Inspiration und Zurückhaltung
Der Jahreskongress 2022 will die Teilnehmenden inspirieren
Die Zeiten der Zurückhaltung sind vorbei, was die Investitionsneigung in die IT betrifft. Bei 59 Prozent der Anfang dieses Jahres von DSAG befragten Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz steigt das IT-Gesamtbudget. Bei 29 Prozent bleibt es gleich und bei 5 Prozent sinkt es. Bei den Investitionen in SAP lässt sich festhalten, dass bei 57 Prozent der befragten Unternehmen das Budget steigt. „Der Investitionsstau der vergangenen beiden Jahre scheint sich aufzulösen. Was sich noch 2021 nur sehr verhalten entwickelt hat, wird durch die Neuauflage von Projekten beziehungsweise die Notwendigkeit der Transformationsbemühungen Fahrt aufnehmen. Dafür spricht sowohl das Ergebnis für die IT-Gesamtbudgets als auch für die SAP-Budgets“, kommentierte Jens Hungershausen, DSAG-Vorstandsvorsitzender. Mit dieser Ausgangssituation von Beginn dieses Jahres startet nun die SAP-Community nach Leipzig zum DSAG-Jahreskongress.
ECC, S/4 und Rise
„Der DSAG-Jahreskongress lebt vom Austausch der Teilnehmenden untereinander, mit SAP-Vertretern und -Partnerunternehmen. Daher freuen wir uns, in diesem Jahr wieder die Pforten für die Besuchenden öffnen zu können. Informative und erkenntnisreiche Veranstaltungstage erwarten uns“, blickt Jens Hungershausen nach vorn.
Es gibt viel zu diskutieren: ERP/ECC 6.0 und die Business Suite haben bei den aktuell eingesetzten Lösungen immer noch die Nase deutlich vorn im Vergleich zu S/4. Wobei S/4 in Sachen Investitionsbereitschaft im Vergleich zu ECC und der Business Suite mittlerweile bei rund doppelt so vielen Unternehmen vorn liegt. Auf der Stelle tritt Rise with SAP in Bezug auf die Akzeptanz bei den DSAG-Mitgliedern. Hierzu gibt es hoffentlich weitere Neuigkeiten von SAP-Vorstandsmitglied Thomas Saueressig in seiner DSAG-Keynote am ersten Kongresstag.
Erfolg ist das Ziel eines jeden Unternehmens, und das umso mehr, je größer die Herausforderungen sind. So lautet das Motto des diesjährigen DSAG-Jahreskongresses „Auf der Suche nach … Erfolg“. Abhängig von der individuellen Situation können Flexibilität und Souveränität, Nachhaltigkeit, Transformation oder Kooperation diese Suche begleiten und zum Erfolg beitragen.
Neue Techniken
Es geht darum zu prüfen, wo sich Automatisierung gewinnbringend einsetzen lässt. Die technischen Möglichkeiten dafür haben sich über die Jahre immer weiter verbessert. „SAP ist auf dem richtigen Weg, indem entsprechende Errungenschaften wie zum Beispiel Machine Learning in neue Releases einfließen. Die müssen dann aber auch von den Kundinnen und Kunden je nach deren aktuellem Stand der Transformation genutzt werden. Hier sind also beide Seiten gefordert“, ist Jens Hungershausen überzeugt.
In der Praxis kann ein Weg zum Beispiel darin bestehen, eingespielte Prozesse zukunftsfähig zu machen, alte abzulösen und neue einzuführen. „Manchen Unternehmen gelingt die Transformation bereits recht gut, andere setzen noch auf ihre klassischen Prozesslandschaften. Aber alle müssen aktuell ihre Geschäftsmodelle und -prozesse hinterfragen und diese gegebenenfalls an neue technische Möglichkeiten anpassen“, fasst Jens Hungershausen, Vorstandsvorsitzender der DSAG, zusammen.
Mitentscheidend für den Erfolg wird auch zunehmend die enge Zusammenarbeit mit den Partnern in der Lieferkette und vielleicht sogar mit den Marktbegleitern. Das heißt, die Business-Netzwerke werden immer wichtiger, um relevante Daten effizient und unternehmensübergreifend auszutauschen. „Die Zusammenarbeit wird sich intensivieren und auf weitere Branchen übergreifen. Auch hier wird die Mithilfe von SAP wichtig sein, um diese Art von Kooperationen auf eine sichere Basis zu stellen und auf die Zukunft auszurichten“, so Jens Hungershausen.
Als eine der weltweit 46 SAP-Anwendervereinigungen ist es der DSAG in den vergangenen 25 Jahren immer wieder gelungen, ihren Kunden Gehör zu verschaffen, was auch eine wichtige Funktion des alljährlichen DSAG-Kongresses ist. „Im Jahr 2000 hat SAP der DSAG formal eine führende Rolle unter den europäischen SAP-Anwendergruppen zugestanden. SAP hat uns damals als Partner auf Augenhöhe akzeptiert. Das lag vor allem daran, dass wir SAP gegenüber professionell mit Know-how aufgetreten sind“, sagt Jens Hungershausen. Gegründet haben die DSAG 15 engagierte SAP-Anwender aus verschiedenen Unternehmen. Heute sind mehr als 60.000 Anwender aus über 3800 Unternehmen innerhalb der Interessenvertretung organisiert.
Das partnerschaftliche Miteinander zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass gemeinsam verhandelt wird. Erst wird miteinander, dann übereinander geredet. „Es liegt in der Natur der Sache, dass die Interessen der Anwendervereinigungen und SAP mitunter voneinander abweichen. Doch das bedeutet nicht, dass wir öffentlich auf die Pauke hauen müssen, um etwas zu erreichen“, so Jens Hungershausen.
Vielfalt und Innovation
In den vergangenen Jahren sind die Themen der DSAG vielfältiger geworden – auch aufgrund der Entwicklungen rund um die Cloud und die digitale Transformation. Dennoch gibt es auch stetige Themen, wie Lizenzen, Wartung und Integration. Zentrale Positionen der DSAG lauten in diesem Zusammenhang: Die Cloud-Umsatzziele von SAP dürfen bestehende Verträge nicht nachteilig beeinflussen. Transparente, flexible sowie skalierbare Cloud-Verträge mit dazugehörigen Metriken sind wünschenswert. Es bedarf einer einfacheren Nutzung verschiedener SAP-Lösungen durch einheitliche – wo nötig, durch Automatisierung benutzerfreundlich unterstützte – Stammdatenmodelle in hybriden S/4-Szenarien und in zukünftigen Cloud-Szenarien. Verlässliche Produkt- und Technologiestrategien als Grundlage für Investitionssicherheit und Planbarkeit sowie belastbare Roadmaps und Migrationspfade sind unerlässlich.
Die Themen werden SAP und der DSAG somit auch in den kommenden 25 Jahren und auf dem Jahreskongress in Leipzig nicht ausgehen. „Es ist ein ständiges Geben und Nehmen – und das macht den Erfolg unserer Zusammenarbeit aus“, ist sich Jens Hungershausen sicher.