Neues Geschäftsmodell für Ransomware
Orange Cyberdefense veröffentlicht seinen Jahresbericht, den Security Navigator, der die Entwicklung und Veränderungen der Cyberbedrohungen analysiert. Die Daten, die zwischen Januar und Oktober 2020 gesammelt wurden, stammen aus den 50 Milliarden Security-Events, die von den weltweit 17 SOCs und 11 CyberSOCs von Orange Cyberdefense, dem Epidemiologielabor und dem Forschungszentrum (World Watch) verarbeitet wurden sowie aus Expertenberichten und Benchmark-Studien. 2020 war, trotz der Krise, nicht das Jahr der großen Angriffsflut.
Eine Ausnahme ist Ransomware, denn hier wurde insbesondere das Geschäftsmodell verändert. Die generelle Verlangsamung der Weltwirtschaft hatte keine signifikanten Auswirkungen auf das Angreiferverhalten. Cyberkriminelle nutzten das Thema eher schnell und opportunistisch. Dieser Täuschungsversuch wurde rasch zugunsten klassischer Attacken aufgegeben.
„Das Verhalten der Angreifer während der Krise veränderte sich nur oberflächlich und temporär. Auch in Bezug auf die Anzahl der Warnmeldungen verzeichneten wir keine bemerkenswerte Zunahme. Vielmehr beobachteten wir einen Trend zu Angriffen, die auf Nutzer zielen, insbesondere über Social Engineering“, erklärt Matthias Rosche, Geschäftsführer bei Orange Cyberdefense Germany.
2020 entwickelten Ransomware-Gruppen das Geschäftsmodell weiter, indem sie nicht nur den Zugriff auf die Daten, sondern auch deren Vertraulichkeit nutzten: Zusätzlich zur Verschlüsselung ihrer Daten müssen Unternehmen nun damit rechnen, dass ein Teil dieser Daten veröffentlicht wird, um den Druck zu erhöhen.