Öffnung der Systemlandschaften
SAP zeigt seit über zwanzig Jahren mit R/3, wie man komplexe Systemintegration leben kann.
In den letzten Jahren stiegen die Anforderungen an Mobilität und Flexibilität und die Kollaboration zwischen Kunden und Lieferanten gewinnt an Bedeutung. Das macht die Öffnung der ureigenen Systemlandschaften notwendig.
Im Beschaffungsprozess der SAP waren es anfangs die Integrationen von Online-Katalog-Lösungen direkt in die Anforderungs- und Bestellprozesse des ERP-Systems.
Mit den SAP-SRM-Systemen entstanden neue, direkt in den Backend-Systemen verknüpfte Procurement-Prozessketten. Es kamen SAP-Workflows und EDI-Anbindungen dazu, deren funktionelle Bedeutung immer stärker wurde.
Wobei jede homogene IT-Landschaft und deren Pflegeaufwände zu einem Umdenken der Lösungen zwang. So beschäftigte SAP sich auch mit unterschiedlichen Add-on-Ansätzen im SRM-Umfeld – sei es sowohl im strategischen als auch im operativen Bereich.
Jedoch immer mit dem Fokus auf das hauseigene ERP-System. Bis man sich von den modernen Anforderungen des US-Markts belehren ließ, wie Geschäftsverbindungen von heute in einem online-geprägten Umfeld aussehen können.
Deswegen akquirierte SAP 2012 Ariba. Das Online-Portal für B2B Commerce, das Kunden und Lieferanten branchenübergreifend verbinden konnte – vernetzt in einer cloudbasierten Lösung.
Der klassische Source-to-Pay-Prozess aus Kundensicht wurde mit einem E-Commerce aus Lieferantensicht verheiratet. Damit ist SAP in der Lage, über den gesamten Procurement Lifecycle hinweg den Kunden maßgeschneidert sowohl webbasierte als auch ERP-integrierte Lösungen aus einer Hand anzubieten.
Mittlerweile verknüpft SAP mit Ariba zwei Millionen Unternehmen. Nach dem Prinzip eines Amazon-Portals stützt man sich auf B2B-Geschäftsbeziehungen mit regelbaren Abläufen.
Aus der Sicht des Lieferanten kann mittels eines von Ariba unterstützten Onboarding-Prozesses und einer Web-Oberfläche zur Darstellung der eigenen Produkte und Leistungen der Zugang zum Markt geboten werden – es werden ebenso komplette Einbindungen von Produktkatalogen und Preisinformationen unterstützt.
Damit erreicht man als Lieferant eine neue Dimension an Vertriebsmöglichkeiten, um in einem internationalen Business-Network mitzuwirken. Für Einkäufer bietet sich die 360-Grad-Sicht auf die Beschaffungsprozesse.
Beim Sourcing ermöglich das Netzwerk eine einfache Suche nach Anbietern von Produkten und Dienstleistungen sowie eine umfassende Möglichkeit von Ausschreibungen.
Es können auch Lieferanten außerhalb des Ariba-Netzwerks eingeladen werden. Vom strategischen Einkauf können dann mittels Rahmenverträgen Kontingente und Preise mit den Lieferanten fixiert werden.
Diese Verträge sind in der Ariba-Plattform erstell- und verwaltbar. Im operativen Einkauf können die Bedarfsträger in den Beschaffungsprozess über eine moderne UI-Technik direkt mitwirken.
Das Ariba-Portal bietet allen Prozessbeteiligten ein gemeinsames System zum Kollaborieren. Es können ähnlich wie bei Amazon in freigegebenen oder auch in allen Sortimenten die Bedarfe festgelegt und über definierte Freigabeprozesse in Bestellungen an den Lieferanten umgewandelt werden.
Es stehen die gewonnenen Informationen aus der operativen Beschaffung für die Planung des strategischen Einkaufs zur Verfügung. Wenn alle Beschaffungskanäle konsolidiert sind, können daraus Themen wie Spend Management, Lieferantenbeurteilungen, Beschaffungsströme, Produktvergleiche und Digitalisierung der Prozesse von der Anforderung bis zur Bezahlung wesentliche Einsparungen in einem modernen Einkauf ermöglichen.
Ein Vorteil ist auch die ERP-Integration sowohl der Verkaufs- als auch der Einkaufsprozesse. Nicht nur über das SAP-ERP-System können die unterschiedlichen Prozessschritte in die eigenen ERP-Prozesse eingebunden werden.
Es können auch kleinere Lieferanten ohne ERP-System in den Prozess elektronisch mit eingebunden werden. Und damit wesentlich an der Arbeitserleichterung und gleichzeitig der Transparenz der Beschaffungsstrategie mitwirken.