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Virtualisierung: Wie geht es weiter?

Wird VMware nach der Dell-EMC-Akquisition seine Eigenständigkeit bewahren? Was steht jetzt auf dem Fahrplan beim Virtualisierungsspezialisten im SAP-Markt, insbesondere bei Hana und S/4 Hana? Antworten gibt Reiner Mayer, SISO Business Partner Manager bei VMware.
E-3 Magazin
1. Juni 2016
Was bringt Demand-driven MRP?
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Beim Thema Virtualisierung hat sich VMware im SAP-Markt über die Zeit hinweg eine recht starke Position erarbeitet. Was gibt es Neues, was steht auf dem VM­ware-SAP-Plan für dieses Jahr – speziell auch vor dem Hintergrund der erfolgten Dell-Übernahme?

Reiner Mayer: Gemeinsam mit SAP treiben wir das Erreichte engagiert nach vorn. Momentan arbeiten wir an der Produktionsfreigabe von vSphere Version 6.0 für Hana. Gegenüber der Version 5.5 gehen wir einen anderen Weg.

Insbesondere soll mittels eines bereits laufenden und in sich geschlossenen Programms der Freigabe-Prozess verkürzt werden. Hier wurden Enter­prise-Kunden, auch DAX-Kunden, definiert, die SAP und VMware mit großen virtualisierten Hana-Systemen in die Produktion inklusive Support begleiten.

Diese Kunden nutzen vornehmlich die SAP Business Suite on Hana und BW on Hana , möglichst mit zertifizierten 8-Sockel-Intel-Haswell-Servern. Hier reden wir von großen Hana-Instanzen bis zu 4 TB an komprimierten Daten.

Die ersten Kunden sind bereits live. Weiter arbeiten wir zusammen mit SAP und unseren Partnern intensiv an den Themen Netzwerkvirtualisierung und IT-Infrastruktur-Security sowie Virtual SAN und der Automation des SAP-Betriebs mit unserer vRealize Automation Suite.

Was das Thema Dell-EMC-Akquisition anbelangt, kann ich nur für VMware sprechen. Wir agierten in der Vergangenheit sehr eigenständig bzw. unabhängig von EMC – was auch die vielen existierenden Partnerschaften sowohl im Server- als auch im Storageumfeld unterstreichen. Daran wird sich nichts ändern. Was das Produktportfolio anbetrifft, werden wir weiterhin komplett eigenständig agieren.

Werden die SAP-Competence-Center von Dell, EMC und VMware zusammengelegt?

Mayer: Bei VMware existiert ein global agierendes SAP Alliance Team, das aus den USA gesteuert wird. Selbstverständlich gibt es im Partner-Port in Walldorf VMware-Technikspezialisten und einen eigenen dezidierten SAP Support. Diese Organisation wird nach dem Dell-EMC-Merger aus heutiger Sicht beibehalten.

Ein klassisches, mit EMC vergleichbares SAP CC im Partner-Port hatte VMware noch nie. Sollten sich Kundenvorteile im Zusammenspiel mit Dell und EMC darstellen, dann agieren wir natürlich gemeinsam.

Reiner Mayer

Praktisch alle SAP-Partner erhoffen sich insbesondere durch Hana und S/4 Hana neue oder zusätzliche Wachstumsimpulse. VMware auch?

Mayer: Ja, sicher. Durch die Hana-Prod-Zertifizierung vor rund zwei Jahren konnten wir sehr viele SAP-Hana-Kunden gewinnen. Und die Kundenzahl steigt weiter stetig. Kunden attestieren, dass sie Kosteneinsparungen bzw. Produktivitätssteigerungen mit VMware erzielen. Beispielsweise 45 Prozent Kostenreduzierungen bei Hana-Deployments, im Einzelfall sogar 60 Prozent.

Durch diese Zertifizierung konnten wir nicht nur im Hana-Umfeld ein Wachstum verzeichnen, sondern auch bei SAP-Klassik unter Linux. Kunden, die in Sachen Virtualisierung gezögert hatten, konkretisierten ihre Vorhaben. Bei S/4 Hana erwarte ich, dass sich der Virtualisierungstrend fortsetzt.

Auch, weil die Themen Mobile und App Management an Bedeutung gewinnen werden – neben dem generellen Thema digitale Transformation. VMware sieht sich dabei ausgezeichnet positioniert. Aufgrund unseres Software-Defined-Data-Center-Produkt-Portfolios, aber auch durch spezifische Lösungen im Enduser Computing-Bereich, das wir unseren SAP-Kunden anbieten können.

Wir sind somit in der Lage, eine End-to-End-Virtualisierung inklusive End-to-End-Security zu liefern. VMware besitzt dadurch ein Alleinstellungsmerkmal am Markt.

SAP setzt verstärkt auf Open Source. Was, wenn SAP in Sachen Hana-Virtualisierung – aus welchen Gründen auch immer – KVM oder XEN gar präferiert oder stärker pusht? Muss VMware dann nicht um seine Pfründe fürchten?

