S/4-Big-Bang
Bürkert realisiert S/4-Umstieg im selektiven Ansatz
Bürkert hat sich für den Selective-Transition-Ansatz entschieden und damit die Umstellung beschleunigt. Dabei wurden einige zentrale strukturelle Änderungen vorgenommen: Das Projekt umfasste die Harmonisierung von 25 alten Kostenrechnungskreisen und des Kontenrahmens, die New-G/L-Implementierung, die Einführung der neuen Anlagenbuchhaltung, die Einführung der Konzernwährung und des Material-Ledgers. Historische Daten wurden ab 2018 ins neue System mitgenommen.
Minimalinvasiv
Der Umstieg in die neue SAP-Welt erfolgte im Big Bang minimalinvasiv an einem Wochenende – ohne Ausfallzeit der operativen Systeme. So meldeten sich die User am Donnerstagabend im ERP/ECC 6.0 ab. Und am Montag darauf konnten sie im neuen S/4-System genau dort an ihren offenen Bestellungen, Lieferungen, Fakturen oder Projekten weiterarbeiten, wo sie im Altsystem aufgehört hatten. „Es war ein erfolgreicher Switch, alle Kernprozesse liefen sofort reibungslos. Wir konnten nahtlos mit S/4 starten. Auch das Management ist sehr zufrieden mit dem Projektergebnis und der schnellen Umsetzung“, erklärt Steffen Jäger, Programmleiter für die Transformation bei Bürkert.
Das Thema Business Continuity war für Bürkert zentral und das Near-Zero-Down-time-Verfahren war nur mit dem richtigen Migrationsansatz realisierbar.
Möglich wurde der schnelle Übergang vor allem durch cbs Enterprise Transformer for S/4. ET ist die weltweit erste umfassende Standardsoftware für die ganzheitliche SAP- Datentransformation und gleichzeitig Motor und Erfolgsgarant für den selektiven Ansatz. Steffen Jäger unterstreicht: „Was uns sehr geholfen hat, war der revolutionäre Ansatz in Kombination mit dem Enterprise Transformer. Wir haben uns im Vorfeld überlegt, lieber mit einem erfahrenen Berater zusammenzuarbeiten, der eine leistungsfähige Transformationssoftware hat und diese auch selbst entwickelt hat.“
„Der selektive Ansatz hat sich als Standard-Umstiegsverfahren bewährt. Im Sinne des Fast-Value-Gedankens haben wir in sehr kurzer Zeit echte Mehrwerte für den Kunden geschaffen“, erklärt cbs-Projektleiter Wolfgang Schleker. Eine System Conversion (Brownfield-Ansatz) hätte für das Traditionsunternehmen wenig Sinn gemacht, denn Bürkert verfügte über eine heterogene Systemlandschaft mit vielen Brüchen, Altlasten und nicht mehr benötigten Daten, die sich über 20 Jahre angesammelt hatten. S/4 war der passende Anlass, veraltete Strukturen und Prozesse gezielt zu optimieren.
Bürkert arbeitet mit einem SAP-System und einem Mandanten, in dem zuvor 53 Buchungskreise aktiv waren, und das global verteilt. Die 36 Niederlassungen und die Beteiligungen innerhalb Deutschlands hatten in der Vergangenheit zum Teil eigene Konten. „Es war strategisch wichtig für uns, das komplette Finanzsystem zu harmonisieren und unternehmensweit einheitliche Prozesse zu etablieren. Insgesamt 49 Buchungskreise wurden selektiv aus dem ECC nach S/4 mitgenommen,
25 alte Daten wurden in einen neuen Kostenrechnungskreis harmonisiert. Jetzt verfügen wir über die nötige Transparenz“, sagt Projektchef Jäger.
Der Projektleiter betont: „Wir wissen, dass der Beratermarkt leer gefegt ist und die S/4-Experten in der SAP-Community langsam knapp werden. Daher sind wir froh, dass wir mit sehr erfahrenen Beratern zusammenarbeiten konnten, die für dieses ambitionierte Projekt auch nötig waren.“
„Dadurch, dass parallel noch ein großes Business-Process-Engineering-Programm läuft, sind wir in der glücklichen Lage, die Innovationen, die aus diesem Vorhaben kommen, in einem zukunftsorientierten System umsetzen zu können. Das ist sicherlich ein großer Vorteil, von dem wir jetzt profitieren. Zudem schwebt nicht mehr das Damoklesschwert über uns, noch auf S/4 gehen zu müssen, weil die Wartung der alten Plattform ausläuft“, erklärt IT-Experte Jäger.
Das Projekt hat durch die anhaltende Pandemie zu 99 Prozent remote stattgefunden. „Die enge Kooperation in MS-Teams hat tatsächlich super geklappt. Trotz anfänglicher Skepsis: Wir sind das lebende Beispiel, dass es funktioniert“, bilanziert Programmleiter Jäger.