Master Data Governance mit Mehrwerten
In allen Unternehmen muss jede Fachabteilung, von der Technik bis zum Marketing, Materialstamm-Daten anlegen und pflegen. Selten sind die Verantwortlichkeiten und Prozessschritte vollständig definiert. Wer im ERP-System für Klarheit sorgen will, muss das Berechtigungskonzept bis auf Feldebene definieren – eine starre und aufwändige Lösung. Schließlich kann ein Stammdatensatz mehrere Hundert Felder umfassen, die für den Einkauf, die Fertigung, die Logistik oder den Vertrieb notwendig sind.
Datenqualität analysieren und definieren
Wichtig ist auch, was in den Feldern steht – die Qualität der Inhalte entscheidet über den Erfolg der Digitalisierung. Der erste Schritt zu fehlerfreien Prozessen besteht daher in einer Analyse der vorhandenen Datenbestände, verbunden mit einem Qualitätsziel für die jeweiligen Kriterien. Dies bedeutet, Regeln für die Relevanz und Korrektheit der Daten zu definieren. Dazu gehören verbindliche Vorgaben für eindeutige Artikelbezeichnungen. simus systems, Spezialist für die Bereinigung, Strukturierung und effiziente Nutzung von technischen Datenbeständen, hat dazu eine zielführende Methodik entwickelt. Die Softwaremodule von simus classmate wenden diese Regeln effizient auf umfangreiche Datenbestände an.
Verantwortlichkeiten und Prozesse festlegen
Bereits während dieses Projektes sollten eindeutige Zuständigkeiten für den jeweiligen Dateninhalt und die Datenpflege definiert werden. Simus systems empfiehlt aufgrund der in Hunderten Projekten gesammelten Erfahrung die Einrichtung einer Stammdatenstelle oder eines Stammdaten-Beauftragten als Ansprechpartner für alle betroffenen Mitarbeiter. Gemeinsam erarbeiten sie Prozesse für die Anlage und Pflege von Materialstämmen und die Verantwortlichen dafür.
Leistungsfähige Werkzeuge
Bei dieser wichtigen Aufgabe werden die Mitarbeiter mit intelligenten Software-Modulen von simus classmate ausgerüstet. Dazu gehört eine schnelle Suchmaschine, die allen Abteilungen das Finden von Daten nach geometrischen, numerischen oder alphabetischen Kriterien erleichtert. In der Konstruktion wirkt dieses Tool vor allem dem entgegen: Wer passende oder ähnliche Bauteile findet, muss sie nicht neu entwickeln. Dadurch wächst nicht nur der Datenbestand langsamer, sondern auch das Einkaufsvolumen und der Lagerbestand.
Materialstamm-Antragsprozess
Falls sich das benötigte Teil nicht im Bestand befindet, werden die Suchparameter als Vorlage genutzt, um die Neuanlage eines Materialstamms zu beantragen. Wenn das Stammdatenteam kein geeignetes Bauteil findet und der Antrag vollständig und korrekt ausgefüllt ist, wird das Material über simus classmate strukturiert in ERP-Systemen wie SAP angelegt. Dazu werden automatische Prozesse und Benachrichtigungen per E-Mail eingerichtet. Diese automatisierte Vorgehensweise verhindert Fehleingaben und Dubletten und reduziert das permanente Anwachsen des Bauteilbestands bei Herstellern.
Fehlerloser Materialstamm-Pflegeprozess
Auf die gleiche Weise wird ein anpassbarer, übergreifender Pflegeprozess realisiert. Jedes Material durchläuft bis zur vollständigen Definition verschiedene Bearbeitungsschritte. Ein Zeichnungsteil wird beispielsweise in der Technik definiert und mit einem sichtbaren Statuswechsel an die Arbeitsvorbereitung weitergereicht. Die Software sorgt mit Logik- und Plausibilitätsprüfungen, vorgeschlagenen Bezeichnungen und vorgegebenen Formaten dafür, dass alle Felder regelkonform ausgefüllt werden. So können alle Beteiligten ihre jeweiligen Aufgaben schnell und konzentriert abarbeiten. Der Prozess erstreckt sich oft über verteilte Standorte. Die Prozesse können nach vielen Vorgaben abgewandelt werden – etwa für die verschiedenen Materialarten. Auf Grundlage optimaler Stammdaten lassen sich dann Fertigungsinformationen bereitstellen, Carbon Footprints berechnen und Kosten einsparen.
Mehrwerte von simus classmate
Die Software-Suite simus classmate, on-premises oder in der Cloud, liefert zu den optimalen Engineeringdaten die Mehrwerte höherer Wiederverwendungsraten von Bauteilen, kostenbewusste Konstruktion und das Berechnen der Product Carbon Footprints.
Fertigungsinformationen bereitstellen
Zwischen Produktentwicklung und Produktion gibt es traditionell hohen Abstimmungsbedarf. Trotzdem werden die technischen Daten und CAD-Modelle der Bauteile getrennt von den Informationen über Herstellverfahren, Auslastung, Maschinenstundensätze, Materialkosten und Veredelungsaufwand gehalten. simus classmate führt beide Bereiche zusammen. Die Software leitet aus dem CAD-Modell automatisch die notwendigen Arbeitsfolgen der Herstellung ab und erstellt einen detaillierten Arbeitsplan. Hinterlegte, anpassbare Kostenparameter dienen zur Vorkalkulation, was die Angebotserstellung beschleunigt. Die vollständigen Informationen erleichtern Entscheidungen zwischen Eigenfertigung und Fremdbeschaffung. Falls man sich für Letztere entscheidet, bringt das Wissen über Produkt- und Produktionskosten dem Einkauf bessere Verhandlungspositionen. So trägt die Verwendung von simus classmate zur Senkung der Herstellungskosten bei.
Product Carbon Footprint bestimmen
Nachhaltigkeit wird bei vielen Herstellern zu einem wichtigen Ziel, das auch die Produktentwicklung betrifft. Eine wichtige Rolle spielt die Senkung der verursachten Kohlendioxyd-Emissionen – neue Produkte sollen möglichst CO2-neutral hergestellt werden. Mit simus classmate lassen sich nun die Auswirkungen jedes einzelnen Fertigungsschritts für jedes Bauteil individuell und genau berechnen und mit Informationen über die entstehenden Emissionen verknüpfen.
Kostenbewusste Konstruktion
Ebenso können Konstrukteure mit simus classmate direkt aus der Benutzerführung ihres 3D-CAD-Systems heraus die voraussichtlichen Herstellkosten ihrer Bauteile und Baugruppen automatisch berechnen und die Kalkulationsergebnisse anzeigen lassen. Ohne Änderungen am CAD-Modell lassen sich Kosten für unterschiedliche Toleranzen, Materialien oder Oberflächenbehandlungen ermitteln. Die teuersten Bearbeitungen werden per Knopfdruck aufgespürt und farbig dargestellt. So erkennt man bereits während der Entwicklungsphase die Kostentreiber und kann wirksam gegensteuern. Bei einfacher Benutzung ohne Arbeitsunterbrechung löst die automatische Berechnung Erkenntnisgewinne aus, schafft Kalkulationswissen und stärkt das Kostenbewusstsein der Konstrukteure.