Der Drahtseilakt
Die Geschäftsführer von rund 650 mittleren bis großen europäischen Unternehmen sind sich sicher, dass die digitale Transformation für ihren weiteren geschäftlichen Erfolg unverzichtbar ist.
Eine von Fujitsu in Auftrag gegebene Studie, die in Deutschland, Großbritannien, Schweden und Spanien durchgeführt wurde, verdeutlicht, dass viele Firmen durchaus optimistisch sind, die Digitalisierung ihres Unternehmens erfolgreich zu gestalten.
Dabei haben einige der Befragten allerdings nach wie vor keine klare Strategie, wie sie dieses Ziel erreichen wollen. Für eine Mehrheit der Befragten (70 Prozent in Deutschland) ist der Erfolg der eigenen Digitalisierungsstrategie noch unsicher.
Das Jahr 2016 wird von vielen Analysten und IT-Insidern als das Jahr der digitalen Transformation beschrieben. Dabei geht es nicht mehr um eine vage Zukunftsvision, sondern darum, einen messbaren geschäftlichen Vorteil gegenüber dem Wettbewerb zu erringen.
Der Umbauprozess wird laut Studienergebnissen dabei allgemein als besonders wichtig erachtet, um den Wertschöpfungsprozess des eigenen Unternehmens zu verbessern. Im Gegensatz zu anderen untersuchten europäischen Ländern wird in Deutschland die Digitalisierung vor allem durch die Mitarbeiter (65 Prozent) getrieben und nicht durch die Geschäftsführung oder Abteilungsleiter.
Außerdem sind die digitalen Projekte nirgends so breit auf die einzelnen Bereiche verteilt wie in Deutschland. In den anderen Ländern werden 51 Prozent der Projekte nur von der IT-Abteilung implementiert.
Die befragten deutschen Geschäftsführer sehen Kundenbindung und Loyalität als größten Nutzen einer Digitalisierung (48 Prozent), während dies insgesamt nur auf dem dritten Platz landete. Die Studie ergab außerdem, dass deutsche Entscheider derzeit noch keinen signifikanten Wettbewerbsvorteil durch die Digitalisierung sehen.