den Vorteilen der neuen Lösung profitieren.
Fazit
Die Fertigung im Unternehmen ist ein komplexer Prozess, der sich aus verschiedenen Teilprozessen zusammensetzt. Die Klammer stellt die Planungslösung IBP dar, die zudem einen Blick auf die komplette Supply Chain bietet. Damit verknüpfte, nachgelagerte Prozesse sind etwa die Feinplanung mit MP&S (ehemals PP/DS) sowie die Intralogistik mit EWM. Nur wenn all diese Teilprozesse aufeinander abgestimmt und miteinander verzahnt sind, lässt sich eine realistische Planung erstellen. Um das perfekte Zusammenspiel zu gewährleisten, benötigen Unternehmen für die Implementierung erfahrene Partner wie CONSILIO, die die Supply Chain ganzheitlich betrachten. Grund: Nur mit dieser spezifischen Methode, gepaart mit einer Expertise, die sich aus unzähligen Projekten speist, ist der Erfolg der Implementierung gewährleistet.