Mayer: Ich denke, ein flexibler und produktiver Hana-Betrieb ist eigentlich nur auf der Grundlage von Virtualisierung möglich. Dass Wegbegleiter in Virtualisierung investieren, zeigt klar die Richtung.

Ja, VMware macht Servervirtualisierung – aber bietet darüber hinaus Werkzeuge und Lösungen an, die SAP-Kunden bei der Infrastruktur-Virtualisierung Mehrwerte bieten. Beispielsweise können SAP-Kunden mit VMware auch im Zusammenspiel mit Suse Linux High-Availability-Konzepte in die Tat umsetzen.

Und das einfach und schnell. Das Zusammenspiel von OpenStack und VMware ist problemlos möglich.

Wie relevant wird die Virtualisierung in einer S/4-Hana-on-premise-Architektur sein?

Mayer: Aus meiner Sicht wird die Virtualisierung bei S/4 Hana genau die gleiche Bedeutung erreichen wie bei der klassischen Business Suite. Ich sehe da nichts Spezifisches. Deshalb wird S/4 Hana on premise genauso virtualisiert werden wie klassische SAP-ERP-Systeme.

Und Hana in der AWS- oder Azure-Cloud braucht dann keine Virtualisierung mehr? Was ist die Antwort von VMware?

Mayer: Virtualisierung macht eigentlich immer Sinn. Wichtig ist, dass Kunden sich zu jedem Zeitpunkt entscheiden können, ob sie Cloud bzw. welches Cloud-Konzept nutzen möchten. Der SAP-Kunde kann immer wieder neu entscheiden, ob er sein System bei einem SAP-Cloud-Service-Partner oder in seinem Rechenzentrum ausrollt. Ganz einfach aus Flexibilitätsgründen.

Werden VMware-Lösungen genutzt, kann man quasi ad hoc switchen. Was wir mit unserer Lösung vRealize Business Management zutage fördern, ist, dass SAP-Hana-Kunden mit Virtualisierung ähnliche Kosten haben, wie wenn sie eine Public-Cloud-Lösung wie zum Beispiel AWS nutzen.

Unsere Service-Provider-Partner, die auf unserem Stack aufsetzen, können faktisch vergleichbare SAP-Cloud-Services ebenfalls zu Amazon-Preisgefügen anbieten oder bewegen sich in ähnlicher Preis-Range – und das in der Regel zu besseren SLAs.

So erreichen SAP-Kunden und SAP-Cloud-Service-­Provider beim Einsatz von VSAN bis zu 60 Prozent an Kosteneinsparungen im klassischen SAP-Storage-Bereich und können mittels der Netzwerk-Virtualisierung mit NSX den SAP-Betrieb automatisieren und die notwendigen Security- und Verfügbarkeits-SLAs zur Verfügung stellen. Obendrein ist Fakt, dass Kunden auch AWS in unsere vRealize Automation Suite integrieren können.

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Die Arbeit an der SAP-Basis ist entscheidend für die erfolgreiche S/4-Conversion. 

Damit bekommt das sogenannte Competence Center bei den SAP-Bestandskunden strategische Bedeutung. Unhabhängig vom Betriebsmodell eines S/4 Hana sind Themen wie Automatisierung, Monitoring, Security, Application Lifecycle Management und Datenmanagement die Basis für den operativen S/4-Betrieb.

Zum zweiten Mal bereits veranstaltet das E3-Magazin in Salzburg einen Summit für die SAP-Community, um sich über alle Aspekte der S/4-Hana-Basisarbeit umfassend zu informieren.

Veranstaltungsort

Mehr Informationen folgen in Kürze.

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 21. Mai, und
Donnerstag, 22. Mai 2025

Early-Bird-Ticket

Verfügbar bis Freitag, 24. Januar 2025
EUR 390 exkl. USt.

Reguläres Ticket

EUR 590 exkl. USt.

Veranstaltungsort

Hotel Hilton Heidelberg
Kurfürstenanlage 1
D-69115 Heidelberg

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 5. März, und
Donnerstag, 6. März 2025

Tickets

Reguläres Ticket
EUR 590 exkl. USt
Early-Bird-Ticket

Verfügbar bis 20. Dezember 2024

EUR 390 exkl. USt
Veranstalter ist das E3-Magazin des Verlags B4Bmedia.net AG. Die Vorträge werden von einer Ausstellung ausgewählter SAP-Partner begleitet. Der Ticketpreis beinhaltet den Besuch aller Vorträge des Steampunk und BTP Summit 2025, den Besuch des Ausstellungsbereichs, die Teilnahme an der Abendveranstaltung sowie die Verpflegung während des offiziellen Programms. Das Vortragsprogramm und die Liste der Aussteller und Sponsoren (SAP-Partner) wird zeitnah auf dieser Website veröffentlicht.