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Wenn SAP nun Salesforce kauft

Endlich würde es in Walldorf ein ordentliches CRM-System geben, sagt die eine Gruppe. Viele Experten meinen, dass SAP dann keine Einnahmen mehr aus „indirekter Nutzung“ hätte. Beides wird nicht eintreten.
5. Juli 2018
Editorial

Monopole sind immer katastrophal. In diesem Fall ist das SAP-Monopol nicht nur ärgerlich für die Bestandskunden, sondern auch gefährlich für SAP.

Durch das SAP’sche ERP-Monopol fühlte sich der Softwarekonzern mächtig genug, ein neues, radikales und verhängnisvolles Lizenzmodell für „indirekte Nutzung“ vorzustellen – SAP tappte in die eigene Falle: Das neue Modell zeigt eindeutig die Ungleichheit zwischen Drittanwendungen aus dem eigenen Konzernverbund (SAP Application Access) und den Anwendungen von Fremdherstellern (Indirect/Digital Access).

SAP sagt es im neuen Modell glasklar: Interaktionen zwischen SAP Applications wie CRM, Logistics, Ariba, Leonardo, SuccessFactors, Hybris etc. und dem SAP’schen Digital Core sind lizenzfrei (No additional ERP license needed), während dieselben Interaktionen zwischen Salesforce und anderen Add-ons von SAP-Partnern der „indirekten Nutzung“ unterliegen und somit lizenzpflichtig sind.

Der Monopolist aus Walldorf hat hier eine willkürliche Grenze zwischen Software-Komponenten gezogen, die mit dem Digital Core (SAP ERP und S/4 Hana) kommunizieren.

Um die Widersprüchlichkeit und Willkür zu verstehen, kann man folgendes Gedankenexperiment versuchen: Der SAP-Bestandskunde betreibt eine SoH-Architektur (SAP Business Suite on Hana) ergänzt um ein CRM-System von Salesforce.

SoH und Salesforce kommunizieren über einen NetWeaver-Stack (Process Integration). Naturgemäß verlangt SAP dafür hohe Gebühren mit dem Argument: indirekte Nutzung!

Der Bestandskunde hat nun mehrere Möglichkeiten, diesem finanziellen Super-GAU zu entkommen. Aber der einfachste Weg wäre die Übernahme von Salesforce durch SAP. So wird Salesforce ein Familienmitglied wie zuvor schon Ariba, Concur und Hybris und SAP-Bestandskunden müssen keine „indirekte Nutzung“ mehr für die Interoperabilität zwischen Salesforce und dem SAP’schen Digital Core (ERP/ECC 6.0 oder S/4 Hana) bezahlen.

„Indirekte Nutzung“ wäre demnach keine technische Gegebenheit oder rechtliche Schlussfolgerung, sondern lediglich die Willkür der SAP. Das Salesforce-Gedankenexperiment lässt sich nämlich auch umgekehrt spielen:

SAP verkauft SuccessFactors und Hybris! Alle SAP-Bestandskunden mit ERP/ECC 6.0 sowie S/4 und SuccessFactors und/oder Hybris würden dann im Sinne der SAP’schen „indirekten Nutzung“ plötzlich lizenzpflichtig. Es ist somit eine Frage des Standpunktes und keine Frage der Nutzung, Funktion, Technik, Infrastruktur etc.

Es ist an der Zeit, die „indirekte Nutzung“ zu einer Fata Morgana zu erklären: Es gibt sie einfach nicht! „Indirekte Nutzung“ ist ein Hirngespinst der Walldorfer. Wer daran glaubt, wer sie sieht, wer sie akzeptiert, ist in die SAP-Falle gegangen.

In der EU-Softwarerichtlinie 2009/24 ist demnach auch zu lesen:

„Die Funktion von Computerprogrammen besteht darin, mit den anderen Komponenten eines Computersystems und den Benutzern in Verbindung zu treten und zu operieren.

Zu diesem Zweck ist eine logische und, wenn zweckmäßig, physische Verbindung und Interaktion notwendig, um zu gewährleisten, dass Software und Benutzer wie beabsichtigt funktionieren können.

Die Teile des Programms, die eine solche Verbindung und Interaktion zwischen den Elementen von Software und Hardware ermöglichen sollen, sind allgemein als ,Schnittstelle‘ bekannt.

Diese funktionale Verbindung und Interaktion ist allgemein als Interoperabilität bekannt; diese Interoperabilität kann definiert werden als die Fähigkeit zum Austausch von Informationen und zur wechselseitigen Verwendung der ausgetauschten Informationen.“

Wer jetzt noch an „indirekte Nutzung“ glaubt, ist selber schuld. Wie sagte der verstorbene Altkanzler Helmut Schmidt:

„Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen.“

In der SAP-Community wird es zukünftig heißen:

„Wer indirekte Nutzung – also eine Fata Morgana – sieht, soll zum Anwalt gehen, der ihm die EU-Softwarerichtlinie erklärt.“

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Die Arbeit an der SAP-Basis ist entscheidend für die erfolgreiche S/4-Conversion. 

Damit bekommt das sogenannte Competence Center bei den SAP-Bestandskunden strategische Bedeutung. Unhabhängig vom Betriebsmodell eines S/4 Hana sind Themen wie Automatisierung, Monitoring, Security, Application Lifecycle Management und Datenmanagement die Basis für den operativen S/4-Betrieb.

Zum zweiten Mal bereits veranstaltet das E3-Magazin in Salzburg einen Summit für die SAP-Community, um sich über alle Aspekte der S/4-Hana-Basisarbeit umfassend zu informieren.

Veranstaltungsort

Mehr Informationen folgen in Kürze.

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 21. Mai, und
Donnerstag, 22. Mai 2025

Early-Bird-Ticket

Verfügbar bis Freitag, 24. Januar 2025
EUR 390 exkl. USt.

Reguläres Ticket

EUR 590 exkl. USt.

Veranstaltungsort

Hotel Hilton Heidelberg
Kurfürstenanlage 1
D-69115 Heidelberg

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 5. März, und
Donnerstag, 6. März 2025

Tickets

Reguläres Ticket
EUR 590 exkl. USt
Early-Bird-Ticket

Verfügbar bis 20. Dezember 2024

EUR 390 exkl. USt
Veranstalter ist das E3-Magazin des Verlags B4Bmedia.net AG. Die Vorträge werden von einer Ausstellung ausgewählter SAP-Partner begleitet. Der Ticketpreis beinhaltet den Besuch aller Vorträge des Steampunk und BTP Summit 2025, den Besuch des Ausstellungsbereichs, die Teilnahme an der Abendveranstaltung sowie die Verpflegung während des offiziellen Programms. Das Vortragsprogramm und die Liste der Aussteller und Sponsoren (SAP-Partner) wird zeitnah auf dieser Website veröffentlicht.