Open-Source-Talente – heiß begehrt, schwer zu finden
In Europa sind Open-Source-Talente noch gefragter als im Rest der Welt. Das ist ein Ergebnis des „2016 Open Source Jobs“-Berichts.
Und er zeigt erneut, wie schwer sich viele Unternehmen weiter damit tun, die richtigen Mitarbeiter für ihre offenen Stellen zu finden.
Herausgebracht wurde der Bericht von der Karriereseite Dice und der Linux Foundation, einer Stiftung für die gemeinnützige Weiterentwicklung des professionellen Open-Source-Managements für die Massenkollaboration.
Jetzt wurden die Ergebnisse mit Fokus auf Europa ausgewertet. Es hat sich gezeigt, dass Europäer zuversichtlicher als der Rest der Welt sind, wenn es um den Stellenmarkt für Open-Source-Jobs geht.
Aus über 1000 befragten Europäern sagten 60 Prozent, es sei „recht einfach“ oder „sehr einfach“, dieses Jahr eine neue Position zu finden.
Weltweit sagten dies nur 50 Prozent.
Die Hälfte der Befragten gab an, in den sechs Monaten vor der Umfrage mehr als zehn Anrufe von Personalvermittlern erhalten zu haben, während weltweit nur 22 Prozent davon berichteten.
Während weltweit 27 Prozent der Befragten überhaupt keinen Anruf erhalten haben, war dies in Europa für lediglich fünf Prozent der Fall.
Unternehmen und Organisationen wissen, dass sie OpenSource–Projekte kreieren und erhalten müssen. Deshalb wird auch SAP hier immer aktiver.Sie wissen auch, dass sie den Erfolg dieser Projekte nur garantieren können, wenn ihre Open-Source-Angestellten die richtigen Fähigkeiten und Erfahrungen haben.
Da ist es nicht verwunderlich, dass Arbeitgeber ihren Open-Source-Angestellten attraktive Anreize bieten, zu verbleiben – in Europa noch mehr als im Rest der Welt.
40 Prozent der europäischen Experten berichteten, dass sie im letzten Jahr eine Gehaltserhöhung erhalten haben.
27 Prozent sprachen von einer verbesserten Work-Life-Balance. Weltweit berichteten nur 31 Prozent von Gehaltserhöhungen, jeweils 20 Prozent sprachen von verbesserter Work-Life-Balance.
Der Bericht zeigt auch, wie schwierig sie es weiterhin finden, diese Talente zu identifizieren: 87 Prozent der befragten Personal-Manager sagten, sie täten sich schwer damit, ausgebildete Fachkräfte für ihre Positionen zu finden.
Qualifikation bleibt hier eines der größten Probleme. Die Open-Source-Gemeinschaft operiert in einem loseren Rahmen als patentrechtlich geschützte Software.
In einer Welt, in der Kollaboration das höchste Prinzip darstellt, folgen Karrieren nicht zwangsläufig vordefinierten Wegen. Die Bezugspunkte sind oft andere, und die Kriterien für Personalentscheidungen sind nicht immer klar definiert.
Wie kann ein Unternehmen wissen, dass eine bestimme Person qualifiziert ist?
Trainingskurse und Zertifikationen haben begonnen, hier eine wichtige Rolle zu spielen. Die Idee, die dahintersteht ist ein unterstützendes Ecosystem zu errichten, das ähnlich herkömmlicher Software funktioniert, allerdings auf Open-Source-Prinzipien beruht.
Die breite Auswahl an Kursen, die mittlerweile angeboten wird, kann online von überall in der Welt absolviert werden, und Benutzer können Kurse nach Belieben beginnen und unterbrechen, sodass diese sich besser denn je in den Alltag integrieren lassen.
Sie machen es Arbeitgebern nicht nur einfacher, qualifizierte Experten zu identifizieren, sie helfen auch, die am besten geeigneten Fachkräfte zu finden.
Da sich Zertifizierungsprogramme in immer größerem Umfang durchsetzen, rechnet man damit, dass Open-Source-Experten diese mit wachsender Begeisterung ausfindig machen werden.
So können Entwickler, Administratoren und Ingenieure ihre Fachkenntnisse demonstrieren, ihre Kompetenzen erweitern und ihre Wettbewerbsfähigkeit weiter ausbauen.
Von einer solchen sich derzeit herausbildenden Struktur dürfte auch die SAP-Community profitieren.