Neuer Hana-Fahrplan
Unlängst in einem Zug der Deutschen Bahn von München Ost nach Salzburg Hauptbahnhof:
„Unser Zug hat momentan eine Verspätung von 25 Minuten, aufgrund eines technischen Gebrechens verließ der Zug zehn Minuten verspätet den Münchner Hauptbahnhof; Baustellen auf der Strecke führen zu weiteren Verspätungen.“
Kurze Pause in der Durchsage, dann ging es weiter:
„Aufgrund der Baustellen kommt es zu einem geänderten Fahrplan – laut dem neuen Fahrplan haben wir nur noch eine Verspätung von fünf Minuten.“
Unnötig zu erwähnen, dass der Fahrplan bis Salzburg derart adaptiert wurde, sodass wir letztendlich in Salzburg pünktlich ankamen!
Für die dynamische Adaptierung des Fahrplans während einer Bahnfahrt in Abhängigkeit von auftretenden Störungen gehört der Deutschen Bahn ein „Innovationspreis“ verliehen.
SAP könnte diesen „Business Process“ für ihre Roadmaps übernehmen und damit viel Stress bei den Bestandskunden vermeiden. „Deadline 2025“ ist dann nur noch eine SAP’sche Wunschvorstellung, aber kein Damoklesschwert mehr für die Bestandskunden.
SAP adaptiert den Zeitparameter, legt eine neue Jahreszählung für den Großraum Walldorf fest und „Deadline 2025“ feiert die SAP-Community dann im realen Jahr 2030, oder?
So leicht und einfach wie in der Bahn von München nach Salzburg wird es auf der Hana-Roadmap nicht zugehen: SAP hat die Datenbankverträge mit IBM, Oracle und Microsoft bereits terminisiert. Es ist ähnlich dem Brexit.
Das AnyDB-Austrittsdatum steht schon seit Langem fest. Nach 2025 kann und wird es keinen Datenbanksupport von SAP für IBM, Oracle und Microsoft mehr geben.
AnyDBexit? Kaum vorstellbar ist es, dass SAP-Chef Bill McDermott zu den drei Partnern pilgert und um Vergebung sowie Aufschub bittet. Diesen Gesichtsverlust wird er nicht wollen.
Amüsant wäre es allemal, wenn McDermott gemeinsam mit Professor Hasso Plattner an die Tür von Larry Ellison klopfen würde, um eine AnyDBexit-Verlängerung zu erbitten. Nein, für solche Aufgaben gibt es momentan im SAP-Vorstand einen Ausputzer, der alle unangenehmen Aufgaben zugeschoben bekommt: SAP Chief Operating Officer Christian Klein.
Dieser junge Vorstand darf sich jetzt schon um die heikle Integration aller Cloud-Zukäufe ins ERP bemühen. Warum also nicht auch diese unmögliche Aufgabe? Vorstand Christian Klein:
„Wir schreiben das Jahr 2030 und haben mit der dynamischen SAP’schen Roadmap die Deadline 2025 punktgenau getroffen!“
Naturgemäß ist es äußerst gewagt, überhaupt etwas Kommendes über die SAP- Datenbank Hana zu sagen, besonders wenn es die Zukunft betrifft. Im Rahmen der groß angelegten Reaktion hat SAP auch zahlreiche Hana- und Abap-Experten sowie Programmierer vor die Tür gesetzt, unter anderem ein komplettes Hana-Labor in Kalifornien mit etwa 250 Mitarbeitern.
Wer nun der Datenbank alle Anomalien austreiben soll und zukünftig die Notfall-Patches zur Verfügung stellt, ist ungewiss. Vielleicht kann sich Bill McDermott Hilfe und Rat bei der Deutschen Bundesbahn holen?