SAP TechEd: Mehr als (k)eine Konferenz
Die Konferenz in Bangalore wird auch als virtuelle Veranstaltung stattfinden – mit „Follow the Sun Availability“. Der Zugang zu virtuellen Workshops und Sessions steht Interessierten dann rund um die Uhr zur Verfügung. In Pandemiezeiten haben wir alle gelernt, dass es möglich ist, Konferenzen, Workshops und Seminare statt im Konferenzzentrum oder Seminarraum als Online-Event durchzuführen. Wir wissen die Vorteile der freien Zeiteinteilung und Einsparung der Reisezeiten zu schätzen. Eines haben wir aber auch gelernt: Der direkte Kontakt, persönliche Treffen und der Adrenalinschub, den wir erhalten, wenn wir gemeinsam mit anderen Momente teilen, sind durch nichts zu ersetzen.
Die Macht des Moments
Nicht umsonst sprechen Marketingexperten wie Chip und Dan Heath von der „Power of Moment“: „Unser Leben wird in Momenten gemessen und die entscheidenden Momente sind diejenigen, die in unserer Erinnerung bleiben.“ Viele Besucher und Besucherinnen haben ihre ganz persönlichen SAP-TechEd-Momente mit nach Hause genommen, die sie so schnell nicht vergessen. Nicht nur die Keynotes der SAP-Vorstände, wie zum Beispiel Jürgen Müller, der uns im vergangenen Jahr die SAP Business Technology Platform als Grundlage für das intelligente Unternehmen vorgestellt hat. Dazu kommt die große Auswahl an Vorträgen, Workshops und Hands-on-Sessions. Wo sonst haben Entwicklerinnen und Entwickler die Möglichkeit, ihr Wissen über Themen wie Cloud Computing, künstliche Intelligenz, Internet of Things (IoT), Datenanalyse und vieles mehr zu vertiefen, neue Freundschaften zu schließen und sich selbst zu motivieren, die Komfortzone des eigenen Denkens zu verlassen und sich auf neues einzulassen?
Beispiel für gelungenen Live-Event
Wie eindrucksvoll, mächtig und wirkungsvoll die „Macht des Moments“ sein kann, wird SAP-Vorstand Christian Klein im Mai dieses Jahres erfahren haben. Da saß er auf der Bühne des Online Marketing Rockstars Festival (OMR) in Hamburg und sprach mit OMR-Gründer Philipp Westermeyer über „Leading in Times of Transformation: How SAP is Shaping a New Way of Doing Business“. Auch das Unternehmen war erstmalig mit einem Stand vertreten. Auf dem 370 Quadratmeter großen Messestand zeigte SAP Innovationen rund um die Themen Customer Experi-ence und Grow with SAP – das Cloud- ERP-Angebot von SAP für den Mittelstand.
Das OMR-Festival war ein einzigartiges Ereignis. Mehr als 70.000 Besucherinnen und Besucher verzeichneten die Veranstalter, die Messehallen platzten nahezu aus allen Nähten. Absoluter Besucherrekord – und das für eine Branche, deren Akteure es ja schon von Berufs wegen gewohnt sind, „online“, „virtuell“ und „remote“ zu arbeiten, zu lernen und zu konferieren. Irgendetwas muss wohl doch dran sein am Zauber des Moments. Anscheinend ist es doch etwas anderes, Boris Becker, Serena Williams, Luisa Neubauer oder eben Christian Klein zuzuhören, wenn man mit ihnen im gleichen Raum – oder eben in der gleichen Halle – sitzt. Christian Klein selbst wird das in Hamburg gespürt haben. Zwei Tage später fand die SAP-Hauptversammlung in Mannheim statt. Zum ersten Mal nach drei Jahren Coronapause wieder in der SAP-Arena, vor Tausenden Zuschauerinnen und Zuschauern.
Das falsche Signal
2023 ist das Jahr, in dem die WHO den Coronanotstand für beendet erklärt hat. Menschen haben Nachholbedarf – auch Programmierer und Techies: nach Begegnungen, nach Nähe, nach Ereignissen, nach Erlebnissen und Kontakt. Aus diesen Elementen entstehen Bindungen. Bindungen, die SAP dringend benötigt, wenn der Konzern seine Ziele erreichen und Menschen begeistern möchte für das für viele nicht ganz unspektakuläre Abenteuer der Unternehmenstransformation in die Cloud.
Wenn SAP in diesem Jahr erstmalig zwei etablierte und beliebte Livekonferenzen aus dem Programm streicht, sind das nicht nur zwei vergebene Chancen für mehr Kundennähe, mehr Kundenkontakt und Kundenbegeisterung. Vor allem ist das ein falsches Signal. Diese Form der Nichtkommunikation passt nicht in das Jahr 2023, passt nicht zum Nachholbedürfnis der Menschen und nicht zu den Kommunikationsherausforderungen des Konzerns. Sicherlich gibt es auch gute Argumente für den Verzicht – Kosten, Organisationsaufwand, Abstimmungsprobleme. Aber diese Argumente würde man gerne erfahren – und ob sie einen Verzicht auf magische Livemomente überzeugend begründen können, ist alles andere als klar.