Farbenlehre und Beratermangel
Letztendlich geht es um die Diskrepanz zwischen Algorithmen und Datenstrukturen. Auf der einen Seite um Abap-Tabellen, Modifikationen und Z-Funktionen, die zurück in den Standard geführt werden sollen oder auf der Business Technology Platform, BTP, neu customized werden müssen.
Auf der anderen Seite geht es um die historischen und operativen Daten, die teils von AnyDB nach Hana übernommen werden müssen oder archiviert gehören. Vieles kann der SAP-Bestandskunde auch in einen Data Lake fließen lassen. Die Frage ist aber immer dieselbe: In welcher Form werden die Daten zukünftig gebraucht?
Wir haben mit vielen SAP-Bestandskunden gesprochen und fast immer dieselbe Antwort bekommen: Wir haben keine Übersicht über unsere Daten, somit wissen wir auch nicht, auf welche Daten wir zukünftig zugreifen wollen oder müssen, damit werden wir fordern, dass alle Daten auf eine Hana-Datenbank übertragen werden sollen. Diese Daten-Conversion diskutiere ich bereits seit vielen Jahren mit Datavard, wo sich Gründer Gregor Stöckler dem wichtigen Thema verschrieben hat und Erfolge feiern konnte. Er kann die Daten nach vordefinierten Kriterien selektieren, sodass eine zukünftige Hana-Datenbank schlank und agil bleibt. Der Rest wird revisionssicher archiviert. Mittlerweile gehört Datavard zu SNP und Gregor Stöckler ist Mitglied der Geschäftsleitung.
Bei unseren Recherchen wurde offensichtlich, dass die Datavard-Technik alle S/4-Versionswechsel unterstützen kann: von Green- über SNP-Blue- bis Brownfield. Und damit auch Zeit und Kosten hinsichtlich des Beratungsbedarfs einsparen kann sowie das Risiko einer DB-Conversion auf Hana minimiert.
Zurück zu den Bedürfnissen der Anwender, wurde aber auch offensichtlich, dass weder Brown-, Green- noch SNP-Bluefield deren operative Bedürfnisse wirklich befriedigt: den transparenten Zugriff auf alle Daten jederzeit – und am besten direkt aus der SAP-Applikation! Zwischenfazit: Selbst mit der doppelten Beraterkapazität braucht die SAP-Community eine neue Farbenlehre, die bestenfalls den Aufwand an Zeit, Ressourcen und Beratern halbiert.
Gefunden haben wir eine Lösung bei Data Migration International, DMI, in der Schweiz. Hier gibt es ein Datenwerkzeug, das die Datenstrukturen und Algorithmen extrahiert und archiviert – also die Syntax und Semantik revisionssicher vorhält und unabhängig von Speicherplatz, Hana oder Archiv inklusive Cloudstorage in der SAP-Applikation selbst dem Anwender zur Verfügung stellt. Damit ist nicht nur viel gewonnen, sondern auch die Farbenlehre der S/4-Conversion sowie zukünftige Beraterkapazitäten zu hinterfragen.
Das Ergebnis unserer fünf Monate langen Recherche lesen Sie in kompakter Form auf Seite 17 dieser E-3 Ausgabe. Wir wollen uns für die Unterstützung und Wissensweitergabe bei den vielen SAP-Partnern und den befragten Bestandskunden bedanken. Vielleicht wurde der S/4-Stein der Weisheit noch nicht gefunden, aber das Ei des Kolumbus für eine erfolgreiche Data-Conversion auf jeden Fall.