Was die Hana/SolMan- Community diskutiert…
Ist die neue IT-Infrastruktur mit Intel Xeon und Linux angekommen und akzeptiert in der SAP-Community?
Matthias Kneissl: Ja, Intel und Linux werden in der SAP-Welt nicht mehr infrage gestellt! Die erforderliche Unterstützung zieht sich üblicherweise durch alle Phasen, von der Konzeption bis hin zur Umsetzung und Betrieb. Meist beginnt es beim Sizing der Architektur.
Welche Bedeutung hat Hana on IBM Power?
Kneissl: Aktuell ist die Bedeutung im Markt leider gering. Das Konzept bietet jedoch vielfältige Vorteile. Wenn der Anschaffungspreis der Hardware vergleichbar zu Intel ist, sprechen wir über eine sehr valide Alternative.
Hier zeigen sich die Vorteile insbesondere für CRM und ERP im Scale-up-Verfahren. Eine TDI kann durch den besseren Zuschnitt der LPARs optimiert werden.
Gibt es bei Q-Partners bereits HoP-Projekte?
Guido Hoepfner: Ja, in verschiedenen Phasen. Wir haben Projekte als Proof-of-Concept im Labor für Demo und Testzwecke, sind aber auch in der Implementierungsphase von ersten Projekten. Diese sind jedoch noch nicht live.
Die Anwender haben alle immer schon Power-Architekturen betrieben – AIX oder iSeries beziehungsweise AS/400 – und schätzen die Flexibilität und Performance der großen Power-Maschinen, die bedarfsgerecht durch LPARs zugeschnitten werden können. Darüber hinaus zeichnet sich die Power-Architektur ja schon immer durch die hohe Verfügbarkeit aus.
Man sieht wenig innovative Graph- und Neuronale-Netz-Lösungen auf Basis von Hana Predictive Analysis Library, PAL: Kann die Hana-Plattform mehr, als die ERP- und IT-Szene braucht?
Hoepfner: Sicher sind neuronale Netze oder Bibliotheken für Support Vector Machines interessant, aber nicht unbedingt für den klassischen ERP-Anwender.
Das ist insbesondere dann spannend, wenn Hana als Plattform zur Implementierung von Lösungen außerhalb der ERP-Szene genutzt wird. Dies dürften dann vornehmlich Cloud-Lösungen sein.
Was darf der SAP-Bestandskunde vom neuen SolMan 7.2 erwarten?
Kneissl: Der SolMan unterstützt den Kunden in allen Disziplinen des Lifecycles. Die neue Lösungsdokumentation kommt gerade richtig zu S/4.
Wenn der Kunde den Releasewechsel vernünftig durchführen will, hat er endlich ein Werkzeug, in dem er vor dem Wechsel seine Prozesse dokumentieren und darauf eine sinnvolle Testdokumentation und einen Testplan aufbauen kann.
Dafür ist natürlich Vorarbeit notwendig, aber die sollte genau jetzt mit dem 7.2 angegangen werden. Ist es fünf vor zwölf und der Releasewechsel muss durchgeführt werden, sind alle auf einmal ob der Dringlichkeit überrascht und niemand hat Zeit, für S/4 noch Prozesse zu dokumentieren.
Ein ausführliches Interview mit Matthias „SolMan“ Kneissl zum SAP Solution Manager 7.2 lesen Sie in der E-3 Ausgabe Mai 2016.