Klein versus Leonardo
Was Christian Klein übersieht: Seit vielen Jahren – und nun verstärkt durch die Pandemie – gibt es eine Rückbesinnung auf lokale Fertigung. Der Mehrwert einer Auslagerung in sogenannte Billiglohnländer schmolz in den vergangenen Jahren wie der Schnee im Frühjahr. Corona beschleunigt diesen Trend.
„Sie holen ihre Fertigung zurück und kaufen Roboter“, schrieb Professorin Dalia Marin. Sie lehrt „International Economics“ an der Technischen Universität München.
Und weiter: „Wir beobachten tektonische Veränderungen in der Weltwirtschaft mit einer Renaissance der Industrieproduktion in den reichen Industrieländern. Der Anteil des verarbeitenden Gewerbes an der Wertschöpfung wird in reichen Ländern steigen.“ (Quelle: spiegel.de/…)
Eine Rückbesinnung auf SAP Leonardo (das IoT/Industrie-4.0-Framework aus Walldorf) wäre somit für Christian Klein der wesentlich erfolgreichere Weg, denn die tausenden Roboter und CNC-Maschinen brauchen Sensoren und ME-Systeme (Manufacturing Execution).
SAP hat jedoch das Framework „Leonardo“ in den vergangenen 18 Monaten vernachlässigt, verschlampt und unbearbeitet gelassen – SuccessFactors und Qualtrics waren wichtiger, oder? Noch hat Christian Klein ein wenig Zeit, die Kurskorrektur in Richtung „Leonardo“ zu managen. Nach der Pandemie sind die Würfel gefallen.