Fiori und Low-code
Die aktuellen Märkte und das heutige Geschäftsumfeld der Unternehmen sind geprägt von schnellen Veränderungen, neuen Wettbewerbsstrukturen, Unsicherheiten und sich rasch wandelnden Kundenanforderungen. SAP-Bestandskunden stehen vor der besonderen Herausforderung, bei begrenzten eigenen Ressourcen und eigenem Know-how, die Transformation zu S/4 voranzutreiben, gleichzeitig aber auch bereits jetzt innovative Apps zu entwickeln, um Business-Anforderungen und digitale Geschäftsprozesse schnell und plattform-unabhängig umsetzen zu können.
Eine aktuelle Studie von Techconsult in Zusammenarbeit mit Neptune Software zeigt, dass Low-code-Plattformen hierbei bereits zu einer relevanten Option innerhalb der SAP-Applikationsentwicklung deutscher Unternehmen geworden sind. Mehr als zwei Drittel aller Unternehmen (68 Prozent) beschäftigen sich laut eigenen Angaben bereits aktiv mit entsprechenden Lösungen und sind entweder bereits in die SAP-Softwareentwicklungsprozesse integriert oder innerhalb der nächsten fünf Jahre geplant. Flexible und moderne Softwarelösungen, wie das Intelligent-Enterprise-Lösungsframework der SAP, welches auch die neue SAP-ERP-Welt rund um S/4 beinhaltet, sind ein zentraler Erfolgsfaktor für die weitere Digitalisierung und das Fundament für digitale Prozesse.
Im Rahmen der fortschreitenden Digitalisierung werden dabei immer höhere Erwartungen an die Entwicklung und Bereitstellung von Applikationen gestellt. Die Auswahl der richtigen Technologien, die Berücksichtigung umfassender Sicherheitskonzepte, sich ständig wandelnde Kunden- und Geschäftsanforderungen und die Ausrichtung auf eine hohe User Experience stellen Unternehmen sowie Entwickler vor immer größere Herausforderungen. Noch dazu, wenn die Entwicklung der Unternehmensanwendungen immer kostengünstiger und in immer schnelleren Zyklen vonstattengehen muss, um schnell neue Geschäftsideen auf den Markt bringen zu können.
Vor diesem Hintergrund gilt es für die Unternehmen zukünftig eine breite Palette von Herausforderungen zu bewältigen und so ist es auch nicht verwunderlich, dass die Einhaltung der zur Verfügung gestellten Budgetrahmen, der begrenzte zeitliche Rahmen, sowohl für die Beseitigung von Bugs als auch für die gesamte Projektlaufzeit, eine hohe User Experience, kurze Release-Zyklen für ein schnelles Time-to-Market sowie die Zusammenarbeit zwischen den Fachbereichen und der IT zu den wichtigsten Herausforderungen zählen.
UI5, HTML5, JavaScript und Abap
Diesen Herausforderungen wird immer mehr mit agilen, innovativen Entwicklungsmethoden begegnet und es haben sich mittlerweile Technologien entwickelt, die Software flexibler und kostengünstiger werden lassen. Weg von großen, zeit- und kostenintensiven Softwareeinführungen hin zu einer agilen Entwicklung mit vollautomatisierten Prozessen und Entwicklungsmethoden, die für das schnelllebige Umfeld der Digitalisierung notwendig sind, um auch in Zeiten knapper Budgets und Ressourcen Software in der geforderten Qualität, Geschwindigkeit und Effizienz entwickeln und bereitstellen zu können. Im SAP-Umfeld bieten Low-code-Plattformen unterschiedliche Ansätze zur Unterstützung der Entwicklung von individuellen SAP-Applikationen beziehungsweise der Weiterentwicklung und Anpassung bestehender Applikationen.
So bieten sie zum Beispiel die Möglichkeit, UI5-basierte Fiori-Anwendungen in der vorhandenen SAP-Infrastruktur auch während der S/4-Umstellung zu entwickeln und auch weiterhin danach. Mittels grafischer Modellierungstools brauchen Entwickler keine HTML5- oder JavaScript-Kenntnisse und Abap-Entwickler können mit dem strategischen Technologie-Stack von SAP im digitalen Kernsystem, ohne weitere Tools oder Fachkenntnisse, benutzerdefinierte Apps entwickeln sowie Unternehmensfunktionen als APIs bereitstellen.
Wie die Studienergebnisse zeigen, sehen die Unternehmen einen deutlichen Nutzen in dem Einsatz von Low-code-Plattformen für die Weiterentwicklung ihrer SAP-Applikationen. Die stärksten Auswirkungen sehen die befragten Anwender-unternehmen vor allem darin, dass mittels vereinfachter und automatisierter Abläufe Zeit gespart und Projekte innerhalb der geforderten Zeiträume abgeschlossen werden können. Weitere maßgebliche Effekte auf die Entwicklungsprozesse in den Unternehmen werden in den Plattformen vor allem in der Einhaltung der Budgets sowie Reduzierung der Kosten, der Gewährleistung von Datenschutz und Datensicherheit, der Bereitstellung moderner Apps bereits vor beziehungsweise während der Umstellung auf S/4 Hana sowie in einer besseren Zusammenarbeit der IT mit den Fachbereichen gesehen.
Allen Aspekten haben mehr als zwei Drittel der Befragten einen hohen beziehungsweise sehr hohen Nutzen für ihr Unternehmen attestiert. Der Umstieg kann so beschleunigt werden und professionelle Entwickler als auch Fachanwender, ohne spezifische Programmierkenntnisse, können auch bereits während des Migrationsprozesses individuelle Applikationen unterschiedlicher Komplexität erstellen und anpassen, um die dynamischen Anforderungen aus dem Business an die Softwareentwicklung flexibel und schnell umsetzen zu können